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1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

Scheol
Zitat von ImBlindflug:
Genial. Klingt ähnlich wie hier. Gruselig, aber auch gut zu wissen, dass es auch andere Jobs gibt, in denen es phantastisch läuft. Was mich aber auch wieder zum Problem bringt: wenn es nicht nur bei uns etwas arg daneben läuft, bringt es was, einen Job aufzugeben, den ich an sich mag? Klar, der kann eh auch wegen ...

Meine Abteilung hatte immer zwischen 33 bis 37 Prozent Krankheitsquote,… sehr sozial , stand ja am Eingang das Wort.

nach 26 Jahren habe ich eine Entscheidung für mich getroffen , ich mochte mein Beruf auch das zu helfen machte mir Spaß , aber nicht mehr unter diesen Bedingungen. Ich war nicht für die Inkompetenz der Vorgesetzten und des internen Systems für zuständig.

13.08.2024 21:53 • #316


ImBlindflug
Kopiert aus dem wie geht es dir heute Faden und noch etwas ergänzt:

Ich sitze in Griechenland am Strand. An einem Strand, an dem auch ganz viele andere Camper sind. Und ich hab mich bewusst ganz weit weg von allen gestellt.

Es ist sehr sehr seltsam.
Ich hab auf der Fähre eine Frau kennen gelernt, die genau in dem Tal, in dem ich mit dem FG so viel Zeit verbracht habe, ein Haus gekauft habe. Das war gleichzeitig interessant und schwierig für mich. Auch von Igoumenitsa nicht den gewohnten Pfad einzuschlagen hat mich ein bisschen Mühe gekostet. Hätte ich so nicht erwartet.
Aber ich habe es geschafft.
Und mit den 7 Brocken griechisch die ich kann und den unfassbar lieben Menschen hier fühle ich mich tatsächlich sofort wieder Zuhause. Absolut verrückt, ein Gefühl, das ich so nicht erwartet habe.

Auf der anderen Seite zeigt mir all das auch, wie viel Zeit und Mühe, Geld, Energie ich in das Projekt meines FG und seiner Familie gesteckt habe. Wie sehr mir das eigentlich am Herzen liegt. Und wie absolut schlecht ich mich habe behandeln lassen und wie absolut gar keine Lust ich deshalb habe, den ganzen Menschen die mit diesem Projekt verbandelt sind nochmals zu begegnen.
Aus Angst, in alte Muster zu fallen, aus Ärger, wie man so jemanden ausnutzen kann, aus Wut, wie ich mich überhaupt in diese Lage gebracht habe.
Aber auch aus Angst, nie wieder so unbedarft etwas unterstützen zu können, das ich verstehe und das mir am Herzen liegt, auch wenn es nicht meines ist, aus Angst, ein Stück weit den Glauben an das Gute (was auch immer das sein mag) im Menschen verloren zu haben.

Viele viele viele Gefühle auf einmal.

Was ein Glück, dass ich mich durch Entdeckungen und den Kurs ab Montag (Sonntag Abend) erstmal selbst ablenken kann.

An sich bin ich insgesamt wohl deutlich stabiler als noch vor kurzem.
Mich beschäftigt das alles sehr, aber es wirft mich nicht vollständig aus der Bahn. Es tangiert meinen Selbstwert, es ruiniert ihn aber nicht.

Ich bin in meiner Mitte, wie eine Freundin letztens sagte, aber noch nicht sicher, eher etwas oszillierend.

Und nebenbei gibt es ja noch das Thema ehemaliger-freundschaft+-mensch, das mich auch beschäftigt. Aber dazu vielleicht morgen mehr.

27.09.2024 18:35 • x 3 #317


A


1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

x 3


Scheol
@imblindflug

Zitat:
An sich bin ich insgesamt wohl deutlich stabiler als noch vor kurzem.

Mich beschäftigt das alles sehr, aber es wirft mich nicht vollständig aus der Bahn. Es tangiert meinen Selbstwert, es ruiniert ihn aber nicht.

Komm ein dein Vertrauen ,…… und das tust du.

Es beschäftigt dich , aber es ist nicht mehr so da du dich zurück ziehen oder ausweichen musst.

Dein Selbstwert wird durch das gerade weiter wachsen.

Freut mich für dich.

27.09.2024 19:01 • x 1 #318


ImBlindflug
Es fühlt sich aber noch nicht so an. Noch fühlt es sich an, als würde ich da nie drüber weg kommen und auch nie wieder normal werden.
Das muss ich vielleicht noch akzeptieren, dass es die Unbeschwertheit von davor so einfach nie wieder geben wird.

27.09.2024 19:03 • #319


DieSeherin
Zitat von ImBlindflug:
Noch fühlt es sich an, als würde ich da nie drüber weg kommen und auch nie wieder normal werden.

naja, aber was ist denn schon normal? solche einschnitte im leben prägen einen und man wird nie mehr der/die gleiche sein wie vorher... und im idealfall wächst man dran. ich wünsche mir sehr für dich, dass du das irgendwann auch mal gestärkt und positiv sehen kannst, dass du jetzt da stehst, wo du stehst

30.09.2024 08:57 • x 2 #320


ImBlindflug
Zitat von DieSeherin:
und im idealfall wächst man dran

Ich denke, wenn ich so etwas, also Wachstum, feststellen kann, wird es mir auch leichter fallen, es positiv zu sehen, wo ich stehe.

Nach der Woche Kajakkurs stelle ich zumindest fest (und möchte es auch hier festhalten), dass ich das vertiefen möchte. Mehr Kajakkurse, vielleicht noch erweitern auf Wildwasser.
Weil mir das gut tut, weil ich gerne draußen und gerne auf dem Wasser bin.
Weil das alles Menschen sind (die zwar viel mehr Geld für Equipment ausgeben können als ich, aber) die irgendwie ähnlich ticken.
Es waren auch ganz ganz viele Paare hier, die meisten deutlich älter natürlich, aber das war für mich absolut fein so.
Und ich freue mich, mit denen heute Abend zum Abschluss noch einmal Essen zu gehen.

Für mich also wirklich eine Beschäftigung, bei der ich einfach für mich etwas machen kann ohne etwas leisten oder produzieren zu müssen.
Sehr sehr schönes learning!

04.10.2024 08:57 • x 4 #321


ImBlindflug
Ich habe mir heute die Zeit genommen, meinen ganzen Faden mal durch zu lesen.

Und wow habe ich inzwischen viel verdrängt, bin weit gekommen und stehe doch noch immer am Anfang.

Ich nehme nach wie vor Antidepressiva, habe immer noch nur wenig Energie, bin unfähig neue Kontakte zu knüpfen und unglaublich angespannt.

Ich arbeite wieder auf fast 100%, wohl nicht die beste Idee, vermeidet aber zusätzlichen Stress für mich durch die Unwilligkeit meines Arbeitgebers den Dienstplan anzupassen.
Ob mir das wirklich Struktur gibt, ist fraglich. Ich spüre eher die Auswirkungen des Schichtdienstes auf mein Immunsystem und meinen Energiehaushalt.
Immerhin mag ich meine Kollegen.

In meiner freien Zeit dazwischen muss ich aktuell sehr viel schlafen. Aber ist ja auch noch Winter und so schaffe ich es wenigstens, nicht wie die Kollegen, ständig mit Atemwegsinfekten krank zu sein.

Und ich bekomme das platt sein einigermaßen hin. Klar würde ich viel lieber die Welt umkrempeln, den VW Bus weiter herrichten, ein Fahrrad pimpen, mit der Anzucht der Pflanzen starten, Freunde treffen etc pp. Aber mein Körper sagt halt nein.
Allerdings möchte ich daran arbeiten, nicht nur herum zu lungern sondern wenigstens für mich gute Dinge tun. Sauna, wenigstens alle zwei Monate ne Mass., wenigstens zwei Mal die Woche vernünftig kochen und unbedingt mehr Bewegung. Das schaffe ich aber nicht. So viel bin ich mir wohl nach wie vor nicht Wert.

Ich war jetzt endlich auch wieder auf einer großen und einer normalen Veranstaltung meines Veranstaltungs-Nebenjob-Hobbies. Die große Veranstaltung hat richtig Spaß gemacht, aber als Tribut auch zwei Tage nur Bett eingefordert.
Außerdem war dort ein Freund meines FG und das war sehr sehr unangenehm, da mir irgendwie mein safe-space etwas abhanden gekommen ist.
Bei der normalen Veranstaltung waren viele Leute von der Location da, hat sich angefühlt wie damals, war richtig schön.
Aber bei beiden Veranstaltungen ist mir aufgefallen, dass ich einfach extrem auf Rückzug gehe, wenn mich jemand anspricht.

Unter Menschen sein geht also wieder gut, aber nur, solange ich keinen Kontakt mit diesen anfangen muss. Das wäre meinem System einfach zu viel, zu gefährlich, aus verschiedenen Gründen.
Weil bestimmt ich komisch bin, weil die Menschen es bestimmt nicht ehrlich mit mir meinen, ...

Bringt mich zum nächsten Punkt. Ich hänge emotional gerade an der Illusion und Projektiin meinerseits auf einen ehemaligen F+ Menschen.
Klar, super safe für mich. Wohnt weit weg, ist vergeben, kenne ich schon lange. Aber ist halt keine Verbindung.
Der Punkt, jemanden kennen zu lernen ist wohl einfach noch nicht erreicht.
Und vergebene Menschen sollte ich auch nicht in mein Bett lassen, das belastet mich dann im Nachhinein nur.
Außerdem spukt in meinem Kopf noch der FG herum. Nicht ganz als der Typ aber dennoch als dauerhafte Präsenz, vielleicht als etwas, das meinen Selbstwert dauerhaft negativ korrigiert.

Meine WG ist gerade auch eher da, um mir alle meine Punkte vor Augen zu führen, an denen ich noch arbeiten muss.
Grenzen verteidigen, Abstand halten wenn ich manipuliert werde und nicht darauf einsteigen, ganz bei mir bleiben und Einmischung an mir abperlen lassen. Mich nicht für das Glück, das Wohlbefinden und das schlechte Gewissen von anderen verantwortlich fühlen oder machen lassen.

Zukunftspläne gibt es aktuell auch keine. Nur die Hoffnung, kleinere Projekte die ich vor habe umzusetzen, wenn die Kraft gerade mal wieder da ist.

Ich glaube, alles in allem fühle ich mich nach wie vor ziemlich hilflos und traurig.
Zwar nehme ich mich wieder besser wahr, verfalle auch nicht sofort in Widerstand, wenn ich keine Kraft habe, kann einiges besser einsortieren, entdecke zum Beispiel, wie viel Emotionen und Kraft zyklusabhängig ist, fühle mich im gesamten aber nach wie vor wie im Strudel.
Es wäre so schön, wenn das irgendwann vorbei ginge.

Danke fürs lesen,
Danke auch für die bisherigen Beiträge, die Teilnahme, den Zuspruch!

14.02.2025 19:16 • x 4 #322


DieSeherin
tortz all der hemmnisse, die dich noch begleiten, finde ich, dass du schon stabiler wirkst

Gerade eben • #323




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