1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

Nach über einem Jahr bin ich soweit, dass die Trennung an sich nur noch zwickt.
Ja, das kam für mich plötzlich, nein, der Zeitpunkt war super mies, nein, die Art war auch nicht in Ordnung.

Dass diese Beziehung vorbei ist und die Trennung in mir wahnsinnig viel Entwicklung ausgelöst hat, ist hingegen gut.

Klar, viele Lebensträume sind damit zerronnen, ich muss mich komplett neu sortieren, es ist wirklich hart. Aber ich habe viel über mich gelernt.

Sehr viel, warum ich ticke wie ich ticke. Die Erkenntnis, dass es nicht jeder gut meint. Das es bescheuert ist, die Gemeinschaft oder andere über das eigene Wohl zu stellen.
Dass es wahrscheinlich ist, dass ich ausgenutzt werde, wenn ich für die Projekte anderer selbstlos viel gebe.

Dass auf wohlwollende, ehrliche Kommunikation nicht verzichtet werden kann, nur tageweise und keinesfalls phasenweise. Dass auch ich meine Bedürfnisse kommunizieren darf und Ansprüche haben darf.
Sogar, dass ich Bedürfnisse haben darf.
Dass Kompromissbereitschaft von beiden Seiten nicht zu viel verlangt ist und ich nicht stellvertretend für beide Seiten kompromissbereit sein muss.

Und dass eine Beziehung zu führen tatsächlich nicht nur mit Hollywood/Disney Liebe zu tun hat sondern mit einer Entscheidung für ein wir. Dass ich da nicht nur / nicht ganz falsch lag.

Dass mein Verständnis enden darf, wenn etwas anfängt, mich zu schädigen.

Und bestimmt noch einiges mehr.

Ziemlich reiche Ausbeute an Erkenntnissen in der letzten Zeit. Nun muss ich daraus auch Verhaltensänderungen ableiten und umsetzen.

Es bleibt spannend.
Und er trotzdem eine Pim melnase. Zumindest in der Dynamik mit mir. Vermutlich wohl auch ohne mich.

Zitat von Scheol:

wauhhhh , sehr gut

Naja.
Ich traue meinem Frieden noch nicht, da meine Gedanken schon noch kreisen.

Und ich neben einem Menschen, den ich sehr geliebt habe (vielleicht auch nur meine Projektion auf ihn?) eben auch Pläne, Ziele, Orte, andere Menschen, ... verloren habe.
Und ja, eigentlich weiß ich auch da, dass sich neues findet und das wer sich von ihm hat einlullen lassen, sich deswegen von mir abgewand hat, auch kein Verlust ist.
Vielleicht schaffe ich es auch irgendwann mit dem relativieren aufzuhören und auch Teilerfolge feiern zu können.

Zitat von ImSturzflug:

Ich traue meinem Frieden noch nicht, da meine Gedanken schon noch kreisen.

aber du nimmst wahr, dass du dich verändert hast, die trennung verarbeitest... das ist gold wert!

Zitat von Schnitzel2000:

Genau den Mittelteil können wir, nachdem diese Heilung hier stattgefunden hat, umsetzen und beherzigen: raus gehen aus Sitatuionen, damit keine Verletzungen entstehen.

Danke auch für deinen lieben Kommentar! Und ich hoffe, dass uns genau das in Zukunft gelingt.
Für uns und für unser Umfeld.

Zitat von Schnitzel2000:

Ich hoffe, Deiner Mama geht es soweit ok?

Geht so. Sie baut halt kontinuierlich ab. Die wachen Phasen, in denen sie wenigstens die Augen offen hat, werden weniger. Klassische Musik hören geht oft ganz gut, da entspannt sie sich. Und trotzdem mit ihr raus gehen, damit sie Mal andere Reize hat, machen wir auch.
Trotzdem: es geht bergab, wie ja auch nicht anders zu erwarten. Sie wird einfach immer teilnahmsloser, essen und trinken ist bei ihr irgendwie nicht mehr wirklich intuitiv möglich und mit großem Aufwand verbunden, ganz ab und zu lacht sie noch aber eigentlich kommt nicht mehr viel von ihr außer dass man merkt ob sie angespannt ist und sich unwohl fühlt (gerunzelte Stirn, Zornesfalten,etc) oder dass sie entspannt ist.
Nicht leicht, dieser Weg.


Und mein System ist halt nach wie vor häufig unter Strom. Und wenn ich ganz erschöpft bin, geht das Gedankenkarussell wieder los, in meinem Kopf ist dann Volksfest der Unsicherheit, der schlechten Gedanken und der Schuldgefühle, des Versagens und so weiter.

Argh....
Ich auf einem sehr spannenden Permakultur Kurs an einem Ort an dem ich nachts ganz wunderbar den Sternenhimmel sehen kann, Enten Rum watscheln und es einfach schön ist.
Mit interessanten Menschen. Faszinierenden Themen, die ich in dem Umfang wohl nie mehr brauchen werde.
Plane, eigentlich als Abschluss für die ganze Misere, noch das Grundstück von meiner Ex-Schwiegermama in Spe.
Obwohl ich weiß, dass das nie umgesetzt werden wird wenn ich das nicht mache. Und ich will das nicht machen, weil ich die ganze Bande dort einfach am besten nie wieder sehen möchte.
Aber es wäre halt spannend, das umzusetzen, vor allem weil dieses Grundstück so viel Potential hat.
Ich dürfte das auch, aber warum soll ich für umme noch weiter Grundstücke für andere Menschen beackern?

Auf alle Fälle fühle ich mich gerade derart weit weg von meinen Erkenntnissen vom 9.7. dass ich das Gefühl habe, dass ich das nicht geschrieben haben kann.

Bei all diesem in Erinnerungen an diesen Ort schwelgen, habe ich angefangen, meinen Ex zu Vermissen.
Und ich hab meine Notizen nicht dabei, wie er mit mir umgegangen ist. Das hat mich sonst sofort aus meinem Vermissen und schön reden heraus geholt. Die nicht sortierte und nicht ganz vollständige Situationsbeschreibung hier reicht leider nicht.
Der Sockel, welchen ich dachte eingerissen zu haben, steht da wieder. Nicht mehr ganz so glänzend und vielleicht etwas wackelig, aber da.
Es ist zum kotzen.

Und all meine hätte/wäre/könnte Gedanken sind auch wieder da. All meine Selbstzweifel, dass ich selbst schuld, Auslöser und Grund für all das übel bin.
Dabei habe ich jetzt 13 Monate mit Hilfe erarbeitet, dass ich nicht Schuld bin. Nur leider sehr naiv, gutgläubig, viel zu verständnisvoll und zu weit von mir weg bzw eben ohne ausreichendem Selbstwert, mich über mein Verständnis zu stellen.

Vielleicht hatten meine Mitbewohnerinnen dich Recht und ich hätte einfach Mal auf meine Verlässlichkeit verzichten sollen, das Versprechen das ich das plane brechen, und nur nach vorne schauen. Mist Mist Mist.

Zitat von ImSturzflug:

Auf alle Fälle fühle ich mich gerade derart weit weg von meinen Erkenntnissen vom 9.7. dass ich das Gefühl habe, dass ich das nicht geschrieben haben kann.

Ich habe eben Deinen Thread etwas gelesen, fand Deinen Post vom 9. Juli auch wunderschön und hoffnungsvoll.
Was Du im Zitat schreibst: Ich fühle komplett mit Dir und ich hoffe - für Dich, mich und alle anderen, denen es so geht - dass auch dieses Tal bald durchschritten ist.

Mir geht es zurzeit wie Dir, nach einem Kurzurlaub hänge ich auf einmal komplett im Vermissen. Vielleicht zusätzlich, weil in Kürze das Gespräch über Scheidung ansteht etc. Ich komme mir wieder vor wie in einem Film, obwohl ich dachte, ich hab's jetzt, das neue Leben ist ok für mich.

Was ich wirklich hoffe: Das Tal ist weniger tief und kürzer als die früheren. Ich hab dafür keinen Plan gerade, aber ich vertraue auf die Erfahrung der letzten Monate - es ging immer wieder aufwärts, und das wird es auch dieses Mal. Ich glaub das mal für Dich mit, ok? Alles Gute!

Zitat von Isnogud:

außer ich hätte selbst so richtig richtig Lust darauf.

Ich hab da so richtig Lust drauf. Das ist eine riesige Herausforderung, das ist interessant, ich lerne unendlich gerne dazu, ...
Und was man damit erreichen könnte, wenn das auch umgesetzt würde....

Zitat von Klio:

Dir liegt der Ort am Herzen?, die Idee, die dort aus dir heraus entstanden ist?

Ich glaube, vor allem die Ideen, die ich dort hatte. Die Feststellung, wie rasend schnell ich mich in so ein System einarbeiten kann, wie viel ich da bewirken kann. Was alles möglich wäre, wenn alle an einem Strang zögen.

Zitat von Klio:

Das ist nicht unnatürlich

Aber traurig. Und schwer. Und unnötig. Und gefühlt ein Rückschritt.
...

Zitat von Scheol:

ein normaler Mensch macht das nicht !

Ja, aber... Toxisches Verständnis, ich weiß.

Zitat von Scheol:

er auf ein Bein , wie er da nun mit beiden Armen rum rudert da oben zu bleiben.

Interessantes Bild. Ich schwanke zwischen eine stützende Hand reichen und abwenden. Tendiere aber zu ersterem.

Zitat von Scheol:

Will man sich an dem abarbeiten ?

Nein, nicht noch einmal.
Ich hoffe, dass mich das ganze irgendwann dazu führt, dass ich mich wieder wahrnehmen und dann vor allem auch wichtig nehmen darf!

Zitat von Unterwegs2023:

dass auch dieses Tal bald durchschritten ist.

Das hoffe ich auch für uns alle!

Es ist schon gemein, wenn man so zurück gesaugt, katapultiert, geschleudert wird.

Zitat von Schnitzel2000:

Fühl dich umarmt.

Lieben Dank!
Ich umarme dich zurück!

Und euch alle anderen auch.

Und erneut ist ein Monat vergangen...

Aktuell habe ich das Gefühl, dass ganz viel in mir kaputt ist.
Und das frustriert mich unendlich.
Weil ich nicht verstehe warum, warum ich kaputt bin, warum mir das passiert ist, warum ich an eigentlich normalen Ereignissen im Leben scheitere.

Manchmal denke ich mir, dass es vielleicht das beste wäre, einfach zurück in den Job, weiter funktionieren. So tun als wäre nichts.
Aber das hilft ja nichts, dann geht der Spaß ganz bald von vorne los.

Irgendwie bin ich auf eine ganz tiefen Ebene verunsichert.
Bisher konnte ich mich zum Beispiel einfach irgendwo bewerben und hab mir gedacht: mehr als dass ich eine Absage bekomme, kann ja nicht passieren.
Jetzt wage ich es nicht einmal, weil ich bin zu alt, dem bestimmt sowieso nicht gewachsen, habe kein Talent, vielleicht mache ich mir da etwas kaputt das mir bisher als Hobby viel Spaß macht und dann nur noch Pflicht ist.

Ich kann freiwillig nach wie vor mit niemandem in Kontakt gehen. Weil ich ja irgendwie schräg bin, zu viel mache, von anderen zu viel erwarte, eine Belastung bin, im Zweifelsfall aber auch einfach eh unsichtbar bin.

Sehr gut bin ich auch darin, mir selbst Druck zu machen.
Weil ich ja Pause machen lernen soll und aber auch nicht im nichts tun versumpfen soll. Zack, altes Muster, ich mache und mache und mache.
Und übersehe dabei, dass ich es heute zumindest geschafft habe, auszuschlafen, meinen Wecker schon gestern auszuschalten und mich heute tatsächlich noch einmal umgedreht habe, im Bett.
Auch mich selbst wahrnehmen klappt eher so gar nicht.

All die Motivation, die Begeisterung die ich aus dem Permakultur Kurs mitgenommen habe, ist wieder einer Mut- und Kraftlosigkeit gewichen. Dem Gefühl alles falsch zu machen. Dass ja klar ist, dass er sich trennen musste weil mit mir gehts halt einfach nicht. Dass ich zusätzlich ihm geschadet habe.

Es kostet mich unglaubliche Kraft, diese Gedanken leise zu bekommen.
Und es ist einfach frustrierend, da nicht langsam raus zu kommen.