Hallo juliet,
vielen Dank für deine ehrlichen Worte.
Es tut zwar nicht unbedingt gut, dennoch denke ich, dass du zumindest teilweise recht hast und ich mich definitiv auch falsch verhalten habe.
Aber ich befinde mich, auch wenn ich es mir selbst gegenüber nur schwer zugeben kann, immer noch in einem Schockzustand und handle deswegen so, wie ich es normalerweise niemals getan hätte. Wahrscheinlich ist mein Ego derart beschädigt, dass ich es tatsächlich notwendig habe, über ihren Neuen herzuziehen. Es sei mir verziehen. Mangelndes Selbstvertrauen trifft es ganz gut; als sie noch an meiner Seite war, konnte mir, konnte uns eigentlich nichts und niemand etwas anhaben. Dieses Gefühl der Vertrautheit, des Zusammenhaltens ist nun weg und ich fühle mich emotional total entblößt.
Bitte verzeih, dass ich die Zitierfunktion nun nicht nutze, aber ich möchte dennoch meine Meinung zu deiner Meinung kund tun:
Pfuschen ist nichts Abwertendes. Das ist der österreichische Ausdruck für Schwarzarbeit und mindert ihre Tätigkeit in keinster Weise! Sorry, auf die Ausdrucksweise habe ich nicht geachtet.
Natürlich ist Mitte November noch mehr passiert und ich hatte nach endlosen, nächtelangen Gesprächen mit wirklich positivem Ausgang tatsächlich das Gefühl, dass dies vom Tisch war. Da sie ja das Wort vermutlich einbaute, hatte ich die Hoffnung, dass es ihrerseits nur eine Aussage unter Druck war, die ich mit meiner absoluten Liebesbekundung und der Zusicherung, weiterhin alles für sie zu tun und jederzeit für sie da zu sein, beiseite schaffen konnte. Ich weiß, es ist schwer zu beschreiben, aber als ich ihr so tief wie noch nie in die Augen sah und sie bat (nicht aufforderte), dies nochmals zu wiederholen, sie es aber nicht konnte und mich anschließend küsste, hoffte ich tatsächlich, dass es sich um eine vorschnelle Aussage handelte.
Wenn ich aufdringlich rüber komme, tut es mir wahnsinnig leid. Ich kann auf diesem Wege aber nur beteuern, das dies absolut nicht meinem Naturell entspricht. Es kommt nun aufgrund der wahnsinnigen Verletztheit aus mir raus - ich habe, als ich den Text verfasst habe, ehrlich gesagt eine Wut auf sie verspürt.
Bzgl. meinem Verhalten:
Ja, ich weiß, das habe ich vorschnell verfasst. Ich möchte die ganze Sache nur endlich erledigt haben, in der Hoffnung, nicht mehr täglich mit stechendem, brennendem Schmerz im Herzen nach einer grausamen Nacht aufstehen zu müssen. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich, dass ich das ohnehin nicht durchziehen kann und, wenn ich ihr wieder mal in die Augen sehen darf, dahinschmelze und mich darauf besinne, was sie mir immer noch bedeutet. Ich kann und will ihr nicht weh tun, das bringe ich ehrlich gesagt ohnehin nicht übers Herz. Man verzeihe mir vorschnelle Aussagen, die ich aus Schmerz getätigt habe.
Bzgl. mein Verhältnis zu ihren Eltern:
Ihre Eltern habe ich tief in mein Herz geschlossen. Ich kenne ihren Vater länger als sie selbst, da wir einst vor Jahren Arbeitskollegen waren. Zu meiner Verteidigung muss ich jedoch sagen, dass ich von ihnen kontaktiert wurde, mit der Bitte, alles auf den Tisch zu legen, da sie selbst ihre Tochter nicht wiedererkannten. Ich hatte das Gefühl, das nun der richtige Zeitpunkt war, sie einzuweihen. Das war 3 Tage nach der Trennung, wir alle standen unter Schock. Wenn deine Schwiegereltern weinend vor dir sitzen und dich bitten, die absolute Wahrheit zu erzählen, macht das was mit einem. Mich hat es zB dazu gebracht, dass ich getan habe, was ich getan habe. Wie gesagt, wir hatten immer ein prima Verhältnis und sie sicherten mir auch zu, dass ich mich auch zukünftig jederzeit bei ihnen melden darf, wenn ich Hilfe benötige. Dieses Angebot habe ich jedoch nicht in Anspruch genommen, eben weil ich keinen Keil in IHRE Familie treiben wollte. Möchte nicht noch mehr (Ex-)Angehörige in meinen Schmerz-Strudel mit hineinziehen.
Und mit der Aussage, dass es ein super Gefühl war, meine ich auf gar keinen Fall das, was du vermutest. Ich wollte damit nur ausdrücken, wie schwer es mir fiel und wie weh es mir tat, ihren Eltern die Wahrheit erzählen zu müssen, da sie dies nicht übers Herz brachte und stattdessen maximal Halbwahrheiten erzählte.
Du kannst mir glauben, dass ich sie niemals wissentlich schlecht behandelt habe. Wirklich nicht, das wäre nicht ich gewesen. Klar, ein paar Streits waren in all den Jahren dabei, aber ausfallend oder Ähnliches wurde ich ihr gegenüber nie. Ich versuchte stets, die Situation bestmöglich für uns zu klären.
Abschließend noch eine Richtigstellung, die mir besonders wichtig ist, deswegen nun auch mit Zitat:
Zitat: das war so beispielhaft für euren umgang? mich fröstelt es beim lesen!
Nein, das war es selbstverständlich nicht. Nur wenn man tagelang versucht, den Grund für ihr Verhalten herauszubekommen und es kommt einfach nichts, versucht man alles. Ich habe mit dieser Aussage, die in dieser Situation niemals so getätigt wurde, nur sagen wollen, dass sie sich bitte die Zeit nehmen soll um mir die Wahrheit sagen zu können. Ob sie es mir an einem neutralen Ort sagen möchte. Ob sie es mir zuhause sagen möchte. Dass sie sich die Zeit nehmen möge, zu ihr zu finden und wie (aber vorallem dass) sie mir die Wahrheit beibringt. Ich wollte nur die absolute Wahrheit wissen, nachdem wir wie beschrieben tage/nächtelang über uns sprachen und beide (!) mit einem positiven Gefühl in die Zukunft blicken konnten.
Als dann die Wahrheit ans Licht kam, war sie von meiner Reaktion beeindruckt. Zitat: Wahnsinn, wie fair und loyal du mir gegenüber bist. Danke für diese Reaktion. Ich habe versucht, mich in sie hineinzuversetzen und ihr versichert, dass ich zumindest zu einem Teil verstehen kann, wie es ihr geht und wie sie sich fühlt. Dass ich verstehe, dass sie in dem anderen Typen das sieht, was sie bei mir vermisst hat. Und dass ich, trotz des Vorhandenseins des Anderen, weiterhin auf ihrer Seite bin und gemeinsam die Situation lösen will. Auch wenn dies schier unmöglich war.
Wenn ich was gelernt habe in der kurzen Zugehörigkeit in diesem Forum, dann das, dass ich auf dem besten Wege bin, sie aufgrund finanzieller Geschichten erneut zutiefst zu verletzen. Und das will ich keinesfalls. Auch wenn ich nicht mehr der Mann bin, den sie liebt - ich will nur, dass sie glücklich ist und ihr das bestmögliche in ihrem Leben widerfährt. Und das dies aus ihrer Sicht mit mir nicht mehr möglich war - Kinderwunsch hin oder her.