Ich habe mir heute die Zeit genommen, meinen ganzen Faden mal durch zu lesen.
Und wow habe ich inzwischen viel verdrängt, bin weit gekommen und stehe doch noch immer am Anfang.
Ich nehme nach wie vor Antidepressiva, habe immer noch nur wenig Energie, bin unfähig neue Kontakte zu knüpfen und unglaublich angespannt.
Ich arbeite wieder auf fast 100%, wohl nicht die beste Idee, vermeidet aber zusätzlichen Stress für mich durch die Unwilligkeit meines Arbeitgebers den Dienstplan anzupassen.
Ob mir das wirklich Struktur gibt, ist fraglich. Ich spüre eher die Auswirkungen des Schichtdienstes auf mein Immunsystem und meinen Energiehaushalt.
Immerhin mag ich meine Kollegen.
In meiner freien Zeit dazwischen muss ich aktuell sehr viel schlafen. Aber ist ja auch noch Winter und so schaffe ich es wenigstens, nicht wie die Kollegen, ständig mit Atemwegsinfekten krank zu sein.
Und ich bekomme das platt sein einigermaßen hin. Klar würde ich viel lieber die Welt umkrempeln, den VW Bus weiter herrichten, ein Fahrrad pimpen, mit der Anzucht der Pflanzen starten, Freunde treffen etc pp. Aber mein Körper sagt halt nein.
Allerdings möchte ich daran arbeiten, nicht nur herum zu lungern sondern wenigstens für mich gute Dinge tun. Sauna, wenigstens alle zwei Monate ne Mass., wenigstens zwei Mal die Woche vernünftig kochen und unbedingt mehr Bewegung. Das schaffe ich aber nicht. So viel bin ich mir wohl nach wie vor nicht Wert.
Ich war jetzt endlich auch wieder auf einer großen und einer normalen Veranstaltung meines Veranstaltungs-Nebenjob-Hobbies. Die große Veranstaltung hat richtig Spaß gemacht, aber als Tribut auch zwei Tage nur Bett eingefordert.
Außerdem war dort ein Freund meines FG und das war sehr sehr unangenehm, da mir irgendwie mein safe-space etwas abhanden gekommen ist.
Bei der normalen Veranstaltung waren viele Leute von der Location da, hat sich angefühlt wie damals, war richtig schön.
Aber bei beiden Veranstaltungen ist mir aufgefallen, dass ich einfach extrem auf Rückzug gehe, wenn mich jemand anspricht.
Unter Menschen sein geht also wieder gut, aber nur, solange ich keinen Kontakt mit diesen anfangen muss. Das wäre meinem System einfach zu viel, zu gefährlich, aus verschiedenen Gründen.
Weil bestimmt ich komisch bin, weil die Menschen es bestimmt nicht ehrlich mit mir meinen, ...
Bringt mich zum nächsten Punkt. Ich hänge emotional gerade an der Illusion und Projektiin meinerseits auf einen ehemaligen F+ Menschen.
Klar, super safe für mich. Wohnt weit weg, ist vergeben, kenne ich schon lange. Aber ist halt keine Verbindung.
Der Punkt, jemanden kennen zu lernen ist wohl einfach noch nicht erreicht.
Und vergebene Menschen sollte ich auch nicht in mein Bett lassen, das belastet mich dann im Nachhinein nur.
Außerdem spukt in meinem Kopf noch der FG herum. Nicht ganz als der Typ aber dennoch als dauerhafte Präsenz, vielleicht als etwas, das meinen Selbstwert dauerhaft negativ korrigiert.
Meine WG ist gerade auch eher da, um mir alle meine Punkte vor Augen zu führen, an denen ich noch arbeiten muss.
Grenzen verteidigen, Abstand halten wenn ich manipuliert werde und nicht darauf einsteigen, ganz bei mir bleiben und Einmischung an mir abperlen lassen. Mich nicht für das Glück, das Wohlbefinden und das schlechte Gewissen von anderen verantwortlich fühlen oder machen lassen.
Zukunftspläne gibt es aktuell auch keine. Nur die Hoffnung, kleinere Projekte die ich vor habe umzusetzen, wenn die Kraft gerade mal wieder da ist.
Ich glaube, alles in allem fühle ich mich nach wie vor ziemlich hilflos und traurig.
Zwar nehme ich mich wieder besser wahr, verfalle auch nicht sofort in Widerstand, wenn ich keine Kraft habe, kann einiges besser einsortieren, entdecke zum Beispiel, wie viel Emotionen und Kraft zyklusabhängig ist, fühle mich im gesamten aber nach wie vor wie im Strudel.
Es wäre so schön, wenn das irgendwann vorbei ginge.
Danke fürs lesen,
Danke auch für die bisherigen Beiträge, die Teilnahme, den Zuspruch!
14.02.2025 19:16 •
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