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1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

I
Zieh dir bloß nicht diesen unnötigen Vorwurf rein. Das hilft dir gerade gar nicht. Wer so schreibt, hat ein dickes Problem mit sich selber. Das hat mit nichts zu tun.

04.08.2022 17:00 • x 2 #76


L
@ImSturzflug, Wie ist denn die aktuelle Lage bei ?

26.08.2022 12:44 • #77


A


1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

x 3


ImBlindflug
@LH4
Die Lage von außen betrachtet: ich kann meinen Funktionsmodus aufrecht erhalten. Ich kann sogar Momente der Freude empfinden. Ich kann mich normal unterhalten, ich mache mit Mitpatienten auch wieder normale Sachen (baden gehen, Äpfel einkochen, Kuchen backen, Filme sehen, spielen, ...).
Habe wieder etwas Interesse an ehemaligen Hobbys. Ich habe also etwas Kraft zurück gewonnen.

Innerlich: ich habe Alpträume, von denen ich nichts mitbekomme. Jede Nacht. Ich kann Tags nicht schlafen, da ich erschrecke, nicht einschlafen kann.
Ich kann mir keine Pausen nehmen, stehe unter Strom.
Ich kann mich außer meiner Einzeltherapeutin hier im Haus niemandem öffnen, ich vertraue meiner Gruppe nicht, also hilft mir auch die Gruppentherapie nicht. Ich habe das Gefühl, alle mit in mein Loch zu ziehen, zu viel zu sein. Antrainiert durch nette Aussagen meines Ex in den letzten 1,5 Jahren (ich will das nicht hören,...) Ich habe Angst, wieder verletzt zu werden. Ich kann auch für mich meine doppelte Trauer nicht ertragen, vergrabe nach wie vor meine Gefühle, bekomme nur extreme mit, nicht die Anbahnung dieser.
Und so weiter und so fort.
Ich könnte die Liste noch ewig fort führen.

Ich bin noch bis Mitte September stationär, dann geht's für mich in ein völlig neues Leben. Nur der Job bleibt zunächst der selbe.
Und aufgrund der Corona-Lage und Regeln hier im Haus werde ich nicht mal mein neues Zuhause/WG Zimmer sehen können, bevor ich hier raus komme.

Immerhin kann ich wieder selbst auf meinen Beinen stehen.
Und obwohl nichts aufgearbeitet ist, ich auch nichts aufarbeiten kann, habe ich langsam das Bedürfnis ein wenig in die bzw meine Zukunft zu planen.
Aber mir wird empfohlen, nach 3-6 Monaten erneut/auf Stufe in die Klinik zurück zu kommen. Erschreckend.
Und dazwischen natürlich ganz viel weitere Arbeit in der ambulanten Therapie.

Ich schwanke also zwischen Hoffnungslosigkeit und Aufbruchstimmung.
Bin aber Welten von wirklich gut entfernt.

26.08.2022 21:23 • x 1 #78


L
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich finde es großartig, wie du dich auf die Therapie einlässt. ( fühlt sich für dich wohl nicht so an )
Du gehst auf jeden Fall in die richtige Richtung.

Bedenke : du läufst einen Marathon und keinen 100 m Lauf. Wenn der Akku einmal richtig leer ist, braucht er Zeit zum laden.

Ich wünsche dir alles Gute

27.08.2022 18:19 • x 1 #79


ImBlindflug
Zitat von LH4:
Ich finde es großartig, wie du dich auf die Therapie einlässt. ( fühlt sich für dich wohl nicht so an )
Du gehst auf jeden Fall in die richtige Richtung.


Fühlt sich tatsächlich nach Stagnation oder gar nicht Mal ein Beginn an. Nach die Zeit heilt alle Wunden statt Prozess. Naja. Dass da etwas massiv kaputt gegangen ist und dass da vorher schon ein bisschen was war ist mir schon klar. Dass das nicht sofort alles wieder heil wird ist mir auch klar. Und dass das ein langer Weg ist wird mir jeden Tag klarer.

Hoffentlich ist es die richtige Richtung.

27.08.2022 19:04 • x 1 #80


ImBlindflug
Weil das hier teilweise Tagebuch-Charakter für mich hat, möchte ich hier meine aktuelle und für mich erstaunliche Tagesverfassung festhalten:
Es ist okay. Was war und was ist. Und was kommt wird auch okay sein.
Und auch ich kann mich langsam annehmen, die Hoffnung besteht, dass ich mich okay finde.
Ungewohnte Gefühle, aber angenehm.
Gefühle an sich und diese konkreten Gefühle.

31.08.2022 09:53 • x 2 #81


DieSeherin
oh, wie schön klingt das denn

halte dich an diesem gefühl fest, hadere nicht bei kurzen rückschlägen.... ich glaube, du bist auf einem sehr guten weg

31.08.2022 10:32 • x 2 #82


ImBlindflug
Seit einer guten Woche im neuen Leben. Es ist alles ungewohnt, ankommen braucht Zeit. Die emotionalen Löcher in die ich purzel sind tief, mein Grundvertrauen in andere Menschen ist gestört, ich kann nicht mehr offen über meine Gefühle mit Freunden reden. Auch weil ich mich, trotz besserem Wissen, immernoch für meinen Zusammenbruch schäme. Und das obwohl sich schlaue und erfahrene Menschen gerade 11 Wochen lang bemüht haben, mir klar zu machen dass es okay (verständlich, nachvollziehbar, normal) ist, dass es mich so zerlegt hat. Zudem sehr gut dass ich mir derartige Hilfe geholt habe. Trotzdem steh ich da und komme nicht aus meiner Haut, es ist kognitiv wohl aber nicht emotional angekommen, ich habe es aufgenommen aber nicht begriffen.

Eigentlich sollte ich mich bei ihm, meinem Forengrund, melden.
Die Küche muss wohl aus der ehemaligen Wohnung raus, ich könnte ein paar Teile brauchen, die Wohnung muss endlich übergeben werden. Er fährt nach wie vor ohne Kostenübernahme mein Auto, er hat nicht wie versprochen Unterlagen zur Übernahme (Steuer, Versicherung etc) vorbereitet, also zahle immer noch ich.
Mir fehlt die Kraft, Kontakt aufzunehmen. Mir fehlt der Mut ihm gegenüber zu treten. Ich bin immernoch sehr sehr verletzt und enttäuscht.

24.09.2022 10:34 • #83


Klio
Liebe Te,

du darfst verletzt und enttäuscht sein. Du schreibst dir fehlt der Mut. Warum genau? Warum genau ihm gegenüber? Ihm, der nicht für dich da sein konnte, seine Unzulänglichkeiten auf dich schiebt, dir suggeriert hat, dass du zu viel bist? Ich kenne das, man nimmt all dies auf sich und dann gibt es im Umfeld auch noch die Menschen, die ihn anscheinend eher verstehen und man wird selbst noch unsicherer, ob man nicht vielleicht doch der die Falsche in der Beziehung war und der Gegenüber ja doch alles richtig getan hat, sich ja nur selbst gerettet hat und dass ja nun Mal völlig nachvollziehbar sei ( Ist das bei dir teilweise auch so?)
Du darfst zu ihm sein wie du willst, du darfst dich ihm zeigen wie du willst; er hat es nicht verdient, dass du dich ihm gegenüber klein machst und dich etwas nicht traust. Du hast jeden Grund dich zu trauen! Du hast viel mitgemacht, du darfst in emotionale Löcher purzeln. Hast du vielleicht Sorge davor, dass du im Kontakt mit ihm merkst, dass er das vielleicht gar nicht verstehen kann, dass es dir geht wie es dir eben geht? Das Gefühl nach Rechtfertigung und gleichzeitig einfach nur verstanden werden wollen? Jemand, der dich nicht fühlen kann, sich nicht in dich hineinversetzen kann, weiterhin auf deine Kosten teilweise lebt; der hat es nicht verdient, dass du dir Sorgen machst, dass du eventuell keinen Mut hast. Du hast ganz ganz viel Mut! Sieh doch was du bereits alles ausgehalten hast und welche Register du für dich gezogen hast. Er kann dir nichts. Er war nicht für dich da, geht wenn es schwierig wird. Du bist immer die Mutige gewesen und er der Feigling.

24.09.2022 20:38 • x 1 #84


ImBlindflug
@Klio ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich hab einfach wirklich Angst, ihm gegenüber zu treten.
Vielleicht weil er wahnsinnig gut reden kann und mir schon immer jeden Mist gut verkaufen konnte. Egal wie er mich behandelt hat, wenn ich sagen konnte, dass mich das stört und weshalb mich das stört hat er alles so gerechtfertigt, dass ich am Ende Verständnis hatte.
Und trotzdem war er derjenige, bei dem ich von Zukunft und Kindern träumte. Er übrigens auch. Eigentlich.
Vielleicht weil es so weh tut, eben diese Zukunft verloren zu haben und auch noch dafür verantwortlich gemacht zu werden. Bzw bleibt ihm ja alles aber ich bin Schuld dass da viele Projekte angegangen wurden und nicht nur darüber geredet wurde und das ja zu viel ist.
Ich bin Schuld, dass er bei mir ins gemachte Nest gezogen ist.
Ich will einfach nicht noch mehr solcher Vorwürfe ausgesetzt werden. Ich habe da keine Chance mich zu wehren.

Es ist eigentlich absolut nicht meine Art, ihn jetzt mit dem Rest der Wohnungsauflösung alleine zu lassen. Aber ich habe eben weder Mut noch Kraft mich ihm auszusetzen.
Das einzige das mich da beruhigt ist, dass mir schlaue Menschen mehrfach und unabhängig voneinander gesagt haben, dass er schon auch die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen darf und ich nicht schon wieder einspringen muss. Innerlich zerreißt es mich trotzdem.
Und die Trauer um die Beziehung, uns, die Zukunft ist da natürlich auch noch. Die Fassungslosigkeit ob seines Umgangs mit mir, schon die letzten Jahre. Ebenso wie die Trauer um meine Mama. Es ist unglaublich Anstrengend für mich gerade.

26.09.2022 09:31 • #85


Klio
Ich kenne diese Verdrehung der Tatsachen sehr gut. Interessant, dass du am Ende Verständnis für ihn hattest. Ich bin meist am Ende dieser Gespräche augetickt und war dann erst recht die Blöde. Hast du jemals Freunden von diesen Situationen erzählt? Ich nie....nur nach dem Ende nach und nach und viele Reaktionen darauf und natürlich auch wegen anderen Dingen war - sei froh, dass du den los bist. Und ich hoffe du weißt, dass das auch bei dir zu trifft. Stell dir vor du lebst weitere Jahre mit einem Menschen zusammen, der er schafft dir das Gefühl zu geben du bist an allem Schuld, der keinen Anteil bei sich selbst sehen kann/will (auch wenn das natürlich auch mit deine Baustelle ist). Mein Selbstbild hat sich dadurch von mir oft ins Negative verwandelt. Ich denke bei dir ist das ähnlich?
Wahrscheinlich hat er einen geringes Selbstwertgefühl. Schau, dass du deines festigst. Das wirst du schaffen. Ganz ganz bestimmt.

Das ist ganz sicherlich nicht deine Art jemanden mit etwas alleine zu lassen. In diesem Fall ist es völlig gerechtfertigt und bitte hundert Mal egal, was er darüber denken könnte. Dies haben dir zum Glück schon einige schlaue Menschen mitgeteilt

Die Fassungslosigkeit seines Umgangs mit dir bereits die letzten Jahre. Ganz genau. Schon komisch, dass man so vieles in jemanden hineinprojezieren kann? War dir dies bereits innerhalb der Beziehung bewusst oder erst hinterher?
Würde es für dich in Frage kommen einen vertrauten Freund um Hilfe zu bitten? Du trägst seit längerer Zeit und noch immer eine Last auf den Schultern; es gibt sicherlich einige, die dich verstehen und dir dabei helfen würden in Kontakt mit ihm zu treten bzw. Dinge für dich zu klären.

Solltest du ihn einmal konfrontieren wollen und er versucht sein übliches Spiel - wie wäre es als Reaktion mit einer Frage - Weißt du, da gibt es etwas, dass ich mich schon immer gefragt habe. Schiebst du deine eigenen Unzulänglichkeiten eigentlich bewusst oder unbewusst auf mich ab?
Oder - Weißt du was mich immer ziemlich an dir fasziniert hat? Du bist der fehlerfreiste Mensch den ich kenne. Hut ab.

28.09.2022 00:03 • x 3 #86


Scheol
Zitat von ImSturzflug:
Seit einer guten Woche im neuen Leben. Es ist alles ungewohnt, ankommen braucht Zeit. Die emotionalen Löcher in die ich purzel sind tief, mein ...

Ich habe deine Geschichte gelesen aber nicht so ganz verstanden , da meist nur Andeutungen sind.

wenn ich was frage nicht falsch verstehen oder auf die Goldwaage legen, oder denken was ist das den für eine emphatilose frage.

73 Prozent der Kommunikation ist nonverbal , sprich das größte geht über Körpersprache, und das fehlt hier bei dem Medium eben.

~~~~~~~~
Wie habe ich mir die Beziehung zu dem Ex vorzustellen. Du deutetest immer etwas an , aber mir ist das noch nicht ganz klar. War er immer übergriffig , beleidigend oder was tat er genau ?

~~~~~~~~

Deine Mama hast du 18 Monate betreut , was eine Hammer Belastung ist für eine Person , das übersehen die meisten. Ich hatte viele in der Beratung die sich dabei völlig vergessen haben . Sie waren sehr auf Verteidigung aus , und nur die Frage

wie geht es ihn den?

WIE SOLL ES MIR GEHEN ! KÖNNEN SIE DICH DAS NICHT VORSTELLEN!?
.
Doch kann ich , deswegen frage ICH SIE ja , wie geht es IHNEN, löste dann ein weinen aus , wo die Überlastung endlich mal raus kam .

Antwort von denen, ganz leise ….. das hat mich schon lange niemand mehr gefragt.

Deine Mama lebt , hat aber eine Diagnose wo die Uhr sehr laut tickt ?

~~~~~~~~

Wegen was genau warst du in der Klinik gewesen ? Depression ? Burnout ?

Und welche Behandlung wurde dort gemacht ? Verhaltenstherapie?

~~~~~~~~~

Wenn man es nach einem Level benenne würde .
Level 1 , mir geht es mega gut ,
bis Level 10 , mir geht es katastrophal ich bin am kollabieren.

Welchen Level würdest du dir geben , nach dem Klinik Aufenthalt?

Welchen Level die Trennung zu dem Ex ?

Und die Situation mit der Mama ?

Der Verlust des eines Freundes von euch ?

Wie die Wohnsituation nach der Trennung im Bus ?
~~~~~~~~~

Bist du weiter in einer Therapie ?

~~~~~~~~~

28.09.2022 07:04 • #87


ImBlindflug
Zitat von Scheol:
Wie habe ich mir die Beziehung zu dem Ex vorzustellen. Du deutetest immer etwas an , aber mir ist das noch nicht ganz klar. War er immer übergriffig , beleidigend oder was tat er genau ?

Schwer zu beschreiben.
Er hat ganz viele Projekte angefangen und dann aus lustlosigkeit nicht weiter gemacht. Betraf aber halt Sachen wie eine Halle anmieten und da versuchen, eine Hebebühne einzubauen. Oder eben einen VW Bus kaufen und den dann nicht her zu richten. Olivenöl aus Griechenland mitnehmen und dann hier aber keine Lust mehr haben, das abzufüllen und weiter zu geben/zu verkaufen. Und ich bin dann bei vielen Sachen eingesprungen und habe mich gekümmert. Und hab dann dafür, weil ich ja die ganze Zeit etwas mache, eins auf den Deckel bekommen.
Ich wollte gerne auf der Strecke nach Griechenland noch etwas anschauen oder wenigstens über mehrere Tage fahren. War ein ewiges betteln, weil es sieht doch überall auf der Welt gleich aus.
Er wollte halt nur an diese Ort nach Griechenland. Dass wir dort, an meinem Geburtstag, einmal 4h in der Nachbarbucht am Strand waren, durfte ich mich das ganze Jahr anhören.
Wenn ich hilfe beim putzen wollte, gab es entweder die Diskusion, wer denn überhaupt den Dreck macht oder er hat ganz stolz wochenlang davon berichtet, dass er ja den Müll runter gebracht hat.
Ich habe eingekauft, er nur B..
Er hat meine Freunde abgewertet (er findet sie alle doof, ausser xy) und mir erklärt, dass er meine Eltern nicht mag. Ich durfte zuhause nicht traurig sein wegen meiner Mama. Wenn ich bei meinen Elter war, dann habe ich schon am Telefon berichtet, wie es läuft. Aber nur oberflächlich und mir dann Tipps im Umgang mit Demenzkranken anhören. Das war aber nicht das Problem.



Zitat von Scheol:
Deine Mama lebt , hat aber eine Diagnose wo die Uhr sehr laut tickt ?

Ja, CJD. Es ist ein wunder, dass sie noch lebt. Prognose ja eher 3-12 Monate. Zwischenzeitlich die Frage, ob ggf. die hereditäre Form. Zum Glück wohl nicht.

Zitat von Scheol:
Wegen was genau warst du in der Klinik gewesen ? Depression ? Burnout ?

Und welche Behandlung wurde dort gemacht ? Verhaltenstherapie?

Depression/Bournout, Tiefenpsychologisch mit ganz ganz ganz viel nonverbalen Sachen. Jetzt, draußen, wieder VT, wie schon seit 05/2021.

Zitat von Scheol:
Welchen Level würdest du dir geben , nach dem Klinik Aufenthalt?

7
Zitat von Scheol:
Welchen Level die Trennung zu dem Ex ?

nach der Trennung: 7, nach ein paar Wochen lustiger Erklärungen seinerseits: 9
Zitat von Scheol:
Und die Situation mit der Mama ?

9
Zitat von Scheol:
Der Verlust des eines Freundes von euch ?

5
Zitat von Scheol:
Wie die Wohnsituation nach der Trennung im Bus ?

6
Zitat von Scheol:
Bist du weiter in einer Therapie ?

Ja. Ohne geht gerade nicht.

28.09.2022 08:04 • x 1 #88


ImBlindflug
Zitat von Klio:
Ich kenne diese Verdrehung der Tatsachen sehr gut. Interessant, dass du am Ende Verständnis für ihn hattest. Ich bin meist am Ende dieser Gespräche augetickt und war dann erst recht die Blöde.

Dieses Austicken kenne ich, wenn mehrfach meine Grenze überschritten wurde. Obwohl ich eindeutig gesagt habe, dass ich das nicht möchte. Und klar, dann die Situation die blöde zu sein. Weil Reaktion überzogen, weil hätte ich ja nicht machen müssen, weil ist doch alles gar nicht so schlimm wie ich es darstelle, weil *beliebige Erklärung einfügen* und ich habe das ja nur falsch verstanden, war ja ganz anders gedacht.

Zitat von Klio:
Die Fassungslosigkeit seines Umgangs mit dir bereits die letzten Jahre. Ganz genau. Schon komisch, dass man so vieles in jemanden hineinprojezieren kann? War dir dies bereits innerhalb der Beziehung bewusst oder erst hinterher?

Schon innerhalb. Aber es waren ja nur Momente, die Erklärungen, die folgten nachvollziehbar. Aber halt trotzdem Mist.
Schöne Szene: wir in GR, sitzen am Tisch mit anderen. Er, ich, ein Freund, eine Freundin, alle ausser mir gut am Bechern. Er sagt zu dem Freund, dessen Freundin gerade nicht anwesend war, dass ich seine Freundin nicht mag. Ich völlig perplex, weil was soll das? Und: stimmt nicht, ich möchte nur dort nicht mit ihr zusammen arbeiten weil sie flatterhaft und undurchdacht arbeitet und ich im Urlaub keine Lust habe, Aufpasser zu sein. Besagter Freund geht 1,5h auf micht los, verteidigt seine Freundin, macht mich, meine Art zu arbeiten, mein Engagement dort nieder. Ich habe keine Möglichkeit, da irgendwas einzubringen. Mein (jetzt) Ex sagt gar nichts mehr. Nach 1,5h bin ich aufgestanden und gegangen, verzweifelt und weinend. Mein Ex 5 Minuten später hinterher, er versteht nicht was jetzt los ist und warum ich mich so aufrege. Ähnliche Situationen gab es tatsächlich viele.
Einige Monate später die Rechtfertigung meines Ex: er dachte, wir könnten wie Erwachsene drüber reden. Dass das mein Problem und das Problem mit IHR und nicht mit ihrem Freund ist, hat er abgewiegelt.

Zitat von Klio:
Würde es für dich in Frage kommen einen vertrauten Freund um Hilfe zu bitten? Du trägst seit längerer Zeit und noch immer eine Last auf den Schultern; es gibt sicherlich einige, die dich verstehen und dir dabei helfen würden in Kontakt mit ihm zu treten bzw. Dinge für dich zu klären.

Mein Freundeskreis ist der beste. Mein Vater klärt das mit dem Auto, meine Freunde haben meinen Umzug gemacht und noch ein paar mehr Sachen dort abgeholt und gemacht.

Zitat von Klio:
Hast du jemals Freunden von diesen Situationen erzählt? Ich nie....nur nach dem Ende nach und nach und viele Reaktionen darauf und natürlich auch wegen anderen Dingen war - sei froh, dass du den los bist.

Nein bzw. sehr sehr wenig.
Er hat jetzt aber einer Freundin irgendwas erzählt. Ich wollte es nicht wissen, reden kann er nämlich gut. Resultat war, dass er als der Held da stand, weil er so nett war, die Beziehung zu lösen. Aha.

28.09.2022 08:18 • x 1 #89


DieSeherin
Zitat von ImSturzflug:
Und die Trauer um die Beziehung, uns, die Zukunft ist da natürlich auch noch.

Zitat von ImSturzflug:
Ich will einfach nicht noch mehr solcher Vorwürfe ausgesetzt werden. Ich habe da keine Chance mich zu wehren.

weißt du, die trauer zu bewältigen, ist paket genug! das kostet dich die kraft, die du eh schon irgendwie zusammenkratzen musst - deswegen frage ich mich wirklich, warum du dich ihm aussetzen solltest, diskussionen zulassen müsstest, oder ihm sonst irgendwie entgegenzukommen!

ich bin sicher, dass du eh schon sehr viel mehr in den beziehungstopf geschmissen hast als er - also musst du dir jetzt kein schlechtes gewissen machen!

keine diskussionen, nur abwickeln - und zur not muss er das selber machen und fertig!

und versuche bitte wirklich, sein verhalten im nachhinein nicht verstehen zu wollen! so ein verhalten kann man nämlich nicht verstehen, wenn man anders tickt! nimm es als erfahrung an, mit dem wissen, dass du so eine beziehung nicht mehr willst und nicht mehr haben wirst!

28.09.2022 08:39 • x 2 #90


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