Hallo, ich bin 41 und seit 11 Jahren in einer Beziehung. Wir haben vor 4 Jahren geheiratet und 2 Kinder zusammen. Nun hat sie mir mitgeteilt, dass sie nicht mehr glücklich ist. Mir zieht es den Boden unter den Füßen weg weil ich keine Trennung will.
Unsere Beziehung ging ziemlich stürmisch los.
Als wir uns kennenlernten war ich jemand der nur Fußballspielen und Party machen wollte. Einen Plan für mein Leben hatte ich nicht. Ich hatte das Studium beendet und war froh endlich eine eigene Wohnung zu haben. Als sie zur gleichen Zeit kennenlernte wohnte sie noch in einer WG, die sich dann aber auflöste. Sie wollte natürlich bei mir einziehen was mir zu schnell ging. Also hat sie sich ein Haus gekauft in einer Kleinstadt (ihrer Heimat)mit dem Plan dass ich dann dazukomme.
Natürlich wollte ich das nicht, da ich einen ganz anderen Plan im Kopf hatte. Wir waren jetzt ca. 1.5 Jahre zusammen. Sie war sehr hartnäckig und wollte das mit uns unbedingt. Ich hab dann um eine Pause gebeten weil es mir zu schnell zu eng wurde. Genau zu dem Zeitpunkt wurde sie schwanger und ich hab in meiner damaligen Wunschstadt meine Wohnung wieder aufgegeben und bin zu ihr gezogen. Ich war total überfordert mit der Vaterrolle und konnte mein altes Leben mit Fußball und Freunden nicht aufgeben. Recht schnell wurde sie wieder schwanger (2019), was mich noch mehr überforderte. Ich habe sie daher oft im Stich gelassen, ihr die ganze Belastung überlassen. Sie hat mich immer verehrt und ich konnte ihr die Gefühle einfach nicht zurück geben auch wenn ich sie geliebt habe. Sie hat immer mehr gegeben als ich.
Nach der Hochzeit kam ich so langsam mit meiner Vaterrolle zurecht, dennoch bestand unsere Beziehung gefühlt nur aus Liebe und Leidenschaft. Ich habe mich sehr sicher mit ihr gefühlt, sie wahrscheinlich als selbstverständlich angesehen. Vor knapp 2 Wochen hat sie mir mitgeteilt dass sie nicht glücklich ist und sich einfach leer fühlt und nichts fühlt. Seit dem reflektiere ich die letzten Jahre und merke wie schwierig es für sie gewesen sein muss und das vieles in der Beziehung gefehlt hat. Sie macht sich inzwischen auch Vorwürfe, dass sie mich in eine Rolle rein gedrängt hat die ich nicht bin.
Gestern haben wir dann im Grunde Schluss gemacht, weil sie nicht mal glaubt das eine paartherapie helfen kann.
Seit 2 Wochen plagen mich Verlustängste, Trennungsschmerz und die Ungewissheit wie es mit mir weitergeht. Ich habe nicht die Hoffnung dass wir das Ruder nochmal rumreißen können auch wenn ich es mir sehr wünschen würde. Ich habe ihr die letzten Tage all meine Gefühle ausgeschüttet, das erste Mal vor ihr geweint (ich habe emotional einen an der Waffel).
Sie sagte vor einer Woche noch dass wir das schon wieder hinkriegen und dass eine Trennung keine Option sei. Jetzt ist doch anders und ich trage die dunkelste Gedanken in mir. Ich würde mir einfach einen totalen Neuanfang wünschen mit ihr und unseren Kindern. Die Tatsache dass ich erst so spät aufwache bricht mich an. Das einzige was ich ihr Vorwerfe ist, dass sie nicht früher mit mir geredet hat. Sie ist seit Monaten schon unglücklich. Wir hatten trotzdem immer S., haben zusammen Spaß gehabt. Ich hatte keine Ahnung was in ihr vorgeht.
Mir fehlt gerade die Lösung mit diesem ganzen Schmerz umzugehen, da es mir auch schwer fällt 11 Jahre und 2 Kinder einfach aufzugeben.
Vielleicht kennt jemand eine ähnliche Situation!
05.12.2023 09:53 •
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