1001 Folge er hat sich getrennt, ich bin am Boden

Zitat von Scheol:

Würdest du jetzt überhaupt fahren wollen wenn es so wäre nach GR ? , oder eher weniger wegen der Mama ?

Ja. Bin ich die letzten zwei Mal auch schon. Den ersten Urlaub nach Diagnose habe ich ausfallen lassen, da war aber auch noch nicht klar, dass sich das derart ziehen wird. Prognose waren ja ein paar Monate bis ein Jahr.
Hat immer gut getan, ein langer Tapetenwechsel mit viel Arbeit draußen um abzuschalten. Nur ist er dort eigentlich auch aller fiesesten mit mir umgegangen.

Zitat von Scheol:

Die meisten berichten von 1 bis 3 Jahre.

Oh bitte nicht. Ich halte das ja jetzt schon nicht aus.

Zitat von Scheol:

Von dem was du geschrieben hast von ihm , ist er sehr oft weit drüber gewesen, und ist nicht der Wunschpartner den man sich vorstellt.

Wohl nicht. Und ich habe da mit Sicherheit sehr viel idealisiert. Trotzdem, ich bin geblieben. Und ob das jetzt Liebe (Initial sicher, zumindest Verliebtheit) oder Abhängigkeit (am Ende wohl eher das) war, mein Herz weint und will ihn zurück. Und ein Teil meines Kopfes auch.
In der Klinik wurde mir an einer Stelle gesagt, dass sein Verhalten schon in Richtung sadistisches Verhalten geht. Das hat mich tatsächlich nachhaltig beeindruckt, ich seh die Situation in der Klinik in der diese Aussage gefallen ist tatsächlich noch genau vor mir. Nur habe ich das Gefühl, dass ich das schon fast abspalte, überhaupt nicht an mich heran lasse. Eben wie all seine Aktionen, von denen ich berichtete, die zu dieser Aussage geführt haben.
Auch spannend in diesem Kontext (hallo intellektuelle Ebene, tschüss emotionale Ebene): das Verhalten überangepasster Menschen. Da wird solch Verhalten wie seines ganz schnell einfach angenommen oder relativiert. Und die Fehler im selbst gesucht.
Was mich zu einer Frage führt, die ich wenn ich etwas stabiler bin in der Therapie klären muss: war ich schon immer überangepasst? Oder bin ich durch ihn so geworden (ich vermute ehrlich gesagt das)? Und wie werde ich wieder ich? Und wer bin ich überhaupt?
Hach. So viele Themen, die zu bearbeiten wären.

Er kann bevor er in den Urlaub fährt mein Auto, das er nach wie vor benutzt, nicht reparieren. Der Schaden ist seit über einem Jahr bekannt, Werkstatt wollte er nicht, weil er macht das schon - später halt. Ich habe ihm bei der Trennung im Mai gesagt, er soll das Auto reparieren oder übernehmen. Ja, er kümmert sich drum. Ich habe es ihm im Juni nochmal gesagt. Ja, er kümmert sich drum. Jetzt ist immer noch nichts passiert.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich auf so jemanden einlassen konnte. Warum ich bei ihm geblieben bin. Warum das so sehr schmerzt - immernoch. Warum ich das mit mir machen lasse.
Und wie ich mit der Situation jetzt umgehen soll, weiß ich auch nicht. Und statt dass ich den See und das Wetter genießen kann hab ich Herzrasen, in meinem Kopf ist Sturm und ich bin unendlich nervös.

Zitat von Scheol:

Na bei dem Essen mit dem trinken und der Ausgabe mit der Freundin , das er da nicht eingeschritten ist , da muss man schon ein ganz schönen Ding ab Würfel haben um das zu infizieren.

Das war ja nicht das einzige...
Ähnliche Situationen gab es zahlreiche als sein Ziehvater noch lebte. Ich musste kochen, ich wollte nicht, er hat mir hinterher noch vorgeworfen dass ich ja selbst Schuld bin.
Dann das ständige abwerten meiner Freunde und meiner Familie, das Absprechen meiner Bedürfnisse und Wünsche aber immer nur verdeckt und gerechtfertigt, ...
Und Dinge, die erst im Nachhinein verrückt sind. Er zieht bei mir ein, sein Vorschlag und seine Entscheidung, wirft mir später aber vor dass er sich ja ins gemachte Nest gesetzt hat. Er hat sich nie umgemeldet, hätte mir zu denken geben sollen.
Mangelnde Beteiligung im Haushalt, kontinuierlicher Alk., ...
Das nichts von meinen Problemen hören wollen, ich sollte nicht über meine Trauer wegen meiner Mama sprechen, ich sollte nicht über die Erkrankung einer Freundin von mir sprechen. Ich bin ja nicht mehr die, die er kennen gelernt hat. Ja klar, da hatte die Freundin noch keinen Tumor und meine Mama kein Creutzfeldt Jakob.
Und ich hänge trotzdem ganz arg da drin. Rational weiß ich das, emotional sieht alles ganz anders aus.

Zitat von Scheol:

Zum Auto ,……Das verhalten eines Menschen ist die Nachricht…. Sprich er hat keine Lust auf das Auto , sonst würde er sich darum kümmern.

Immerhin hatte er die letzten drei Jahre so viel Lust auf das Auto, dass er es dauerhaft genutzt hat. Und ich nicht mehr.

Zitat von Scheol:

Woher kommt die Anspannung oder Nervosität . Viele sagen , frage die Anspannung , die Nervosität, das Gefühl was es dir sagten will.

Ich weiß es nicht. Die spricht nicht mit mir. Auch weil:

Zitat von Scheol:

Sturm bedeutet , nicht klar denken

Genau. Ich bekomme nichts zu fassen, es rast und wirbelt alles herum.

Zitat von Scheol:

Es gibt auch eine Trennungswut, warst du mal richtig wütend auf ihn , wo du richtig gemeckert hast?

Ich befürchte nicht.
Vielleicht auch, weil ich niemanden habe, bei dem ich mich Mal so richtig auskotzen könnte bzw. meistens eher gebremst werde. Eben zum Beispiel von Freunden, mit denen er dann auch wegen dem Umzug während ich in der Klinik war, noch Kontakt hatte (er darf die Beziehung doch beenden, es ist doch gut von ihm dass er das gemacht hat, was du jetzt sagst wirst du später bereuen, ...)
Ganz am Anfang war ich kurz wütend, aber eben eher verzweifelt wie an angeschossenes Tier und da habe ich mich dann eher für meine Reaktionen geschämt.
Vermutlich kann ich die Wut nicht zulassen.

Zitat von Scheol:

Wenn etwas funktioniert hat er Lust drauf …….. wenn nicht , hat es für ihn keinen Wert…..

Genauso wie ich gehen musste, als ich nicht mehr funktionierte.
Allerdings hat er sonst Spaß dran, Dinge zu reparieren und herzurichten, instand zu halten etc. Wobei auch da bei genauer Betrachtung mehr drüber sprechen als tatsächlich machen dabei ist.

@ImSturzflug

Zitat von ImSturzflug:

Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich auf so jemanden einlassen konnte. Warum ich bei ihm geblieben bin. Warum das so sehr schmerzt - immernoch. Warum ich das mit mir machen lasse.

Die Frage hab ich mir auch oft gestellt und mittlerweile hab ich mir dafür selbst verziehen. Das wirst du vielleicht mit Abstand auch irgendwann können.

Das gute ist ,du bist jetzt frei,kannst wieder Stück für Stück zu dir selbst finden und auch wenn es sehr schmerzhaft ist was du alles durchmachst, du gibst dein bestes um für dich zu sorgen. Alles was zählt ist,dass es dir wieder gut geht. Warum du das mit gemacht hast?
Schau in deinen Eingangs Text

Das Auto-Drama geht in die nächste Runde, ich bin echt verzweifelt.

Kurz zur Situation: er hat vor gut zwei Jahren sein Auto weggegeben, ich fuhr und fahre meist Fahrrad, wir nutzten, bzw überwiegend er, mein Auto zusammen.
Steuer und Versicherung lief weiter auf mich, keine Ausgleichszahlung seinerseits.

Bei Trennung war ausgemacht, er übernimmt das Auto, ich vorübergehend den VW Bus bis ich eine alternative habe.
Er wollte sich um die Übernahme des kleinen Autos kümmern. Das Auto hat auch seit letztem Sommer ein schlagen im Fahrwerk, auch darum wollte er sich kümmern.

Stand jetzt: es ist nichts passiert, wir sind seit Ende Mai getrennt, er fährt in ein paar Tagen für einen Monat in den Urlaub.
Ich wollte das mit dem Auto noch vorher klären, mein Vorschlag entweder vorher reparieren und zurück geben oder übernehmen/ummelden.

Seine Antwort:
Vorher reparieren geht nicht, die Teile kommen nicht.
Er kann es sich aber auch nicht leisten, das Auto zu übernehmen (laut Autoscout wenn heil zwischen 3000 und 4500Euro wert).
Keine Ahnung was er in den paar Monaten mit seinem Geld gemacht hat, ich vermute, das ist gelogen, dass er sich das nicht leisten kann - er will nur nicht. (Wohnt wieder bei Mutti, hat nicht wie ich drei Monate doppelte Miete bei Krankengeldbezug sondern normalen Job und vermutlich auch nach wie vor seinen Nebenjob)

Sein Vorschlag: er versucht das nach dem Urlaub zu reparieren oder er gibt mir das Auto gleich zurück und 1000Euro, laut Werkstatt kostet die Reparatur aber 1500Euro hat er schon erfragt.

Also egal wie, ich hab ewig dafür gezahlt und zahle weiter und drauf.
Was soll ich jetzt machen?

(Die Geschichte vom Ofen, dem VW Bus und andere Anekdoten gibt es dann beim nächsten Mal. Ich könnte echt heulen. Ach ja, tu ich ja eh den ganzen Tag.)