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10 Jahre Liebeskummer und oder Trennungsschmerz

T
Hallo zusammen.

Ich werde bald 35 und habe eine Trennung vor knapp 10 Jahren irgendwie noch immer nicht überwunden.

Mit einem solchen Problem scheine ich nicht der Einzige zu sein.
Kann doch nicht sein, dass man bis an sein Lebensende irgendwie nicht loslassen kann. Da geht die Lebensqualität ein Stückweit sprichwörtlich vor die Hunde.

Vorgeschichte in der Kurzfassung:

An Liebe auf den ersten Blick habe ich nie geglaubt.
Dieses eine Mal habe ich sie allerdings selbst erlebt.
In einem Szeneforum ein Mädchen kennengelernt. War mir sehr sympathisch. Nach einiger Zeit zu einem Treffen in der City verabredet.
Ich wartete eine Weile an verabredetem Treffpunkt.
Hinter meinem Rücken konnte ich ein Hallo. vernehmen. Ich drehte mich um und dachte ich kippe aus den Latschen. Irgendwie wusste ich innerhalb einer Sekunde, dass sich ab diesem Zeitpunkt mein Leben verändern wird. Es war nicht nur die reine Optik, die mich ansprach. Es ging etwas ganz komisches vor, dass ich so vorher noch nicht erlebt habe. Ein magischer Moment. Anders kann ich es gerade nicht beschreiben.

-------------Zeitsprung----------------

Es war die erste Frau, die ich so lange beim Schlafen beobachtet habe, bis mir selbst die Augen zugefallen sind. Selbst dagegen habe ich mich gewehrt. Ich wollte nicht einschlafen um keinen ihrer Atemzüge zu verpassen.

Den ersten Kuss werde ich niemals vergessen. In meiner damaligen Singlewohnung saßen wir stundenlang auf dem Bett. Kannten uns schon mehrere Tage, vielleicht 1 bis 2 Wochen.
Haben uns die Nacht hindurch bis sich die ersten Sonnenstrahlen zeigten gegenübergesessen. Hand in Hand und Stirn an Stirn. Kaum geredet. Ich habe nur ihre Nähe genossen. Bis sich die Lippen das erste Mal berührt haben vergingen Stunden. Man was war das für ein Moment. Das erste Mal, dass ich mir wirklich wünschte die Zeit anhalten zu können.

Mit ihr habe ich auch endlich erfahren, was damit gemeint ist, wenn jemand davon spricht, dass die Chemie stimmt.
Ihr Duft löste in mir ein unvergleichbares Wohlsein aus. Absolute Sicherheit durchströmte einen. Ängste oder Sorgen kannte ich nicht solange sie bei mir war.
Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein. Gefunden zu haben, wonach das Unterbewustsein suchte. Ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben komplett. Als hätte ich alles und mehr.

Ich träumte jede Nacht von ihr. Es gab keine einzige Nacht, keinen Traum in der sie nicht der Hauptdarsteller war.
Manchmal hatte ich Angst wirklich alles nur geträumt zu haben. Ich wachte auf und musste sofort überprüfen, ob sie wirklich neben mir liegt. Mein Gott. Sie ist wirklich da. Wie schön.

Ich habe bei jedem Gedanken an sie lächeln müssen. Manchmal sogar gelacht.

Bei Zärtlichkeiten oder S. habe ich mit ihr verschmelzen wollen. So dämlich es klingen mag.

Es war die schönste Zeit meines Lebens und ich war so dankbar, dass ich sowas erleben darf.
Ich hatte auch vor ihr schon Beziehungen gehabt. Aber nichts fühlte sich so intensiv an. So richtig.

---------------------------------------------------------

Dann kam der Bruch. Ich war noch zu grün hinter den Ohren. Hätte manche Situationen besser, reifer handhaben müssen. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, wie man es macht. Kompromisse? Einfach mal ruhiger bleiben? War damals noch nicht meine Stärke.

Als sie zum letzten Mal durch meine Wohnungstür schritt habe ich sofort gesehen und gespürt, dass etwas in ihr zerbrochen ist. Etwas, was ich nicht mehr kitten kann. Nein. Ich bin nicht fremdgegangen oder sowas in der Art. Bin ich nie, werde ich nie. Habe es trotzdem geschafft die Liebe aus ihr zu treiben.

Nachdem sie mir gesagt hat, dass wir die Beziehung beenden sollten habe ich mit dem Gedanken des Selbstschutzes darum gebeten jeglichen Kontakt sofort abzubrechen.
Ich glaube heute, dass dies ein sehr großer Fehler war.
Von einem Tag auf den anderen habe ich quasi nie mehr etwas von ihr gehört.
Anfängliche Kontaktversuche habe ich abgeblockt.

Somit habe ich mir selbst die Chance genommen die Sache ordentlich verarbeiten zu können. Keine wirkliche Aussprache. Zu abrupt.

Als sie gegangen ist hat sie mein Herz mitgenommen. Frauen wurden für eine lange zeit völlig uninteressant. Spaß, Freude, Ruhe...kannte ich nicht mehr.
Über ein Jahr lang habe ich mich komplett abgeschottet. Niemanden mehr gesehen. Arbeiten zu gehen war unmöglich. Rolläden runter, Licht aus.
Ich habe nur noch gesoffen und geheult.
Ein weiterer Fehler war die Sauferei. Solange man sich im Suff befindet verarbeitet man nicht. Setzt sich nicht mit seinen Gefühlen auseinander.

Das ganze ist jetzt 10 Jahre her.
Und selbst heute durchlebe ich die Trennung in Träumen wieder und wieder.
Es steht mir im Weg. Ich hatte Jahre danach eine langjährige Beziehung mit einem wundervollen Menschen. Leider konnte ich mich für diese Person nicht richtig frei machen.
Wobei letztere genau der Typ Mensch ist, mit dem man zusammen sein möchte. Nie zuvor einen liebenswürdigeren Charakter getroffen. Zu gut für diese Welt.

Naja. Ist eine andere Geschichte.

Wie kann es sein, dass ich nach 10 Jahren noch immer so traurig werde, wenn ich zurückdenke?
Dass ein schlechter Traum mich für 1 bis 2 Tage total aus der Spur haut?
Es gibt nicht einen Tag seit 10 Jahren, an dem ich nicht MEHRMALS an diese eine Ex denke.
Ich steigere mich nicht in etwas hinein. Es kommt von allein.

Ich kann mittlerweile wieder halbwegs normal existieren.
Habe auch meine guten Tage. Aber die Unbeschwertheit, wie ich sie vor dieser Beziehung kannte, ist weg.

Zu oft liest man, dass man die große Liebe nur ein Mal im Leben findet.
Ich habe leider nicht viel daraus gemacht.

Und ja. Ich entscheide durchaus zwischen Schwärmen, verliebt sein, Liebe etc.
Dennoch war diese Frau meine sogenannte erste große Liebe.
Habe Gefühle erfahren und Leben dürfen, die mir davor unbekannt waren.

Man könnte wohl von großem Glück sprechen, wenn ich sowas noch mal haben würde.
Dabei wäre der Zeitpunkt gar nicht so schlecht. Man ist etwas älter geworden. Gesetzter.

Ich habe keine wirkliche Lust noch mit 60 Jahren diese Albträume zu haben. Retten kann mich wohl nur der Mensch, der es nochmals fertig bringt mich so fühlen zu lassen.

Meine Oma hat mit über 90 Jahren noch im Sterbebett gesagt Ich wünschte ich hätte den anderen geheiratet.
Ist das nicht furchtbar?
Also mein Opa war ein guter Mann. Umsonst hat sie ihn ja nicht geheiratet. Aber irgendwie hatte sie wohl auch an einer vergangenen Beziehung zu knabbern. Ein Leben lang. Wie ätzend.

Ich suche seit Jahren schon immer wieder mal im Netz nach meiner alten Beziehung.
Sie ist weggezogen und wird wohl mittlerweile einen anderen Nachnamen tragen.
Hätte mich gerne noch mal mit ihr ausgesprochen. Mich damit evtl. selbst therapiert. Aber es ist nichts von ihr zu finden.
Nur ein paar Foreneinträge, wenn ich die Internet-Wayback-Machine benutze und zwei Bilder, die sie ein paar Jahre nach unserer Beziehung zeigt.
Fast so als würde diese Frau nicht mehr existieren.
Vielleicht sollte ich sie auch gar nicht kontaktieren, welbst wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.
Will ja nicht nach so langer Zeit irgendwo reinpfuschen, wo ich nichts mehr zu suchen habe.
Ich weiß, dass sie nach mir mit irgendwem glücklich geworden ist.

Narben auf dem Körper bedeuten, dass man gelebt hat....
Narben auf der Seele bedeuten, dass man geliebt hat....
Und manches heilt eben nie.

Der letzte Spruch, den ich von ihr auf einem alten Profil gelesen habe.

Ich sollte nicht der Vergangenheit hinterherjagen. Führt zu nichts.
Wobei wir uns alle schon mal eine funktionierende Zeitmaschine herbeigewünscht haben. Nicht wahr?

Nachdem ich den Text hier geschrieben habe möchte ich ihn eigentlich gar nicht mehr veröffentlichen. Werde es aber trotzdem tun.
Evtl. zeigt es ja jemandem, dass es wohl mehreren Personen so oder so ähnlich gehen mag.

Ich gehe davon aus, dass ich bis zum letzten Tag an dieser Sache in irgend einer Form zu knabbern habe.
Wahrscheinlich muss man sich damit arrangieren.
Man hat eh keine andere Wahl.
Ziemlich beschi..en aber was will man machen.

Nur nicht vergessen, dass es auch andere, weitere schöne Momente geben wird.
Und wer weiß...evtl. hat man auch zwei mal so großes Glück im Leben und wird es beim zweiten Mal dank gewonnener Erfahrung besser machen können.

09.04.2013 09:12 • x 40 #1


S
Lieber Trollbunden!

Dein Geschriebenes spricht mir aus der Seele ....... . Nicht ansatzweise ähnlich gelagert und trotzdem total gleich.

Mein Lebensweg scheint vom Tod begleitet zu sein. Viele, die ich wirklich innigst liebte, verstarben und dies in einem Alter, in dem man eher an die Zukunft, denn an den Tod denkt. So verstarb meine erste große Liebe bei bei einem Motorradunfall. Mein bester Freund durch einen Autounfall, ebenso meine beste Freundin. Eine andere Freundin, die ich in weiterer Zukunft in mein Herz ließ, verstarb an Krebs.

Es waren alles schlimme Momente für mich und jedesmal war es irgendwie so, als würden sie ein Stück meines Herzens mitnehmen.

Dennoch konnte ich DIES irgendwie, irgendwann verkraften ...... was ich allerdings bis heute noch nicht verkrafte und bitte, es liegt 19 Jahre zurück, ist der Tod meiner Tochter.

Und hier beginnt es, wo ich meinte, es ist doch so gleich.
Auch ich mache mir Vorwürfe. Meine Tochter verstarb bei der Geburt und die Hebamme fragte mich damals, ob ich sie denn noch einmal anfassen bzw. ansehen will. Ich sagte damals NEIN.
Wie dumm! Wie erbärmlich! Seit dem begleiten mich Selbstvorwürfe. Es zerfrisst mich innerlich. Einzig an ihren kleinen Fuß kann ich mich erinnern, den konnten sie nicht schnell genug verstecken. ........ und ..... ich träume seit fast 20 Jahren von ihrem kleinen Fuß.

Alleine, wenn ich davon schreibe, schnürt es mir die Kehle zu.

Ich habe in weiterer Folge noch zwei Kinder geboren und ich liebe sie über alles, dennoch verbindet mich mit meiner ersten Tochter etwas, was ich nicht beschreiben kann.

Wenn ich unsere beiden Geschichten nun mal ganz frech zusammen schmeiße, so komme ich zu dem Schluss, dass wir Beide nicht verarbeitet bzw. aufgearbeitet haben.

Erst letztlich (naja, es war zu Weihnachten, als ich für meine verstorbene Tochter eine Kerze anzündete - ich vergesse sie NIE) meinte mein jetziger Lebenspartner zu mir: Es ist schön, dass du deine Tochter in Gedanken behältst, doch musst du beginnen, sie loszulassen.

Und es stimmt! Seit dem Tag der Geburt und des Todes meiner Tochter bin ich verändert.
Nicht, dass ich nicht mehr lache oder keine Freude mehr am Leben habe - glaube mir, davon ist mehr als genug vorhanden -, aber trotzdem hat sich über mein Herz so eine Art Schleier? gelegt ....... ich kanns nicht mal richtig beschreiben.

Ich habe angefangen, damit zu leben und tu es bis heute.

Was ich mir für dich wünsche ist, dass es dir gelingt, deine erste Liebe aufzuarbeiten, damit du deinen richtigen Frieden wiederfinden kannst.

LG

10.04.2013 08:20 • x 4 #2


A


10 Jahre Liebeskummer und oder Trennungsschmerz

x 3


A
Liebe Sorele,
als ich Deinen Beitrag gelesen habe, hat es mir auch die Kehle zugeschnürt.
Ich war neulich bei einem Vortrag von einer sehr klugen und esoterischen Frau und die hat etwas gesagt, was als Wahrheit sofort in mein Herz geflossen ist.

Schuld ist das schlimmste was man sich antun kann! Man soll zurücktreten, die Situation von außen sehen und sagen: ja das habe ich damals so getan und mich so entschieden. Daran ist nichts falsches. Es war nur eine Entscheidung.
Was ich sagen will ist, Du hast damals in Deiner Panik so entschieden. Du kannst es ja auch bereuen, aber Du solltest Dich nicht mit Selbstvorwürfen quälen. Diese Entscheidung hast Du nicht gefällt, weil Du Deine Tochter nicht lieb hattest, sondern aus einer irrationalen Angst heraus. Ich glaube, wenn Du Dir das bewußt machst und Dir verzeihst, dann vergehen auch die Albträume.
Liebe Grüße
Anna-Lotte

13.06.2013 12:44 • x 1 #3


I
Ups,
da hab ich ja noch was vor mir.
Bei mir sind es erst drei Jahre und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an IHN denke. Morgens der erste und Abends der letzte Gedanke gehören immer ihm und leider auch noch viele während des Tages in bestimmten Situationen. Heute muss er arbeiten, jetzt hat er frei. Was er wohl macht? Denkt er an dich?...
Vor ca. 4 Wochen hat er nachts versucht mich anzurufen, ich sah morgens seine Nummer auf dem Tel.
Konnte es leider nicht lassen ihn anzurufen und zu fragen was war.
Er sagte er hätte sich verwählt und entschuldigte sich.
Bin z. Zt. wieder soweit dass ich mir einbilde nachts seine Hand zu spüren. Wir schliefen immer Hand in Hand ein.
Wo soll das nur enden? Ich hoffte es hört bald auf, doch wenn ich lese nach 10 Jahren immer noch. Oder die Oma.
Puh, mir wird schlecht.

13.06.2013 21:11 • x 8 #4


K
Hey Troll,

nur 4 Jahre... Liebe auf den ersten Blick - wie unfassbar - und dann klappt es auch noch und man kommt zusammen. Dieses fast unheimliche Glück und trotzdem schafft man es, es zu zerstören und nicht wieder zu reparieren. Er war alles andere als perfekt aber ich habe noch nie so gefühlt, fühle es noch immer und werde ihn nie wieder los.

Ich befürchte wir haben lebenslänglich...

Lass mal aufn B. treffen

13.06.2013 21:12 • x 2 #5


N
Hi Trollbunden,

das hört sich ja nicht gut an. Habe selbst eine 10-jährige Beziehung hinter mir und meine es langsam wirklich verarbeitet zu haben. Treffe mich mittlerweile sogar mit meiner Ex auf nen Kaffee ab und zu. Ist okay.

Zitat von Trollbunden:
Dann kam der Bruch. Ich war noch zu grün hinter den Ohren. Hätte manche Situationen besser, reifer handhaben müssen. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, wie man es macht. Kompromisse? Einfach mal ruhiger bleiben? War damals noch nicht meine Stärke.


Kannst du das noch etwas ausfürlicher beschreiben? Du schreibst kaum etwas dazu wie oder wodurch es auseinander ging. Auch das kann ein Anfang sein es zu verarbeiten. Also das warum.

14.06.2013 11:44 • #6


T
Hallo zusammen.

Sind ja doch ein paar Antworten zusammengekommen. Vielen Dank dafür.

Sorele:
Tut mir leid, dass so viele deiner Leute durch wenig natürliche Weise, unerwartet aus deinem/dem Leben geschieden sind. Ständig von neuem vor die Aufgabe gestellt zu werden weiterzumachen und zu verarbeiten ist zermürbend.
Sicherlich nicht erbärmlich, dass du die Frage deine Tochter noch ein Mal sehen zu wollen verneint hast. Eine Ausnahmesituation. Extremsituation. Ich hätte wahrscheinlich im Affekt das Gleiche geantwortet um nicht das Bild vom Tod sondern lieber meine Imagination in die Zukunft mitzunehmen. In diesem Moment gibt es kein Richtig oder Falsch. Vielleicht bereuht man später. Andererseits weißt du auch nicht, ob dir ein anderes letztes Bild deiner Tochter andere, vielleicht bessere Gedanken und Erinnerungen beschert hätte. Man kann nur mutmaßen und wird doch nie eine Antwort erhalten.
Loslassen sagt sich so einfach.
Man muss wohl irgendwie akzeptieren und darf sich nicht durchgehend von schlechten Gefühlen begleiten und beeinflussen lassen.
Solange du an deine Kleine denkst ist sie auf bestimmte Art und Weise existent und wird halt auf etwas unkonventionellem Wege an deiner Seite sein und mit dir gehen.

Meine Ex-Freundin (nicht die aus dem eigentlichen Thema) hat ihren Partner am Strick in der Küche hängend aufgefunden.
Job weg, Depressionen usw. Er hat nicht durchgehalten. Wurde ihm wohl alles zu viel.
Sie hat jahrelang allabendlich eine Kerze neben seinem Bild angezündet.
Ich habe irgendwann daran appelliert dieses Ritual einzuschränken und ich glaube es war nicht richtig von mir.
Würde mir nicht mehr anmaßen einen Zeitpunkt zu bestimmen. Jederzeit unterstützend zur Seite stehen. Aber nicht meinen zu glauben, wann ein Zeitpunkt der Richtige ist. Und wenn es noch so lange dauert.
Schwierige Sache. Man möchte dem anderen ja nur das Beste.
Ich habe nicht gedrängt. Jahre gewartet. Aber mich damit vielleicht dennoch zu weit aus dem Fenster gelehnt.

Dieser Schleier.
Mein Schleier ist ein Suchen und nicht mehr finden.
Das Gefühl der Unbeschwertheit kommt einfach nicht mehr zurück. Ich habe nur noch Fragen und fürchte, dass es mir niemand mehr recht machen kann.
Meine letzte langjährige Beziehung war mit einer Frau wie aus dem Bilderbuch.
Nahezu perfekt. Eigentlich das, was ich immer gesucht habe. Das liebste und netteste Ding, das mir je begegnet ist. Begeisterte Familie sowie Freunde. Mich auch immer wieder.
Habe trotzdem das Gefühl sie wegen falscher Zweifel verschwendet zu haben.
Wenn ich doch mit einem so tollen Menschen zusammen bin, wie kann mich dann die Erinnerug an besagte Eine noch so oft so runterziehen?
Verwirrend.
Man darf einfach nicht zu sehr an der Vergangenheit hängen.
Es steht einem nur im Weg.
Aber wat willste machen, woll. Kann nur hoffen noch ein leztes Mal aus dieser Art Loch gezogen zu werden.
Gibt genug Leute, die zwei Mal im Lotto gewonnen haben. Also warum nicht auch nich.

Zum Thema Aufarbeitung:
Was mich jetzt seit 1,5 Jahren mehr quält als alles andere ist jemandens Zeit verschwendet zu haben, der sich auf mich eingelassen hat und ich ihm nicht gerecht werden konnte, weil zuvor irgendwann mal irgendetwas kaputtging, womit letzte Person gar nichts zu tun hatte.
Zum kotzen.

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Ich2

Drei Jahre sind auch schon 2,5 Jahre zu viel. Von wegen erst.
Einfach nich den gleichen Fehler wie ich machen. Auch anderen bzw. einem Anderen eine Chance geben. Sich verletzbar machen und zulassen zu erfahren, ob es die richtige Entscheidung war. Anders geht es wohl nicht.
Du wirst keinen Klon deines letzten Liebsten finden. Aber bestimmt jemanden, der es ebenfalls wert ist mit dir schreiten zu dürfen und du mit ihm.

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Kookimo

B. ist ein absolutes Zauberwort und unter Leidensgenossen schmeckt es bestimmt noch besser als sonst.
Wenn du zufällig halbwegs mein Typ bist und nicht hunderte von Kilometern entfernt wohnst eine klasse Idee.
Wie das Internet aber leider so ist werden wir wohl kaum diesem Zufall erliegen und einem gemeinsamen Pils frönen können.
Macht man aus zwei gebrochenen Herzen Eins oder doch nur einen noch größeren Scherbenhaufen?
Trotzdem Danke für den Vorschlag. Gibt kaum Schlimmeres als mir einen langweiligen Kaffee anzubieten.
Rock on und so...you know. ^^

Wahrscheinlich sollte man Liebe (verliebt sein) auf den ersten Blick nicht überbewerten. Wann sie kommt ist schließlich egal, woll. Hauptsache, dass es überhaupt so weit kommt.
Nee. Perfekt war es bei mir eigentlich auch nicht. Ansonsten hätte es ja noch Bestand. Aber ganz besonders war es.

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No_Idea

Gut, wenn es sogar auf 'nen normalen Kaffee funktioniert.
Könnte mich auch mit jeder Exfreundin treffen. Bis auf zwei Ausnahmen. ^^
Vielleicht später mal vorstellbar. Wäre eine feine Sache so weit zur Normalität zurückkehren zu können.

Ja, ich könnte genauer beschreiben, was ich alles falsch gemacht habe.
Allerdings werfe ich mir als damals knapp über 20jährigem diese Punkte nicht mehr unbedingt vor. Man entwickelt sich von Jahr zu Jahr, von Beziehung zu Beziehung weiter und kann nicht unbedingt erwarten alles richtig zu machen, nur weil das Gegenüber es wahrscheinlich wert gewesen wäre.
Dummheiten. Unwissenheit. Ein schlechter Diskussionspartner. Zu aufbrausend aus Unwissenheit seine Gefühle anders ausdrücken zu können. Kleinigkeiten lockerer nehmen.
Es gab auch Dinge an der Ex, die mir heute noch gegen den Strich gehen würden.
Sie war jung, ich war jung. Sie hat es richtig gemacht die Beziehung zu beenden, da ich einfach noch etwas Zeit brauchte und jede zu früh gegebene zweite Chance zu nichts geführt hätte.
Fehler erkennt man schnell. Eine Selbst-Optimierung umzusetzen dauert etwas länger.
Erfahrungen machen, lernen, sich Zeit nehmen in sich zu gehen, sich selbst befragen...das klappt wohl am besten, wenn man alleine ist. Mit etwas Abstand zu manchen Dingen.

Trotzdem fühle ich nach einem Traum das Gefühl frisch verlassen worden zu sein und erlebe es so wieder und wieder. Kaum eine Nacht vergeht ohne 10 mal aufzuwachen, weil sie sagt, dass sie nicht mehr will.
Sitze im Jahr 2013 aber der Geist holt sich wieder und wieder das Drecksgefühl von anno tuck zurück.
Und ständig mache ich mir Gedanken.
Was wäre, wenn...
Auch, wenn ich mir selbst halbwegs verziehen habe denke ich jedes mal Du Idiot von mir, weil ich manche Schritte einfach nicht mehr nachvollziehen kann. Da bin ich mir dann selbst fremd.
Niemals fremdgegangen, niemals jemandem körperlich Aua gemacht. Aber ich war oft ekelhaft anstrengend. Bestimmt meist aus Verlustangst und dem Gedanken nicht gut genug zu sein.
Jep. Ich war schnell verunsichert und angegriffen.

Was mich etwas aus der Bahn geworfen hatte war eine zuvorige dreieinhalbjährige Beziehung zu einem Mädel, dass geschlagen hat wie'n Kirmesboxer und den lieben langen Tag nur Lügen erzählte. Das war die Hölle. Aber als da nicht mal Zwanzigjähriger weiß man nicht, wie man mit sowas umgehen soll. Vielleicht weiß man es auch aber man macht es nicht.
Das hatte mich etwas geprägt. Vertrauen zu jemanden zu fassen fiel danach unheimlich schwer und ich hatte mir eine Art Schutzhülle zugelegt. Wusste nicht ob mir jemand etwas vorspielt oder eine Situation ernst/echt ist. Habe ich ein Tränchen gesehen und hat jemand das Gespräch gesucht bin ich davon ausgegangen, dass es wahrscheinlich nur gespielt ist (sein könnte) und habe mich dementsprechend falsch verhalten.

Ach da könnte ich so einiges erzählen, was mich an so vielem hat zweifeln lassen.
Würde ein Roman werden.
Ein Mal an die Falsche geraten und das hatte lange Nachwirkungen.
Jahre her.
Zum Glück zwischenzeitlich überwiegend positive Erfahrungen machen dürfen. Leider etwas spät.

Muss in die Heia. Die Sonne geht ja gleich auf.

Gute Nacht.

25.08.2013 04:55 • #7


S
Seitdem ich IHN getroffen und dann verloren habe,weine ich fast täglich. Die ganze Geschichte ist kompliziert und einfach zugleich. Morgens wenn ich aufwache, sehe ich sein Lächeln, während des Tages muss ich manchmal auf die Toilette gehen, um in Ruhe zu weinen. Abends spüre ich ihn neben mir, ich höre sein Lachen. Nun ja, alles wäre eigentlich so ein klassischer Liebeskummer,wenn es nich zwanzig Jahre dauern würde. Ja, dieses Jahr werden es 20 Jahre. Und unsere Tochter wird 19, er hat sie nie gesehen. Mir tut das Herz so weh, es wird immer schlimmer,überhaupt nicht besser. Der Schmerz wächst-Zeit scheint Wunden nicht zu heilen. Andere Männer sind für mich unsichtbar. Ich denke manchmal, er hat mich verhext,das ist nicht normal. Seitdem ich ihn traf, ist mein Herz anders geworden, ein ständiger Schatten liegt auf mir, auch wenn ich funktioniere und lache.Alle sagen von mir, ich sei eine wahnsinnig starke Frau. Vielleicht habe ich diese Kraft aufgebaut, um jeden Tag diesen Schmerz durchzustehen. Manchmal will ich nicht mehr, ich finde-es ist kein Leben, nichts macht Sinn, alles ist kalt und leer. Ich mache weiter wegen meiner Tochter, aber ich weiß nicht, was ich mit dem immer größeren Schmerz tun kann. Es tut richtig körperlich weh...Schlimm, wünsche jedem Frieden im Herzen und eine erfüllte Beziehung voller Liebe. Seltsam ist, dass in meiner Familie viele Generationen von Frauen schmerzhafte Beziehungen zu Männern hatten,lebenslänglich,z.B. meine Uroma, die ist vergewaltigt worden und musste ihr Kind zur Adoption geben...Seltsam, manchmal habe ich das Gefühl, dass alles Schicksal ist,dass wir nichts gegen unser Schicksal machen können.Ich habe mich wahnsinnig bemüht positiv zu bleiben, aber eine stärkere Macht warf mich zu Boden,immer wieder.Ich weiß nicht mehr, was ich tun kann.

01.03.2016 19:48 • x 5 #8


kasoorimethi
Hallo Trollbunden.. ich bin gerade auf deine (Lebens-) Geschichte gestoßen, die mich wirklich ergriffen hat... mit ihrem Schmerz der Unvergänglichkeit und mich wohl deshalb so berührt, weil auch ich nicht loslassen und weiterleben kann.
Wie geht es dir ein paar Jahre später.. haben sie dich vorangebracht und sich dich etwas entfernen lassen?
Du hast eine sehr schöne Art, deine Emotionen, die dich bewegt haben, auszudrücken, dass es gleichwohl eine Freude war, deine Zeilen zu lesen...
Ob dich meine Worte nach der Zeit noch erreichen, weiß ich nicht, aber ich wünsche dir von Herzen ein freies, leichtes Herz!

22.06.2016 13:40 • x 1 #9


G
Der Thread ist aus 2013; glaube kaum das da noch eine Antwort kommt

22.06.2016 13:59 • #10


kasoorimethi
Wer weiß.... war mir ein Bedürfnis...

22.06.2016 14:32 • x 1 #11


T
@grace_99: Ich vergesse diese Frau und daher auch diesen Thread niemals.

@kasoo: Siehe oben. Der Zustand ist quasi unverändert. Ich sacke mehrmals am Tag innerlich zusammen und starre mit halb geöffnetem Mund dämlich irgendwo hin.
Es vergeht ohne zu übertreiben keine einzige Minute, die ich nicht dazu nutze zumindest kurz von ihr zu träumen. Alles andere mache ich nebenbei.

Ich hätte auch ein Update zu der ganzen Geschichte hier beizutragen. Bin mir aber nicht sicher, ob ich das machen soll.
Wir haben uns nach 12 Jahren wiedergesehen. Damit hatte ich die Möglichkeit alte Dämonen zu verscheuchen. Leider sind neue dazugekommen.
Für mich wurde nur noch klarer, dass wir zusammengehören. Auch sie musste staunen, wie wahnsinnig ähnlich wir uns doch sind.

Ich versuche zu einem späteren Zeitpunkt mal zu erzählen, was so passiert ist.

Vielen Dank für dein Feedback und deine Wünsche.
Aber ich bin nach wie vor gefangen.

Tut mir leid, wenn es dir ähnlich ergeht. Für mich ist das zum großen Teil nicht mehr als ein weggeworfenes bzw. verschwendetes Leben. Und obwohl man sich dessen bewusst ist, völlig klare Gedanken darüber hat, wie absurd das doch alles ist, kann man es nicht ändern.

23.06.2016 21:13 • x 4 #12


C
Lieber Trollbunden,

es läuft mir kalt über den Rücken bei deinem Resümee - und dass es nach drei weiteren Jahren noch annähernd genauso in dir aussieht, stimmt mich traurig.  

Ich kenne eine derart verzehrende, auf ewig unverändert konservierte, anhaltend traumatisch wirkende Liebe nicht. Obwohl ich auch sehr liebte und am Boden zerstört war, als ich nach meiner ersten langen Beziehung verlassen wurde.
Ich bin auch jemand, der sehr lang, jahrelang trauert und am Vergangenen festhält.

Aber wenn ich mich selbst beobachte: Die Zeit veränderte mich, und vor allem die zugelassene Wut veränderte mich (und viele andere Gefühle, auch das Gefühl, dass ich etwas anderes verdient habe als einfach abgestoßen zu werden; das Gefühl, dass ich viel zu geben habe - nur hat es mit uns leider nicht funktioniert).

Wenn ich gut drauf bin, meine Sachen mache, neugierig bin, lebe ich versöhnt mit dem Scheitern, dem Ende und dem Abschied. Ich akzeptiere, dass das Alte vergangen ist, wir nicht mehr dieselben sind. Und trotzdem ist diese Liebe gewesen und damit aufgehoben im Universum. Zusammen mit allen anderen Lieben.
Es gibt so viele unbemerkte kleine Liebesgeschichten. Kannst du deinen Fokus auf die Liebe legen, die du jeden Tag erleben kannst (falls du zum Beispiel die Kassiererin oder ein Kind anlächelt)?

Ich frage mich ernsthaft, ob du an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden könntest. Nach so langer Zeit immer wieder den Moment zu träumen, in dem SIE die Trennung ausspricht ...
Ich würde versuchen, das Thema in einer Therapie anzugehen.
Oder was hilft dir?
Wie kannst du dir vergeben und neu anfangen?
Ich bin überhaupt nicht christlich, aber ich hatte gerade eine Art Geistesblitz, was mit Froher Botschaft gemeint sein könnte ...

23.06.2016 22:33 • x 4 #13


W
Hallo!

Wirklich erstaunlich, daß ein so relativ alter Thread nun eine Wiederbelebung erfahren hat, noch dazu eine interessante.

Was ich dazu möchte: Trollbunden, ich glaube, Du hast das Entscheidende ja gleich eingangs geschrieben - ... die Frau, nach der mein Unbewußtes sich immer gesehnt hat ... (sinngemäß wiedergegeben).
Darin liegen sowohl das Glück als auch das Verhängnis einer solchen Liebe.
Warum Glück, ist, glaube ich, ja klar - weil man das absolut sichere Gefühl hat, der/dem Einen begegnet zu sein, sozusagen seinen Traum in der Realität gefunden zu haben, seine zweite Hälfte, angekommen zu sein, ganz geworden zu sein, es erscheint einem geradezu als Wunder, hat tatsächlich etwas Magisches an sich und verändert auch das Leben oft schlagartig und von Grund auf. Was zusammengehört, hat sozusagen zusammengefunden.
Das Verhängnisvolle daran aber ist, daß man dann entweder zu ängstlich, zu verletzbar wird, alles viel tiefer geht als in einer normalen Beziehung, alles viel mehr Gewicht hat, oder daß man auch mehr oder weniger völlig unbedacht wird, weil man das Gefühl hat, diese Liebe sei so tief und sicher, das ohnehin nichts sie zerstören könne. (Was ja auch irgendwie stimmt - die Liebe selber wird ja nicht notwendig zerstört, aber eben die Beziehung, in der halt nicht nur die Liebe das Sagen hat, sondern auch das Ego (bzw. sogar zwei davon).) Und das zweite Verhängnis: Wenn man einmal dieser großen Liebe begegnet ist, dann kann alles, was man danach noch erlebt in diesem Zusammenhang, nur ein Abglanz sein, es fehlt dieses Leuchten von innen heraus. Das eine ist die Sonne, das andere der Mond, bestenfalls.

Einen wirklichen Rat kann ich Dir leider auch nicht geben. Aber ich denke, man muß es irgendwann so sehen, daß man einmal irgendwo war, wo man nicht mehr hinkommen wird, meinetwegen auf einer paradiesischen Insel, die versunken ist. Die Erinnerung kann ja bleiben, aber sie sollte halt keine trauernde, sondern eine lächelnde sein (bzw. irgendwann werden).
Mehr kann man nicht tun. Außer vielleicht noch, jede Liebessehnsucht zu überwinden und sich an den vielen anderen Dingen zu erfreuen, die mit Liebe (oder dieser Art von Liebe) nichts zu tun haben.

Liebe Grüße

24.06.2016 01:31 • x 10 #14


T
Wow. Beim Lesen habe ich auch nicht gedacht, dass der TE sich melden wird. Nach drei Jahren noch immer in derselben Schleife.

Ich hänge nun seit 2 Jahren in diesem Forum rum und weiß auch nicht, ob ich es jemals schaffen werde, diese Person zu loszulassen. Es vergehen halt keine 20 Minuten am Tag, in denen er nicht in meinem Kopf ist. Das raubt einem enorm viel Energie - und das seit 2 Jahren.

Ich bin sehr doll gespannt, wie es zu Eurem Treffen kam, was genau passierte, wie sie reagierte, ob sie vergeben ist, ob sie auch noch irgendwelche Gefühle für dich hat.
Es wäre toll, wenn Du dir diese Zeit nehmen könntest und uns das berichtest.

Es ist schon eine sehr traurige Erkenntnis, dass es dir nach all der Zeit noch immer so geht. Vorhin dachte ich noch, dass ich in 6 Jahren noch immer an ihn denken werde, weil es etwas sehr sehr Besonderes war. Innerlich habe ich gehofft, da es ja auch alle sagen, dass die Zeit ihre Aufgabe tut und man irgendwann loslässt... aber wenn ich mir deine Geschichte durchlese, dann finde ich mich da auch irgendwo wieder. Bin auch die Sorte Mensch, die es nicht gelernt hat, loszulassen.

Ich wünschte Dir, dass du diese Frau irgendwann wiederbekommst oder zumindest eine aehnlich intensive Liebe nochmals erfahren darfst!

24.06.2016 03:15 • x 1 #15


A


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