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11 Jahre Ehe - Frau hat seit 1,5 Jahren eine Affäre

V
Hallo zusammen,

ich bin eigentlich kein Mensch, der mit Gefühlen in einer Community voller Anonymer und Unbekannter sein Unwesen treibt. Sowas hatte ich schlichtweg bisher nicht nötig und habe mich mit diesen Themen auch nie vertraut gemacht. Leider hat es mich jetzt doch völlig unerwartet erwischt...

Wo fängt man an, seine Geschichte zu erzählen? Was erhofft man sich dadurch? Ich versuche das Ganze ein wenig zu gliedern, erst die Vorgeschichte und dann was daraus geworden ist.

Ich bin ein verkorkster Mensch voller Probleme. Ohne große Umschweife: Ich bin Tv (gelegentlich). Ich verspüre (jetzt eher verspürte) s.xuelle Erregung, mit Frauenkleidung/Wäsche anzuziehen und war auch diversen fe. / Neigungen gegenüber nicht abgeneigt. Ich war im Alltag gerne Mann, s.xuell fand ich die andere Seite des Geschlechts aber deutlich interessanter. Dieses Geheimnis lastete schwer auf meiner Seele und als ich meine Frau kennenlernte, offenbahrte ich ihr alle diese jahrelang versteckten Geheimnisse - ich liebte sie so sehr, dass ich vom ersten Tag an mit offenen Karten spielen wollte. Sie zeigte sich natürlich überrascht aber verständnisvoll. So kam es, dass wir versuchten, meine Neigung zusammen auszuleben (bspw. trugen wir beide Wäsche im Bett) oder sie stylte mich zur Frau und machte Fotos von mir. Schnell bemerkte ich, dass sie dafür aber keine echte Begeisterung spürte und das Ganze ihr stellenweise doch sehr zusetzte. Es gab manchmal Streit, Tränen, Szenen. Aber immer normalisierte sich die Lage und der S. war in der Regel immer sehr gut, wenn auch wenig spontan und eher selten. Allerdings blieben wir immer stets offen und ehrlich, gerade im Bezug auf S. und ero., Wünsche und Interessen. Wir versuchten vieles zusammen.
Um sich mehr für mich zu bemühen begann sie sich mehr und mehr für das Thema Fetish SM zu interessieren. Das ging irgendwann so weit, dass sie gelegentlich in SM Studios ging, um auszuhelfen und was dabei zu lernen - um mir mehr bieten zu können. Ich war damals stolz auf sie, wie sehr sie sich um uns bemüht und Interesse zeigt. Eifersucht war zwar da, aber keine große. Ich hatte Vertrauen in sie.

In dieser Zeit kam unser erstes Kind, nach langem Probieren, zur Welt.

In den Folgejahren verschlechterte sich die Situation unmerklich (aber im Nachhinein offensichtlich). Ich wollte nur noch den S., der mir gefiel. Wenn sie mitmachte, war es ok. Wenn nicht, strafte ich sie mit Enthaltsamkeit. Ich begann mich s.xuell mehr und mehr auf mich selbst zu konzentrieren. Meine Frau beschwerte sich natürlich manchmal darüber, ließ mich aber in der Regel gewähren. Manche Tage waren schön, manche weniger. An manchen hatten wir tollen S., aber nur selten. Für mich stand es zu jeder Zeit außer Frage, mich mit jemand anderem einzulassen um meine Neigungen zu teilen. Meine Frau bot mir das sogar an, aber das wollte ich nicht. Ich war treu - 100%. Für mich begann ein Zustand, mit dem ich mich arrangieren konnte.

Meine Frau wollte wieder Bewegung und Hoffnung in die Ehe bringen und erhoffte sich das durch ein zweites Kind. Anfangs lehnte ich ab, war dann aber umso erfreuter als sie schwanger wurde. So ging das Privat- bzw. Familienleben während der Schwangerschaft bergauf, die eheliche Bindung nahm aber ab. Ich empfand meine Frau optisch nicht mehr attraktiv, verspürte nur noch Lust auf meine Frauenkleidung und den Spaß alleine damit. Der Tiefpunkt war bei der Geburt erreicht - aus fadenscheinigen Gründen blieb ich der Geburt fern (geplanter Kaiserschnitt) um lieber alleine Spaß zu haben...das habe ich bitter bereut.

Nach der Geburt begann das Familienleben nochmals aufzublühen, wir hatten viel Spaß zusammen. Leider übertrug sich das nicht in unser S.xleben: Im Bett herrschte Flaute wie nie zuvor. Durch 2 Schwangerschaften und ihr Leben davor wog sie 120kg und litt sehr unter ihrem Körpergefühl, was sie mir deutlich machte - und auch ich fand mich optisch nicht mehr zu ihr hingezogen - und sagte ihr das auch in aller Deutlichkeit, in der Hoffnung, sie dazu zu bewegen, etwas dagegen zu unternehmen. Zitat zur Verdeutlichung: Sie: Warum willst Du keinen S. mit mir?. Ich: Weil ich nicht auf dicke Frauen stehe.
Ich kann mich leider nicht mehr selbst an die Unterhaltung erinnern, aber ich empfand das damals nicht als so extrem. Ich meinte es gut, fand aber nicht den richtigen Weg, mich mitzuteilen.
Hinzu kommt, dass ich mich gelegentlich (2-3 mal im Jahr) als Frau gestylt habe um alleine rauszugehen. Als s.xueller Kick sozusagen. Ich wusste dass sie nichts davon hielt und es hasste, aber wenn ich sie dazu befragte, sagte sie stets mach doch, nicht so schlimm oder besser als Saufen, Rauchen oder Glückspielen. Sie wusste, dass ich Ihr gegenüber treu und ehrlich bin. Und ich habe immer stets im Voraus gefragt, wenn ich etwas in dieser Richtung tun wollte.

Nach einiger Zeit (etwa ein 3/4 Jahr nach der Geburt) wollte ich mit meiner Frau helfen und mit ihr abnehmen! Ich hatte auch ein paar kg zuviel und zusammen begannen wir, systematisch unser Leben und Essgewohnheiten umzustellen. Nach einem guten halben Jahr war sie deutlich zufriedener mit sich und bekam sehr viele Komplimente von Freunden und Familie. 1.5 Jahre nach der Geburt des zweiten Kindes ging es im Berufsleben auch wieder bergauf und wir beide arbeiteten versetzt im Schichtsystem in derselben Firma. Für mich begann eine schöne Zeit - mehr Geld, Frau zufriedener, ausreichend Zeit für Kinder und Hobbies. Der S. war zwar immer noch eher selten, aber ich hatte inzwischen gelernt, Freude daran zu finden, Mann zu sein und vermisste die Frauensachen immer weniger (außer wenn ich alleine war oder meine Frau mal keine Lust hatte).
Mittlerweile stand bei meiner Frau auch eine Bauchdeckenstraffung an und ich begann das Geld dafür zu sparen, da ich ihr diesen Wunsch verwirklich wollte. Nachdem das endlich soweit war und die Operation überstanden war, blühte unser S.xleben wirklich auf. Wir hatten öfters S., einfach wunderschön, wie man es sich vorstellt. Wir schienen uns beide zu freuen, dass wir endlich zueinander gefunden hatten. Sicherlich gab es hin und wieder Streit um übliche Themen in der Ehe (Geld, Freizeitgestaltung, Haushalt), aber nichts davon belastete mich wirklich. Meine Ehe war toll, meine Frau sah super aus und ich war überglücklich.

Das ganze fand sein jähes Ende vor genau 3 Wochen: Nach einem kurzen belanglosen Streit (über zuviel Bestellungen bei Zalando) offenbahrte sie mir am Abend, dass sie über 1,5 Jahren eine Affäre hatte, dieser aber vor längerer Zeit beendet hat. Ich war natürlich schockiert! Affäre? Meine Frau? Wann? Wie? Warum? Ich hatte keine Erklärung. Ich habe nie etwas gemerkt, hatte nie einen Grund zum Mißtrauen. Habe nie in ihr Handy geschaut. Hab sie mit Freundinnen gehen lassen...
Es kam zum Streit, am Folgetag zu noch heftigerem Schlagabtausch zwischen uns, bei dem unser älteres Kind fast alles mitbekam. Ihre Vorwürfe:

- Sie hasst meine Neigungen mit Frauensachen, findet mich eklig
- Ich zeige ihr nie Liebe oder Beachtung
- Ich liebe sie nicht wie sie ist
- Ich bin ein schrecklicher Vater, zu streng, zu eklig
- Ich habe nur mich und meine Interessen im Sinn

Sie hatte mir allem irgendwie recht. Ich habe zuwenig Liebe gezeigt, zuwenig Zuneigung geschenkt. Wir haben zwar immer offen geredet, aber sie nicht mehr ihr Herz ausgeschüttet, wenn sie etwas belastete. Sie vertraute sich ihrer Mutter und Schwester an, die dadurch von meinen Neigungen wussten und mich demenstprechend wenig als Mensch würdigten. Ich war oft zu streng zu meinen Kindern und ich hätte mehr Zeit in meine Familie investieren müssen. Aber dennoch fühlte ich mich so verraten und hintergangen, wo ich doch immer stets offen und ehrlich war. Als ich mich vor ihren Augen bei meinem Sohn entschuldigte, brach meine Frau vor Verzweiflung zusammen. Ich hielt sie fest, wir weinten bitterlich.

Ich begann zu Recherchieren (vor allem übers Handy) und fand vieles heraus, bspw. dass die Affäre bis zum Tag der Aussprache mit mir Bestand hatte, sie fast 2 Jahre lang andauerte und dass es ein Arbeitskollege von ihr ist. Ich konfrontierte meine Frau damit und sie brach erneut zusammen. Sie erzählte mir dann viele Details. Ironischerweise hatte sie den Mann davor in einem Internet Chat kennengelernt und da nahm die Affäre ihren Anfang, als sie wieder anfing zu arbeiten, trafen sie sich zufällig in der Firma. Ich lernte Name, Alter des Mannes kennen. Ich hasste ihn. Er ist älter, seit 20 Jahren verheiratet, hat auch 2 Kinder. Vor der Affäre mit meiner Frau hatte er seine Frau schonmal 4 Jahre lang betrogen. Sie trafen sich meist nach der Spätschicht auf einen Quicky in seinem Auto, zweimal war sie bei ihm zuhause, als die Frau und Kinder außer Haus waren. Sie sagte, es wäre nur um S. gegangen - wobei der nichtmal besonders war, sondern der Kick war für sie wie eine Sucht. Das Verbotene, das Surreale - all das habe sie angetrieben. Sie weiß nicht, wie oft sie in der Zeit S. miteinander hatten - irgendwo zwischen 20 und 50 mal. Später gab sie zu, dass von ihrer Seite aus Gefühle da waren. Sie war verknallt. Er war charmant, älter, wusste mit Worten zu schmeicheln...und gab ihr all das, was sie sich von mir gewünscht hatte und nie bekam (Normalen S., Zuneigung).

Allerdings war es für ihn ganz klar eine S. und nach einiger Zeit merkte das meine Frau und fühlte sich benutzt. Vor allem da das S.xleben mit mir zunehmend besser und erfüllter wurde. Sie mochte weder ihn noch mich. Daher traf sie sie Entscheidung, ihn abzuservieren und mir reinen Wein einzuschenken, irgendwo in der Hoffnung, ich würde mich endlich letztlich von ihr trennen, damit sie frei ist. Doch ich habe anders als geplant reagiert und ihr Kartenhaus brach zusammen. Plötzlich merkte sie, dass sie starke Gefühle für mich hat. Sie weint fast jeden Tag, wir reden unentwegt über das Thema. Sie kann es nicht verstehen, was sie damals trieb. Sie wollte immer mehr und mehr und war nicht mehr zufrieden mit ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau. Ich hatte ja mein Ventil um mich auszutoben (meine Neigung), da hielt sie es für richtig, das auch zu haben.

Ich bin am Boden zerstört. Ich weiß nicht, was ich will. Meine Gefühle meiner Frau gegenüber wechseln im Stundentakt. Liebe, Trauer, Wut, Verachtung, Verständnis...ich habe so krasse Fehler gemacht, viele viele kleinere. Sie hat einen großen gemacht. Ich will glauben, wir wären jetzt quitt, aber der Gedanke an ihren Verrat und ihre Kaltblütigkeit. Fast 2 Jahre lang hat sie gelächelt, ihre brave Rolle gespielt und mir und den Kindern was vorgespielt. Man hat nichts, aber auch garnichts gemerkt. Das ist das schlimmste daran. Sie war immer mein bester Freund im Leben. Alles habe ich ihr anvertraut, auch meine Geheimnisse und Ängste.

Und nun das.

Ja, sie bereut. Sie würde die Zeit gerne zurückdrehen. Inzwischen sieht sie unsere Ehe anders - sie war nicht so schlecht, wie sie sich das ausgemalt hatte. Ich war nicht so ein schlechter Mensch...aber damals, als die Affäre ihren Lauf nahm, war es leider so. Die Affäre ging zu Ende, weil der Typ nicht das machte, was meine Frau gewünscht hatte. Er zeigte keine Gefühle, machte klar, dass es nur um S. ging - wobei er aber mit ihren Gefühlen spielte und manchmal auf ihre Gefühle (vielleicht zum Schein?) einging, um mehr von ihr zu erhalten.

Natürlich hatte ich Rachegedanken. Da ich aber keine Straftat begehen wollte, wandte ich mich an die nichts-ahnende Ehefrau des Typen, klingelte als der Mann in der Arbeit war, und berichtete ihr alles. Ich weiß zumindest, dass sie ihm davon berichtet hat. Ich hoffe, deren Ehe ist zu Ende - und wenn nur aus Genugtuung. Kein Ehepartner verdient es, mehrmals hintergangen zu werden, denn einmal ist schon zuviel. Aber 6 Jahre in Folge?

Und ich glaube ihr das wirklich. Aber kann ich das verzeihen? Diese Länge der Affäre? Die Häufigkeit der Treffen? Die schönen Erinnerungen der letzten beiden Jahren sind beschmutzt...
Ja, wir reden sehr viel, mehr als je zuvor. Ja, wir haben wieder tollen S., unvergleichbar. Aber ist das nur ein Strohfeuer? Ist noch genug Fundament da? Hat das noch eine Chance? Ich weiß es nicht. Ich will nicht aufgeben, ebensowenig wie sie. Wir haben heute ein erstes Gespräch mit einem Paartherapeuten, aber ich weiß nicht, was ich erwarten kann.

Es tat gut, das Ganze einmal in Worte zu fassen...

21.07.2016 08:34 • #1


VictoriaSiempre
Hmmm. Du nimmst jahrelang wenig bis keine Rücksicht auf die (6uellen und sonstigen) Bedürfnisse Deiner Frau, kritisierst sie mit nicht besonders empathischen Worten und wunderst Dich, dass sie sich Zuwendung und Bestätigung woanders holt? Um on top dann auch noch den gekränkten Racheengel zu spielen und die Ehefrau des Affärenmannes zu informieren?

Sorry, ich habe gerade Null Verständnis für Dich!

Ich glaube nicht, dass Eure Ehe Bestand haben wird. Deine ero. Vorlieben müssen vom Partner mitgetragen und nicht nur Dir zuliebe akzeptiert werden, wenn es auf Dauer funktionieren soll. Du kannst nicht aus Deiner Haut - sie aber auch nicht. Wenn sie es ekelig findet, dann ist da schon längst eine Grenze überschritten worden.

Dass Ihr eine Paartherapie macht, finde ich gut. Vielleicht findet Ihr dort einen Weg miteinander, ich drück die Daumen. Ob gemeinsam oder getrennt - ihr seid Eltern und dadurch auf Dauer miteinander verbunden und solltet einvernehmliche Lösungen finden. Ich wünsche Euch alles Gute!

21.07.2016 08:55 • x 5 #2


A


11 Jahre Ehe - Frau hat seit 1,5 Jahren eine Affäre

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juliet
hallo, Verdünnung, ich zumindest hege Respekt für die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der du dein verhalten beschreibst

mich stört allerdings zu Anfang dieses ich hatte sowas bisher nie nötig, denn Hilfe zu brauchen ist etwas natürliches.
und in deinem Leben scheint es doch eine Menge deviantes zu geben, was auch hilfsnotwendigkeit nach sich ziehen dürfte.

nun, zurück zum Thema

du hast ja schon sehr selbstkritisch deine Beiträge zu eurem scheitern reflektiert. auch sie bereut ihren Fehler und ihr seid beide da.
ihr könnt es schaffen, wenn ihr euch ehrlich miteinander auseinandersetzt und zukünftig deutlich mehr Respekt für die Bedürfnisse des anderen aufbringt. so, wie du es hier schilderst, gilt das glaube ich insbesondere für dich, denn deine Frau hat schon eine Menge geleistet, was denke ich nicht selbstverständlich ist.

wenn Gefühl von Liebe füreinander da ist und der Wille, aus Fehlern zu lernen, dann unternehmt einen beherzten Versuch.
eine paarberatung kann wertvolle Unterstützung bieten.
viel Glück dabei!

21.07.2016 10:45 • x 3 #3


K
Bei allem Mist, den Ihr miteinander erlebt habt, möchte ich Dir aber dennoch an dieser Stelle meinen Respekt zollen für Deine Fähigkeit zur Einsicht und Selbstreflektion 3
Ich halte das für eine sehr wertvolle Eigenschaft, die leider vielen Menschen abgeht, und allein das würde mich, wenn ich Deine Frau wäre, weich werden lassen und es noch einmal mit Dir versuchen lassen. Denn ja, Menschen können sich ändern - wenn sie es wirklich wollen und einsehen, was sie anders machen sollten. Und diese Chance sehe ich bei Dir ganz klar. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr das mit Hilfe einer Ehetherapie in den Griff bekommt, denn schließlich sind Kinder im Spiel und schon denen zuliebe sollte man versuchen, was geht.

Alles Gute!

21.07.2016 12:35 • x 3 #4


Kekselfe
Zitat:
ich bin eigentlich kein Mensch, der mit Gefühlen in einer Community voller Anonymer und Unbekannter sein Unwesen treibt. Sowas hatte ich schlichtweg bisher nicht nötig


Bevor ich auf Dein Thema eingehe...für was waren diese Worte sinnvoll ?

Als Anonymer Unbekannter der dieses Forum äußerst nötig hat und hier überaus gerne sein Unwesen treibt zolle auch ich Dir großen Respekt vor Deiner Offenheit.
Als Paar habt ihr einiges zusammen hinbekommen, wo andere bereits am Anfang gescheitert wäre.

Unterschiedliche S.uelle Vorlieben sind immer schwierig. Ich hatte mal einen SM-begeisterten Partner und habe lange versucht, seine Begeisterung teilen zu können, aber bis auf die Outfits konnte ich dem leider nichts abgewinnen. Unsere Beziehung zerbracht tatsächlich daran, weil eben niemand aus seiner Haut kann.
Du siehst viele Deiner Fehler ein, wirfst ihr aber das fremdgehen vor. Allerdings hat sie sich dort ihre s. Befriedigung geholt, die sie bei Dir nicht / nicht mehr fand und dummerweise braucht sie zur Stillung Ihres Verlangens eine andere Person. Du konntest Deine Leidenschaft alleine ausleben (selbst während der Geburt eures Kindes) .
Du hast sie mit Enthaltsamkeit bestraft, wenn sie nicht so wollte, wie Du - ziemlich starker Tobak !
In meiner Welt bist Du ihr schon längst fremd gegangen, wenn auch nicht im herkömmlichen Sinne. Aber es hat auch nicht jeder eine Leidenschaft, die man alleine ausleben kann.

Dann die Geschichte mit den charmanten Bemerkungen gegen Ihre Figur nach zwei (!) Kindern...aber das hat ja zum Glück geklappt und sie gefällt Dir optisch auf wieder.

Zitat:
- Ich bin ein schrecklicher Vater, zu streng, zu eklig

was ist damit gemeint - also mit dem zu eklig ?

Trotzdem glaube ich, das Eure Beziehung außergewöhnlich stark ist. Ihr geht schon die richtigen Wege und werdet eine Möglichkeit finden.

Ich wünsche Dir dabei viel Kraft!

Kekselfe

21.07.2016 13:03 • x 1 #5


V
Danke erstmal für Eure Worte - sie helfen wirklich ungemein.

Zitat:
Bevor ich auf Dein Thema eingehe...für was waren diese Worte sinnvoll ?


Gute Frage, ich weiß nicht was mich dazu geritten hat. Ich hielt mich immer für einen eher Menschen, der seine Gefühle unter Kontrolle hat und genau weiß, was in einem selbst vor geht. Dass ich mal in einer Situation stecken würde, in dem mir meine eigenen Empfindungen unklar sind, hätte ich einfach nicht erwartet.


Zitat:
Ich bin ein schrecklicher Vater, zu streng, zu eklig


Ich meinte damit, dass ich einen recht autoritären Erziehungs-Stil habe. Ich lasse wenig durchgehen, verlange viel (manchmal zu viel). Ich liebe aber meine Kinder, interessiere mich für Ihre Probleme, Interessen und umarme sie und zeige Zuneigung. Leider brennt ab und zu die Sicherung durch und ich werde verbal zu laut, nehme Spielsachen weg, schlag Türen zu. Das meinte ich damit - ein ekliges Verhalten Kinder gegenüber.


Ich habe immer noch gelegentlich Probleme, mit der Sache umzugehen. Der Schmerz, über so lange Zeit und so oft hintergangen worden zu sein, nagt an meinem Herzen. Es schmerzt sehr. Ich habe die Bilder der Affäre vor Augen, zumal ich mittlerweile zuviele Details weiß (Rücksitz im BMW, Parkhaus, Abends nach der Spätschicht, S.xpraktiken, etc.). Ich werde noch eine lange Zeit damit zu kämpfen haben und bin mir noch nicht sicher, wie ich das tun kann / soll. Manche Details schmerzen mehr wie andere...vor allem ihre letzten Treffen mit ihm, als es zwischen uns eigentlich wieder fast völlig in Ordnung war (oder vielleicht nur schien?).

Aber dann rufe ich wieder mein Fehlverhalten in Erinnerung und die Wogen in meiner Seele glätten sich ein wenig. Sie hatte Spaß, wie ich meinen Spaß hatte - mit dem Unterschied, ich tat es offen. Ich mir bin trotz ihres Fehlverhaltens sicher, dass ich ihr vertrauen kann und auch soll. Anders wird es nicht gehen. Sicherlich wird diese Affäre auf unsere Beziehung Einfluss haben - aber vielleicht nicht nur negativen, sondern auch positiven. Wir wollen aus der Erfahrung etwas Besseres entstehen lassen. So berichtete sie mir von einem Abend mit mir vor einigen Wochen, bei der unser S.x so unglaublich war, dass das viele Zweifel zu ihrer Affäre überhaupt erst auslösten. Plötzlich war alles mit mir da, was sie immer gesucht hatte - und noch mehr, viel mehr.

Gestern hatten wir auch unseren ersten Termin bei der Paartherapie. Es hat tatsächlich Spaß gemacht, war eine sehr angenehme Atmosphäre und das Reden vor einer Dritten Person tat ungemein gut. Sie verurteilte auch nicht das Geschehene, sondern ließ uns in uns schauen und wie wir unseren Partner empfinden und wahrnehmen. Wir wollen mit diesen Sitzungen defintiv weitermachen. Das ist uns es wert. Als meine Frau mir für das Einräumen einer Chance danken sollte, brach sie allein dafür in Tränen aus. Es war unheimlich schön, gleichzeitig traurig. Bittersüß sozusagen.
Uns wird immer klarer, dass wir in Sachen S.x eine Lösung finden müssen und sind mittlerweile auch auf dem richtigen Weg (so finden wir ). Das meinte auch die Therapeutin. Gleichzeitig sollten wir uns von dem Gedanken lösen, ich sei immer der Bestimmer, der entscheidet, wie was läuft. Sie meinte, es reiche auch schon aus, wenn jemand sich unbewusst unterwirft, keine Entscheidungen tragen will, jeden Konflikt aus dem Weg zu gehen versucht und stets Harmonie anstrebt. Das ist auch zwischen uns passiert, mit dem Resultat, dass meine Frau alles ertragen und in sich begraben hat, bis es nicht mehr ging. Hier müssen wir zukünftig anders handeln.
Auch stellte die Therapeutin klar, dass ich keine Gedanken lesen kann. Wenn meine Frau in der Ehe unzufrieden war und sich nicht entsprechen äußern konnte oder wollte - oder auch ihren Zorn nicht an mir offen auslassen konnte (es kam ja nie zur Explosion, keine Bestrafung, kein Ultimatum), dann konnte ich nichts dafür, dass sie alles in sich reingefressen hat. Das sei ihr Fehler, nicht meiner, egal was ich auch falsch gemacht hatte. Da musste meine Frau sichtlich schlucken.

Etwas Ärger verspüre ich momentan meiner Schwiegermutter und einer Freundin meiner Frau:

Meine Schwiegermutter wusste vom ersten Tag der Affäre Bescheid. Meine Frau kam immer zu ihr, um sich auszureden, alles mitzuteilen, da sie es belastete und nicht damit umzugehen wusste. Leider empfand meine Schwiegermutter das nicht als Schlimm. Meine Frau solle das tun, wenn es ihr gut tue. Ich würde ja quasi auch betrügen. Sie deckte das Ganze auch (wissentlich oder unwissentlich), indem sie bspw. tagsüber mal ne Stunde auf die Kinder aufpasste, während meine Frau das Vergnügen suchte. Meine Schwiegermutter selbst hat 2 gescheiterte Ehen hinter sich (einmal ein Schläger, einmal ein Säufer), so dass Männer (vor allem mit Problemen) in ihrem Leben keinen hohen Stellenwert haben. Sie gab offen und unumwunden zu, dass Frauen Männer ausnehmen dürfen (finanziell, beziehungstechnisch), wenn es die Situation verlangt. Sie selber führte eine 2 jährige Affäre während ihrer 2. Ehe und bereut nichts davon.

Anekdote: Meine Frau arbeitete eine Zeit lang mit ihrer Mutter in einer kleinen Firma. Beim Mittagessen eröffnete meine Frau die Absicht, mit mir ein Haus zu bauen und zu finanzieren. Meine Schwiegermutter fand das nicht gut, sah ihre Tochter von mir noch abhängiger werden. Antwort vor allen Anwesenden am Tisch: Und wenn dann das Geld fehlt, schickt Dein Mann dich *beeb* zum Anschaffen.

Die eine Freundin meiner Frau wusste auch Bescheid von Anfang an, weiß auch von meinen Neigungen, war selber lange Jahre Herrin in einem SM Studio (daher kannten wir sie). Sie fand die Affäre sogar toll (ihren Ehemann hält sie richtig als Skla., verachtet ihn) und hatte selber eine Affäre mit einem Mann der verheiratet war und 2 Kinder hat. Sie bot sogar an, dass die zu viert mal was unternehmen sollten (Club der Fremdgänger sozusagen) und riet meiner Frau, niemals über die Affäre mit mir zu reden. Ich hab so einen Hass auf diese Person, unglaublich...

Wie soll ich in der Situation mit diesen Personen umgehen? Offen reden? Aus meinem Umfeld verbannen? Sie haben keine Schuld an der Geschichte, haben aber auch irgendwie jeder für sich einen Beitrag geleistet...

22.07.2016 08:37 • #6


juliet
das hört sich doch schon mal gut an.
ihr habt beide Fehler gemacht.
mein Freund hat auch nicht geredet, in sich hineingefressen, hatte einen für mich völlig unbemerkten starken Leidensdruck, ich hätte GERN früher davon gewusst und über Lösungsmöglichkeiten mit ihm nachgedacht, incl, mein Verhalten zu modifizieren.
mein Freund sagte mir, er habe Angst vor mir gehabt. krass, das hat mich echt geschockt und ich habe inzwischen verstanden, welche meiner Verhaltensweisen diese Angst bei ihm erzeugt haben. ich finde, das entschuldigt mitnichten, dass er, ein gestandener Kerl, nicht mal einen piep von sich gegeben hat (mein Papa meinte sehr treffend: ein Kerl wie ein Baum und kriegt den Mund nicht auf?!) - aber ich muss doch anerkennen, dass nicht jeder Mensch den MUT hat, unangenehme Gefühle zu äußern, und vielleicht auch Angst vor den Konsequenzen haben mag.
ich meine inzwischen, es ist die Aufgabe BEIDER, die Bedürfnisse des jeweiligen Gegenübers zu achten und sensibel dafür zu bleiben, und auch dafür zu sorgen, dass immer wieder eine Kommunikationsbasis oder -Atmosphäre geschaffen wird, wo beide gehört werden!
das erscheint mir das a und o in einer Beziehung.
ich mag an deinen Posts, dass du deinen Anteil auch erkennst, und ich hab einfach einen großen Optimismus, dass ihr diesen Weg auch gemeinsam weitergehen könnt.

zu den beiden Mitwisserinnen... ich würde erstmal nach dem Grundsatz verfahren das Wichtigste zuerst, will sagen: EURE Beziehung und alles, was ihr zu klären habt, anzugehen und da eine gute Basis zu schaffen. alles weitere wird sich danach finden.
momentan ist doch in Richtung der beiden völlig legitim, authentisch zu sein und zB zu sagen ich bin wahnsinnig verletzt und wütend darüber, wie ihr euch verhalten habt, aber das ist momentan nicht meine Baustelle.

Bedenke bitte, dass deine Frau vermutlich auch jemanden bräuchte, an den sie sich in ihrer Not wenden musste.
und manche Leute tun dann in dieser Argen Not evtl das, was der andere gerade benötigt, nämlich Ei, Ei machen - das ist aber mit Sicherheit nicht persönlich gegen dich gemeint, sondern einfach pro deiner Frau.

vielleicht lernst du mit der Zeit, döse Menschen und ihr Handeln in Frieden loszulassen.
sie haben letztlich nicht die Affäre zu verantworten. sie waren lediglich Mitwisser und haben deiner Frau den Rücken gestärkt. gehandelt hat sie!

lieben Gruß

22.07.2016 11:00 • x 1 #7


V
Kurze Zwischenstandsmeldung von mir und meinem Gefühlsleben:

Es schmerzt nach wie vor. Glücklicherweise nicht mehr dauerhaft, teilweise erleben wir wieder schöne und lustige Momente zusammen, aber wenn die Gedanken an die Affäre auftauchen, geht es mir wieder richtig mies. Natürlich reden wir jeden Tag darüber und inzwischen weiß ich auch einiges mehr als zu Beginn: Sie wollte sich garnicht zum Sx treffen, sondern tatsächlich eigentlich nur quatschen - und etwas Neugier war da selbstverständlich auch dabei - endlich ein Mann, der sich für sie interssiert...natürlich hatte sie dabei ein schlechtes Gewissen und hatte Angst entdeckt/gesehen zu werden, so dass sie im Auto saßen. Er fing dann an sie zu küssen und zu berühren - und meiner Frau gefiel das dummerweise in ihrem verletzlichen Moment sehr gut. So ists wohl passiert...

Leider haben Scham und Reue nie gereicht, die Angst zu überwinden, die Sache mir zu beichten. Das Gefühl beim Treffen war für sie sehr extrem und sie kam nie darauf, dass daraus eine Affäre werden würde - geschweige denn, dass ich je davon erfahren würde. So machten sie dann weiter, mal suchte sie den Kontakt, mal er. Zweimal versuchte sie, die Affäre zu beenden, aber jedesmal siegte die Sucht, der Rausch nach Mehr. Gleichzeitig hatte sie auch noch Gefühle für mich und wollte mich weder verlieren noch weh tun, also schwieg sie die ganze Zeit über und dieser Konflikt in ihr zeriss sie Stück für Stück.

Ich weiß bisher nicht, wie oft sich die beiden trafen, aber in den gut 21 Monaten dürften es wohl rund 15-20 Treffen gewesen sein (bis auf 2 mal jedesmal im Auto) Eigentlich ist es auch egal wieviele es am Ende waren. Natürlich gefiel ihr der Sx, sonst hätte sie sich nicht weiterhin getroffen. Trotzdem beendete sie die Sache am Ende von sich aus, was ich ihr irgendwie hoch anrechne. Für mich ist das die halbe Miete beim Verzeihen. Den Rest muss die Zeit bringen.

Ich finde es dennoch schade, dass sie solange zur Einsicht gebraucht hat - ich hätte ihr wohl zu jeder Zeit in den 21 Monaten eine neue Chance gegeben, aber jeder Monat, jedes weitere Treffen haben den Schmerz für mich am Ende gesteigert. Das Kopfkino lässt mich nicht mehr los. Für den anderen Typen war die Affäre natürlich der absolute Kracher: Meine Frau ist schon eine Nummer für sich im Bett und das weiß sie genausogut wie ich. Leider hat sie sich am Ende nur noch billig verkauft, denn ihm ging es nur um den Sx. Die Affäre brachte ihr viel Selbstbewusstsein (was ich sogar gut finde), aber ließ sie jegliche Selbstachtung verlieren - und auch meine Achtung vor ihr.

Momentan bin ich mir etwas unsicher, wie es weitergeht. Ich möchte es immer noch versuchen mit ihr und nicht die Flinte ins Korn werfen. Sie ist sich inzwischen der Tragweite ihrer Handlung bewusst geworden und schämt sich in Grund und Boden. Beispielsweise war sie völlig verzweifelt, als ich ihr Familienbilder der letzten Monate zeigte - Bilder, auf denen sie mit uns lacht (bei denen sie im Kopf aber ganz andere Gedanken hatte). Sie versteht jetzt, dass diese Affäre das Ende von all dem bedeutet hätte, was ihr wichtig war und ist. Mit der Schande muss sie zu leben und umzugehen lernen. Ich für meinen Teil kann ihr verzeihen (vielleicht noch nicht jetzt sofort), denn ich weiß, dass die zweite Chance von mir eine größere Strafe darstellt, als sie von mir zu stoßen. Das kostet mich ungemein viel Kraft, doch diese Beziehung ist es mir wert. Ich liebe diesen Menschen, auch wenn er einen großen, unentschuldbaren Fehler begannen hat. Natürlich will sie mir jeden Wunsch erfüllen, aber wir wissen beide, dass diese Wunde nur mit Zeit geheilt werden kann.

Ich versuche mich immer abzulenken und das Geschehene immer weiter entfernt liegen zu lassen, aber es holt mir immer wieder ein. Großes Problem momentan ist, dass der Affärenpartner in der gleichen Firma arbeitet wie ich. Zwar arbeiten wir in völlig verschiedenen Bereichen einer großen Firma, aber auf dem Arbeitsweg sehe ich ihn immer mal wieder mit seinem Auto (in dem meine Frau mit ihm die Schäferstündchen abhielt). Jedes mal sehe ich Rot. Jedes mal geht der Puls hoch. Ich habe so einen Hass auf diesen Menschen, der auf einer Kennenlern-Plattform bezahlt, um Frauen anzubaggern und dem die Ehe eines anderen Menschen nichts bedeutet und der sich das holt, was die eigene Ehefrau nicht bieten kann.

Ich weiß leider nicht damit umzugehen, vielleicht hat jemand einen Tip für mich? Alternative Routen scheiden aus...

25.07.2016 23:14 • #8


S
LIeber Verdünnung,

es freut mich, dass ihr auf einem guten Weg seid.
Aber das hier:
Zitat:
Sie wollte sich garnicht zum Sx treffen, sondern tatsächlich eigentlich nur quatschen - und etwas Neugier war da selbstverständlich auch dabei - endlich ein Mann, der sich für sie interssiert...natürlich hatte sie dabei ein schlechtes Gewissen und hatte Angst entdeckt/gesehen zu werden, so dass sie im Auto saßen. Er fing dann an sie zu küssen und zu berühren - und meiner Frau gefiel das dummerweise in ihrem verletzlichen Moment sehr gut. So ists wohl passiert...

Zitat:
sie kam nie darauf, dass daraus eine Affäre werden würde


Zitat:
Ich habe so einen Hass auf diesen Menschen, der auf einer Kennenlern-Plattform bezahlt, um Frauen anzubaggern und dem die Ehe eines anderen Menschen nichts bedeutet und der sich das holt, was die eigene Ehefrau nicht bieten kann

ist die übliche Denke, die wunderbar dazu führt, dass man dem Partner verzeihen kann und der 3. ist der/die Böse!
Deine Frau stellt sich naiv dar, unschuldig ist sie versehentlich da rein gerutscht. Wo bitte hat sie ihn denn überhaupt gefunden? Über die Internetplattform auf der SIE ja offenbar auch etwas gesucht hat!

Er hat sie nicht gezwungen, sie hatte aktiv mehrfach Sx mit ihm. Es gibt keinen Grund ihn für böse zu halten und ihr zu verzeihen, weil sie ja fehl geleitet war.

2 erwachsene Menschen, denen etwas fehlte, die sich gefunden haben und offenbar miteinander Defizite ausgeglichen haben. Kein Grund beide mit zweierlei Maß zu messen!
Nicht falsch verstehem, damit meine ich nicht, dass du nicht so mit deiner Frau umgehen sollst wie du es tust. Aber wenn du ihr versuchst zu verzeihen ist es nicht ehrlich den Anteil Wut auf diesen Dritten zu projizieren, damit deine Frau besser dabei weg kommt. Es ist mir bewußt dass man dazu neigt, aber es ist nicht ehrlich.

Er soll sicher nicht dein bester Freund werden, aber er ist nur ein Teil einer Geschichte, die du versuchst zu verarbeiten und zu verzeihen.

Mal theoretisch, wenn deine Frau auf dieser Plattform auch war, es hätte jeder andere sein können, mit dem ihr eine Flucht gelungen wäre aus eurer zu der Zeit nicht gut funktonierenden Ehe...

Nicht falsch verstehen, ich will damit gar nicht sagen, dass dieser Typ ein guter Mensch wäre, ich finde es echt grenzwertig sich verheiratet heimlich (!) in solchen Portalen rumzutreiben, aber es gehören immer 2 zu einer Affäre und sich einzubilden Frau ist da nur so rein gerutscht, während er die treibende Kraft war ist wohl einfach nicht richtig
Zitat:
So machten sie dann weiter, mal suchte sie den Kontakt, mal er.

Dieser Mann scheint ja offenbar nur Sx zu suchen, keine Zweitbeziehung und er zwingt niemanden zu diesen Handlungen, sondern mit machen tut ein Mensch dem auch etwas fehlt so wie ihm. Wieso ist er da der größere Verbrecher? Angebot und Nachfrage sozusagen, sorry, klingt krass, ist aber so, da nur erwachsene, nicht von dem anderen abhängige Menschen beteiligt.

Ich weiß, ihn hassen ist der einfachere Weg, aber wie schon erwähnt nicht der ehrlichere und meines Erachtens auch nicht der nachhaltigere!

Alles Gute
seltsamesSpiel

26.07.2016 07:09 • x 2 #9


V
So, nunmehr sind 8 Wochen vergangen seit ich von der Affäre meiner Frau erfahren habe. Dafür, dass es gerade einmal 8 Wochen sind, fühle ich mich zunächst unheimlich gut, deutlich besser als in den ersten Wochen oder gar Tagen. Auf diese Weise bemerke ich eine langsame, aber stetig besser werdende Gefühlswelt in mir, was mir Hoffnung gibt, das in den kommenden Monaten und Jahren emotional dauerhaft bewältigen zu können.

Zwischendurch hatten wir einige Phasen, in denen wir eine dauerhafte Trennung ernsthaft erwogen haben, da wir keine Hoffnung auf Besserung sahen. Eine Trennung per Telefon hielten wir ganze 2 Stunden aus, dann fielen wir uns wieder in die Arme unter Tränen. Uns scheint daher eine Trennung (auch auf Zeit) keine Lösung zu sein, sondern nur unser Unglücksgefühl zu verstärken.
Ich war eine zeitlang sehr lethargisch, lustlos, deprimiert und zog meine Frau mit runter, was nicht gerade förderlich war. Ich war mir die ersten Wochen auch nicht wirklich bewusst, dass auch auf ihr eine große Last liegt - nämlich die der Schuld. Sie selber bemerkte dass erst einige Wochen nach ihrer Beichte, da sie zunächst alle Erinnerungen an die Affäre und alle Emotionen, Konsequenzen etc. verdrängte. So langsam kommen diese zum Vorschein und das kostet natürlich auch sie Kraft, damit fertig zu werden. Zusätzlich ist sie dann auch noch bemüht, mich zu unterstützen, wo sie nur kann. Einige Reibereien gab es da, aber wir sind auf einem guten Weg. Ich habe aufgehört, dauernd nach weiteren Informationen zu ihrer Affäre zu bohren und versuche momentan eher die Auslöser für diese Flucht zu ergründen.

Sie hatte mir ja schon zuvor berichtet, was ich ihrer Meinung nach alles falsch gemacht habe, aber in den letzten Wochen ist mir auch vieles klarer geworden. Ich habe meinen Anteil an der Sache ohne Zweifel, auch wenn das keine Affäre rechtfertigt. Ich habe meine Frau emotional jahrelang verletzt und habe nun den Preis dafür zu bezahlen, so ungerechtfertigt hoch er zu sein scheint. Wir sind uns im Klaren darüber, dass unsere Ehe auch ohne die Affäre in diesen oder den kommenden Jahren in die Brüche gegangen wäre, wenn es so weiter gegangen wäre. Dass genau das nicht passiert, ist eines der positiven Sinne dieser Krise. Erst dadurch haben wir wieder entdecken können, was wir einander empfinden, wie gern wir den anderen an unserer Seite haben. Das Konstrukt Ehe, Kind und Haus runden die Sache nur ab, sind aber nicht so relevant. Meine Frau sagte mir ganz klar, dass sie vor der Affäre mich so gesehen hat: Diesen Mann hätte ich in dieser Form nie geheiratet, er und sein verhalten mir passen nicht zu mir. Ich hatte mich sehr negativ entwickelt in ihren Augen (und da hat sie nicht ganz unrecht). Sie sagte mir mehr als einmal, dass sie mich nicht noch einmal heiraten würde - ich nahm diese Worte immer locker, bemerke aber jetzt, wieviel Wahrheit darin verborgen war.
Heute sagt sie ganz bewusst zu mir: Ja, ich würde Dich, so wie Du jetzt bist, wieder heiraten. Sie sieht in mir wieder den Menschen, den sie vor über 10 Jahren gesehen hat und weiß jetzt auch, wieviel sie mir bedeutet und wie groß mein Herz sein kann. So ironisch das ganze klingen mag, hat diese Affäre unsere Ehe vielleicht vor dem Scheitern bewahrt - wenngleich der Preis vielleicht zu hoch war. Das wird die Zukunft zeigen. (Passender Spruch aus einer unserer Lieblings-Serien: Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird - nur eines wissen wir: sie wird stets unter Schmerzen geboren).

Neben der Paartherapie habe ich jetzt auch einen Psychotherapeutin für mich alleine aufgesucht und versuche da, das Geschehene besser zu verarbeiten. Auch in Hinblick auf meine Neigungen, die ich konsequent angehen werde bzw. schon angegangen bin. Denn auch das war ein entscheidender Faktor bei ihrer Flucht aus der Ehe, den ich nicht unterschätze.
Leider holen mich hier und da die Gedanken auf das Geschehene zurück, vor allem wenn ich allein bin oder die Gedanken schweifen lasse. Meine Frau, Kinder und meine Hobbies schaffen es aber, mich wenigstens kurzzeitig abzulenken und das macht mir Mut, dass es mit der Zeit immer besser wird.
Meiner Frau geht es nicht anders, an manchen Tagen ist es besser, an manchen schlechter. Leider kommt sie nicht umhin, ihren Affärenpartner in der Arbeit zu sehen (wenn auch auf größere Entfernung), aber sie macht das beste daraus und ignoriert ihn einfach (er macht aber auch keine Anstalten sich zu nähern - immerhin).

Aktuelles Fazit: Wir schaffen das. Der Weg ist lang und steinig. Aber er kann sich lohnen. Wenn man kämpft. Wenn man selbstkritisch ist. Wenn man liebt.

29.08.2016 21:28 • x 1 #10


juliet
hallo, @Verdünnung
toller Text, in dem ich mich sehr wiederfinde!
du sprichst mir wirklich sehr aus der Seele.
ich bin jetzt 5 Monate nach der Erkenntnis der Affäre. es wird besser, ich habe etwa einmal pro Woche noch einen Flash back, der mich sehr schüttelt.
ich sehe es ganz genauso: unsere Beziehung wäre gescheitert, auch ohne Affäre.
wir haben sie als Chance genutzt.
ob wir es dauerhaft schaffen, wird die Zeit zeigen.
derzeit weiß ich, dass es der richtige Weg war.
und ich glaube auch, wie eine liebe Schreiberin hier mal gesagt hat, dass es lerngeschenke gibt- auch wenn man meint, manche Geschenke gar nicht haben zu wollen. ich bin wirklich dankbar für alles das, was ich durch dieses scheitern, diese Affäre, lernen durfte .

ich wünsche dir viel Glück.
lass uns hier in Kontakt bleiben, ich bin sehr gespannt, wie es für Euch weitergeht
lieben gruss, juliet

30.08.2016 09:23 • #11


V
Hallo Juliet, danke für Deine Antwort und Deinen Zuspruch!

Wir waren vorletze Woche als Familie im Urlaub und das hat ganz gut getan, auch wenn ich mir für meine Probleme mehr erhofft hatte. Die Thematik kam quasi jeden Tag auf, meine Frau sah mir binnen weniger Sekunden an, was gerade in meinem Kopf vorgeht. Gab auch 1-2 heftigere Vorfälle, war auch verbal mal ausfallend ihr gegenüber. Das tat mir sofort ungemein leid, aber da wars halt schon ausgesprochen. Hatte mich auch auf einige schöne, einsame Stunden mit meiner Frau gefreut (separates Schlafzimmer im Appartment), aber meine Frau zeigte sich wenig interessiert an Sx mit mir...auf jedenfall weniger, wie ich mir erhofft hatte. Hab ihr das auch gesagt, aber sie sieht sich da unter Druck gesetzt...

Nach dem Urlaub waren wir wieder sofort im Alltagstrott. Wir hatten zwar einige Tage noch frei, kamen aber zu nix. Hatte einige Flashbacks und bin auch mal sauer geworden - und hab leider fast alles kaputt gemacht, weil ich meine Emotionen nicht im Zaum halten konnte - das war einer der Dinge, die meine Frau bei mir nicht mochte und weswegen sie mich während der Affäre auch verlassen wollte. Meine Frau saß schon mit den Kindern im Auto und wollte wegfahren (ohne dass sie so schnell wiedergekommen wäre), aber ich konnte das Ganze mit einem langen Gespräch aus der Welt bringen.
Auch an den freien Tagen habe ich mich auf Sx mit meiner Frau gefreut, kam aber nicht viel zu Stande. Dazu kam, dass wir am Wochenende die Kinder außer Haus hatten und wir uns da schon einige Pläne zurecht gelegt hatten, was wir denn machen könnten. Leider hat meine Frau dann passend am Freitag Fieber und Erkältung bekommen, so das alles ins Wasser fiel. Wir haben nur wenige Wochenenden im Jahr ohne Kinder und in der jetzigen Situation wäre das schön gewesen, aber wieder kam was dazwischen. Momentan bekomme ich das Gefühl, mit meiner Frau die Rollen getauscht zu haben. Früher wollte sie immer Sx mit mir haben und ich ließ sie Abblitzen oder fühlte mich nicht wohl. Jetzt ist es umgekehrt und ich fühle mich irgendwie unwichtig - vor allem nach dem, was alles passiert ist, tut mir das weh. Es kommt immer wieder der Gedanke hoch Für den AM hätte sie sich mehr ins Zeug gelegt auch wenn ich weiß, dass das absoluter Quatsch ist.

Nach wie vor reden wir ja viel über die Affäre - meist kommt von mir der Antrieb und ich löchere sie mit fragen. Sie hat mir bspw berichtet, dass sie Ihn schon 6 Monate vor der Affäre neben sich an der Ampel hat stehen sehen (er fuhr einen auffälligen Wagen und meine Frau steht auf Autos) und dachte als sie den Fahrer betrachtete So einer interessiert sich niemals für eine Frau wie mich. Irrer Zufall - oder Schicksal, dass genau dieser Mann sich über 6 Monate später bei ihr melden sollte und sie eine Affäre haben würden. Zunächst erkannte sie ihn garnicht wieder, aber am Auto erkannte sie ihn dann doch. Hat mich sehr bestürzt gemacht diese Aussage. Zum einen war meine Tochter da gerade 1-2 Monate alt und ich finde es krass, dass meine Frau sich da schon andere Männer angeschaut bzw. sich da Gedanken dazu gemacht hat. Zum anderen finde ich es schlimm, dass ich wohl nicht mehr interessant genug für sie war. Ich denke (und meine Frau bestätigt mich da auch), dass ich doch recht gut aussehe, aber leider wirke ich deutlich Jünger als ich in Wirklichkeit bin (bin 36, sehe aus wie 26-28). Der AM war halt 40 und sah auch so aus, reifer halt, maskuliner. Diese Gedanken machen mir gerade schwer zu schaffen...
Eine erheiternde Information war die Aussage meiner Frau bzgl seiner Fähigkeiten als Liebhaber. War wohl so, dass er ab und an an Errektionsproblemen litt und nicht immer so konnte, wie er sich das wohl vorstellte. Meine Frau nahms mit Humor, aber irgendwann ging ihr das auch auf die Nerven. Klar, da hat man schon ne Affäre, riskiert Kopf und Kragen (bzw. Ehe und Familie) und dann bringts der Schlappschwanz nichtmal - zumal sie nie zum Höhepunkt kam und immer vortäuschte. Sie berichtete mir von Treffen mit ihm, da war sie am Ende so sauer und enttäuscht von Allem, dass sie einfach wortlos heimfuhr und ihn stehen ließ. Zu dumm nur, dass ich zuhause auch nicht wollte und da machte sich dann Frust in ihr breit. Er tat ihr sogar manchmal irgendwie leid, da sie glaubte, er bemühe sich so um sie und will ihr nur Gutes. Dass Sie für ihn in erster Linie nur eine Sxgespielin auf Abruf war, wurde ihr erst am Ende bewusst. Das war es dann auch, was das ganze zum Einsturz brachte und warum sie damit Schluss machen wollte.
Für mich zwar erheiternd, gleichzeitig aber traurig, dass man für sowas (bzw. für so wenig) alles riskiert hat und mich so verletzt. Sie hatte doch fast nichts davon. Lediglich ein paar nette Worte, Schwärmereien, gutes Küssen, Abenteuer und prickelnde Gefühle. Aber scheinbar hat es gereicht...

Tendenziell geht es in unserer Beziehung nach oben. Meine Wut über das ganze nimmt stetig leicht ab und weicht einem Bedauern über die eigenen Verfehlungen und die meiner Frau. Ich weiß, dass sie sich das Ganze sehr zu Herzen nimmt und es sie auch Tag um Tag bedrückt. Sie zeigt es nur nicht so deutlich wie ich bzw. kann sich besser ablenken.

Ach ja, meine ganzen Frauenbekleidung, Wäsche und der sonstige Transen Kram kam vor einigen Wochen kleingeschnitten in die Mülltonne. Habe das als Ritual vor meiner Frau gemacht, quasi zelebriert. Hat mir Spaß gemacht und empfinde keinen Wunsch mehr, sowas in der Richtung zu machen. Meiner Frau hat das Tränen in die Augen getrieben. Sie dachte, das wäre eine viel emotionalere Sache für mich, aber mir fiel es unglaublich leicht. Gerade dieser Umstand machte sie betroffen, da sie diese Sache immer so eng mit mir verband und dachte, dass ich davon nie los käme (weshalb auch ihre Affäre überhaupt Nährboden finden konnte). Naja, immerhin diese gute Sache hat die Affäre bewirkt.

19.09.2016 11:04 • #12


Kekselfe
Hallo Du,

ich freue mich wirklich sehr, das es für Dich und auch für Euch in die richtige Richtung geht und bin sehr begeistert, das Du zusätzlich zur Paartherapie, auch noch eine eigene machst.

Nachdem was ich aus Deinen Zeilen lese, hast Du Dich noch nicht eingehend mit Dir beschäftigt.
Mich hat es auch sehr verwundert, das Du Dich so leicht von Deinem Transen Kram trennen konntest, wo das alles einst so wichtig war.
(sogar bei der Geburt Deines Kindes - Du merkst, das hat mich echt erschüttert...).

Das Affären manchmal das reinigende Gewitter auslösen, liest man ja von Zeit zur Zeit und wirkt bei Euch so, als wäre dies dringend nötig gewesen, damit Du das Leiden Deiner Frau erkennst.

Andere Männer werden nicht durch Autos oder reiferes Aussehen interessant, sondern dadurch, das man zuhause von seinem eigenen Partner nicht wahrgenommen und gewertschätzt wird und in Eurem Fall auch noch S.uell abgelehnt wird.

Zitat:
Für mich zwar erheiternd, gleichzeitig aber traurig, dass man für sowas (bzw. für so wenig) alles riskiert hat und mich so verletzt. Sie hatte doch fast nichts davon. Lediglich ein paar nette Worte, Schwärmereien, gutes Küssen, Abenteuer und prickelnde Gefühle. Aber scheinbar hat es gereicht...


Diese Tatsache würde mir sehr zu denken geben !
In welcher schrecklichen Gemütsverfassung muss eine Frau sein, um sich damit zufrieden zu geben ? Und das nur 1-2 Monate nach der Geburt der Tochter.
Hatte ich erwähnt, das sie die Geburt alleine durchstehen musste, während Du Deinen Spaß ausleben wolltest.
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie einsam sie sich geführt haben muss.

Natürlich rechtfertigt nichts eine Affäre und ich verstehe, das Du Dich als das Opfer empfindest, dem schrecklich weh getan wurde.

Trotzdem habe ich erstmals Mitleid mit einem Fremdgeher. Was in dieser Affäre stattfand erscheint mit recht billig. Wie ausgehungert musste sie gewesen sein (und das meine ich nicht nur S.uell) um darauf einzugehen und das auch noch so lange.

Woher soll nun ihr S.uelles Interesse an Dir kommen, wo sie jahrelang nur Ablehnung erfahren hat ?
Wartest Du ab, ob sie den Anfang macht, oder geht es von Dir aus ?
Hast Du sie verführt ? Ihr gezeigt, wie anziehend Du sie findest ?

19.09.2016 13:01 • x 1 #13


V
Danke für Deine Antwort,

Ja, ich weiß wie alleine meine Frau die letzte Zeit vor der Affäre gewesen ist - leider erst jetzt, im Nachhinein, wenn man zurück schaut. Die Geburt unseres zweiten Kindes war für mich kein Wow, sondern empfand ich recht distanziert, da wir einen geplanten Kaiserschnitt hatten, quasi auf Bestellung. Das war bei der Geburt des ersten Kindes nicht so. Ich wollte damals auch nicht unbedingt ein zweites Kind, meine Frau hat mich dazu einfach überredet und ich wollte ihr einmal entgegenkommen...alles falsch, das weiß ich jetzt. Trotzdem: Ich bin der Entbrindung nicht fern geblieben, um alleine meinen Spaß zu haben. Die Umstände waren nunmal so, dass ich zuhause auf meinen Sohn warten wollte, da der damals Schule hatte und ich nicht wusste, wie das zeitlich zu managen ist. Aus diesem Grund bin ich primär zuhause geblieben um dann, so bald unser Sohn da war, sofort in die Klinik zu fahren. Ich gebe halt unumwunden zu, dass ich die Wartezeit für mich genutzt habe...

Die Transen Sachen waren nie wirkich essentiell wichtig. Es war ein ero. Hobby, mehr nicht. Ich ging davon aus, dass meine Frau das akzeptiert und toleriert, oft darüber gesprochen haben wir ja. Und ich hatte augenscheinlich ihr Einverständnis dazu, alleine diese Sachen zu machen. Dass das nicht wahr war, konnte ich nicht wissen. Ich habe mehrfach angeboten gehabt, die Sachen fortzuwerfen, aber da winkte sie immer ab und sagte ach, egal, so schlimm ist es auch wieder nicht. Ist halt ein Teil von Dir. Für mich stand es außer Frage, dass ich jederzeit damit aufhören hätte können, wenn Sie es verlangt hätte - hat sie aber leider nicht.

S. Ablehnung war natürlich vorhanden. Das hat mehrere Gründe und ich denke, dass ich diese Probleme inzwischen beseitigt habe. Wir haben mittlerweile wieder richtig tollen Sx und ich geniesse das erstmals so richtig in meinem Leben. Nie zuvor habe ich mich so wohl in meiner Rolle als Mann gefühlt. Und das weiß meine Frau auch. Sie findet mich sehr attraktiv und wir tun alles mögliche, um diese Attraktivität zu erhalten. Interessanterweise hatten wir noch als die Affäre lief an einem Abend unvergleichlich, intensiven Sx, der absolut spontan begann. Allein dieser Abend gab meiner Frau zu denken, ob ihre Affäre so erfüllend ist oder ob ich nicht doch der richtige bin. Ich denke also schon, dass wir uns gegenseitig sehr anziehend finden und ich ihr inzwischen deutlich gemacht habe, wie attraktiv und anziehend ich sie finde. Ich habe die letzte Zeit eher den Anfang gemacht, sie gefragt oder war von mir aus spontan. In letzter Zeit empfinde ich das aber schon etwas einseitig und mir kommt es vor, als würde ich den Sx einfordern. Das will ich aber garnicht. Ich möchte auch von meiner Frau gezeigt bekommen, dass sie mich begehrt und auch mal die Zügel in die Hand nimmt, ohne dass ich davor bettele oder anfrage.

Wir haben uns ein wenig in die ganze Thematik Depression etc. eingelesen und finden beide, dass meine Frau in eine Art Midlife Crisis gerutscht ist, einhergehend mit mangelnder Aufmerksamkeit durch mich. Sie versteht ja selber nicht, was sie da geritten hat und wie sie so schwach sein konnte. Ich weiß, dass die Zeit davor (auch die Schwangerschaft) eine extrem belastende und schlimme Zeit war. Sie fühlte sich niemals weniger geliebt und begehrt als in dieser Zeit und da wurde wohl der Grundstein für unser Problem erst so wirklich gelegt.

19.09.2016 13:53 • #14


Kekselfe
Dieser Beitrag von Dir liest sich komplett anders..

.
Zitat:
Der Tiefpunkt war bei der Geburt erreicht - aus fadenscheinigen Gründen blieb ich der Geburt fern (geplanter Kaiserschnitt) um lieber alleine Spaß zu haben...das habe ich bitter bereut.


Wenn Du aber zuhause bleiben musstest um auf den Großen zu warten, dann kannst du selbstverständlich die Wartezeit auch nutzen, wie Du magst...da sehe ich zwischen Fernseh schauen, was essen oder eben Spaß haben keinen Unterschied.

Anscheinend muss Deine Frau offener zu Dir werden. Nicht das eine sagen und das andere meinen. Irgendwie wollte sie Dir auf biegen und brechen gut tun oder hat sich schlichtweg nicht getraut, Dir deutlich zu machen, was sie stört.
Und Du lässt Dich zu einem zweiten Kind überreden...
Gut das ihr die Paartherapie anpackt.

Mit dem S. las es sich auch irgendwie anders. Wenn das alles so ist, wie Du jetzt schreibst, ist doch alles gut. Sag ihr einfach, das Du Dir mehr Begehren von ihr gezeigt haben möchtest.

Ich bin im siebten Monat schwanger (und sollte es ein geplanter Kaiserschnitt werden und mein Freund empfindet es nicht aus WOW wird es äußerst unangenehm für ihn...) und mein Freund macht seit ein paar Tagen nicht mehr den Anfang. Darauf angesprochen meinte er - er wollte mich schonen, weil ich auch keine Anzeichen von Lust zeigen würde. Und ich hab es gelassen, weil ich dachte, ihm gefällt der jetzige körperliche Zustand von mir nicht. Blöder Fehler !

Ich versuche aus Deiner Geschichte auch für mich zu lernen und wünsche Euch alles erdenklich Gute!
Irgendwie ist Eure Bindung doch sehr stark und ihr bekommt das hin.

Ich würde dennoch aufhören, ständig nach Details aus der Affäre zu fragen, das tut Dir einfach nicht gut.

19.09.2016 14:12 • #15


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