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10 Jahre Liebeskummer und oder Trennungsschmerz

W
Liebe alle, welche diesen Thread lesen. Immer mal wieder google ich im Netz nach Phrasen wie 10 Jahre Liebeskummer und lese entsprechende Threads. Auch mir geht es so und ich finde es wichtig, sich auszutauschen und die tiefen Gefühle und den Schmerz zu teilen, damit andere wissen, dass man nicht alleine ist. Daher hier auch meine Geschichte:

Ich bin jetzt 34 Jahre alt und hatte noch nie eine Beziehung. Der Beziehungswunsch und auch der Wunsch nach Nähe und Zärtlichkeit waren bereits seit dem Primarschulalter (bei euch in DE Grundschule) extrem gross. Nachdem ich im Pubertätsalter durch auffälliges und negatives Verhalten aus oben genanntem Wunsch beinahe mein Leben in ungute Bahnen gelenkt hätte, habe ich angefangen, Frauen aus dem Netz zu daten. Absicht war nebst der (kleinen) Hoffnung auf eine Beziehung, das Erleben von Nähe, Zärtlichkeit und S.. Ich hatte zwischen 17 Jahren und heute auch mehrere solche Treffen. Dabei hatte ich mich auch eigentlich nie verliebt, hatte nur mal in der Gymnasiumzeit einen Schwarm (natürlich auch unerwidert). Doch als ich wieder einmal eine Frau getroffen habe vor 12 Jahren, war das irgendwie anders. Es war eigentlich auch kein vereinbartes Treffen. Ich hatte sie abgefangen am Bahnhof, nach einem Missverständnis per SMS. Bereits da fühlte sich das speziell an, ich dachte mir allerdings noch nicht viel dabei. Nach einem - dann abgemachten Treffen ohne dass man sich dabei nähergekommen ist - war es dann auch wieder vorbei. Es gab keinen weiteren Kontakt mehr.

Doch nach 2 Jahren, an ihrem 20. Geburtstag schrieb ich ihr eine SMS, ob wir uns nicht mal wieder treffen wollen. Sie hatte da zwar einen Freund, die Beziehung stand aber schon eine Weile auf der Kippe. 5 Tage später (am 1. Januar 2007) trafen wir uns und speziell diesen Tag (wie auch die folgende kurze Zeit) hat sich so extrem in mein Herz gegraben, dass ich heute 10 Jahre später, mir nichts mehr wünsche, dieses Erlebnis wiederholen zu können. Tatsächlich passierte auch nicht sehr viel. Wir gingen spazieren, was trinken, danach suchten wir spät abends einen Fernsehturm im Wald. Dabei kam es zu einer plötzlichen Umarmung von dieser Frau. Die Gespräche waren sehr offen und vor allem auch lustig. Sie machte mir mehrfach Hoffnungen... wenn sie keinen Freund hätte, würde sie mich wohl küssen... sie müsse mit mir mal in die Ferien fahren... ich sähe gar nicht schlecht aus... und immer mal wieder gab es (nicht intime) Berührungen. Anschliessen waren wir noch im Burger King was essen und fuhren zurück zu einem Vorhof einer Kirche. Es regnete leicht und ich fragte sie, ob wir im Auto nicht nach hinten sitzen wollen, damit wir uns etwas näher sind. So taten wir es dann auch. Wir lagen uns über 1 Stunde in den Armen... das beste, was mir in meinem ganzen Leben bis jetzt je passiert ist. Kein Kuss, keine intimen Berührungen... wir haben uns nur festgehalten und ich hab sie gestreichelt am Rücken und ihre Haare. Um 3 Uhr nachts meinte sie, sie müsse nun nach Hause... Schon damals, als ich wieder alleine beim Auto war, habe ich zu mir gesagt, dass ich da wohl einen grossen Fehler gemacht habe (was natürlich rationell gesehen Blödsinn ist, es war ja nicht wirklich was passiert). Zwei Tage später schrieb sie mir dann eine SMS, dass ihr Freund jetzt Schluss gemacht habe, ob ich sie abholen könne und sie mit ihren wenigen persönlichen Sachen zu ihrer Mutter zu bringen. Im Anschluss gab es vor allem viel schriftlichen Verkehr, aber auch ein paar schöne Treffen, noch einmal auch zu einer etwas längeren Umarmung draussen. Bald merkte ich aber, dass ich sozusagen am Betteln war, weil sie ihre Versprechen anscheinend nicht umsetzen würde. Sie vertröstete mich allerdings immer, die Initiative für Treffen kam jedoch immer von mir. Ich war komplett verliebt, was ich ihr dann erst einiges später gestand, da ich lange auch gar nicht sicher war, ob es bei den Gefühlen wirklich um Liebe handelt oder einfach nur die Freude, eine Frau gefunden zu haben, bei der ich mich so wohl fühle. Sie meinte dann sag niemals nie, im Moment sei sie aber sowieso nicht bereit für eine neue Beziehung. Sie hatte auch tatsächlich an der Trennung zu knabbern. Nachdem wir uns das letzte Mal gesehen hatten, lernte sie jedoch jemanden kennen. Diese Beziehung dauerte jedoch nur ein halbes Jahr. Sie war dann ein Jahr lang wieder solo und lernte dann 2009 wieder jemanden kennen, mit dem sie bis diesen Sommer zusammenlebte. 1 Monat später hatte sie dann schon wieder einen neuen Partner, mit dem sie kurz darauf zusammenzog. Dies rasch in Kürze zu ihrer Geschichte. In all diesen Jahren habe ich sie nie mehr gesehen. Wir haben zwar einmal kurz telefoniert, als sie noch solo war und dann noch später mal kurz im Facebook geschrieben. Ich hingegen habe mich bewusst zurückgenommen. Der einzige Moment, an welchem ich den Kontakt suche, ist ihr Geburtstag. Ich habe seither jedes Jahr eine Geburtstagskarte für sie gemacht mit Photoshop mit einem kleinen Geschenk und dies persönlich vorbeigebracht (nachts in den Briefkasten gelegt). Das ist jeweils der Moment, wo ich mich ihr wieder nahe fühle und aktiv werde. Ich möchte sie sonst nicht belästigen und einen Kontakt erzwingen. Von ihrer Seite kamen zwar paar Mal Andeutungen, man könnte sich ja wieder mal sehen. Ich habe das allerdings bewusst nicht aktiv weiterverfolgt und auf ihre Initiative gewartet, worauf dann auch alles immer versandet ist. Sie ist auf jeden Fall nur reaktiv, sonst nichts. Sie hat mich auch nie darauf angesprochen, wie es mit meinen Gefühlen aussieht, geschweige denn Mitgefühl gezeigt. Vor 5 Jahren bin ich dann wieder an den Ort des Geschehens gefahren, um diesem Treffen zu gedenken. Das werde ich auch am 1. Januar 2017 tun, diesmal ist es nach 10 Jahren natürlich noch spezieller.

Ihr seht also, solchen Liebeskummer, der sich über Jahre hinzieht, kann es auch ohne jemals vorhandene Beziehung geben. Bis jetzt habe ich nie wieder so tiefe Gefühle gehabt, auch keine Freundin, und es ist zermürbend mit dem Gedanken leben zu müssen, nie wieder eine solche Umarmung erleben zu können. Ich denke sehr regelmässig an sie und werde traurig. Leider habe ich auch sonst nicht wirklich Kollegen, ich bin sehr einsam, aber wahrscheinlich zu einem grossen Teil selbst Schuld, das möchte ich gar nicht verheimlichen. Aber darum geht es ja nicht.

Leider kann ich hier auch keine Auflösung dieser Tragik bieten. Es ist durchaus möglich, dass mich diese Sache bis an mein Lebensende verfolgt. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, das sich diese Frau mindestens noch einmal in meine Arme nehmen kann und ev. eine Art Freundschaft möglich ist. Diese Frau führt ein Leben, was sie möglicherweise im Alter einmal auch in die Einsamkeit treiben wird. Es tönt natürlich tragisch, dass ich auf ein Zusammentreffen warte, welches sich auf Grund zweier Notsituationen ergeben würde. Im Leben gibt es manchmal merkwürdige Wendungen, durchaus möglich also, dass es später einmal für beide Seiten passt. Möglich auch, dass es dann nur die Umarmungen und nicht Liebe sein wird. Denn ganz nüchtern betrachtet passt diese Frau wohl nicht wirklich zu mir. Es ist Wahnsinn, wie stark Gefühle sein können. Manchmal denke ich mir, ich kann mir nun sehr gut vorstellen, wie sich ein Dro.J. nach einem Entzug fühlt und sich sein Leben lang von den Dro. wieder verführen lassen könnte, wenn er sich nicht aktiv dagegen wehrt. So kommt mir die Liebe oder das Verliebtsein vor, wie eine Dro..

Ich danke euch für das Lesen meines Berichts. Auch nach dieser langen Zeit tut es gut, dies von der Seele schreiben zu können.

Gruss und einen guten Rutsch ins 2017
Thomas

29.12.2016 20:48 • x 2 #61


D
Hallo Trollbunden
Mein Gastname DITO bedeutet dass ich ähnliches erfahren habe. Mein Hinweis an Dich: Es wird schlimmer und der Schmerz wird dich bis in die Kiste verfolgen. Nach intensiven Nachforschungen im Internet stolperte ich unter anderem auch über den Begriff Midlifecrisis. Das bedeutet für mich dass ich mindestens 120 Jahre alt werde denn ich bin inzwischen 63.
Vor genau 33 Jahren, ich war damals 30; verheiratet und wir hatten 2 Kinder; begegnete ich meiner ganz großen Liebe. Es hat nicht suum gemacht , es hat geknallt ! Die nie zuvor erlebte Liebe auf den ersten Blick. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Du hast es mit Deinen Worten mir von der Seele geschrieben wie es mir ergangen ist. Ein unfassbares Glücksgefühl habe ich mit dieser Frau erlebt, alles war so unbeschwert, so schön, so unendlich!
Aber es kam wie es kommen musste: Ich musste mich entscheiden. Entscheiden zu einem Neuanfang mit ihr oder zurück zu meinen Verpflichtungen. Eine unendliche, schlaflose Nacht und ein Rat eines Freundes ließen mich auf den schönen aber dennoch unbekannten Weg umkehren.
Nach kurzer Zeit zog diese große Liebe weit weg. In einem postlagernden Brief schrieb sie mir dass sie demnächst heiraten werde und gab mir irgendwie zu verstehen dass ich diese Hochzeit verhindern kann. Allein mir fehlte der Mut und die Kraft dieses zu verhindern. Ich verlor sie aus den Augen , nicht aber aus dem Herzen ! Immer wieder wurde ich an sie erinnert, immer wieder kam ich an dem Ort unserer ersten Begegnung vorbei, immer wieder durchlebte ich das Gefühl ohne sie so unsagbar einsam zu sein. Oft weinte ich einsam und allein. Oft wünschte ich mir nichts sehnlicher als sie noch einmal wieder zu sehen oder wenigstens ihre Stimme zu hören. Ich blieb allein mit meinen Gefühlen und ich fand niemand mit dem ich darüber reden konnte.
Es dauerte lange aber meine Frau hatte mir verziehen. Verziehen -ja- vergessen -nie-. Es folgten drei Jahrzehnte des Misstrauens verbunden mit einer schon fast krankhaften Eifersucht. Jeder Rockzipfel der meinen Weg kreuzte wurde zum Feindbild meiner Frau. Und bei mir wuchsen immer mehr die Zweifel ob meine Entscheidung damals richtig oder nur vernünftig war. (Warum tut der Mensch nicht einfach das was ihn glücklich macht sondern nur was vernünftig ist ?)
Dann kam das Internet. Ich dursuchte alle möglichen Foren. Ich stöberte in allen Telefonbüchern die es im Netz gibt. Ich hatte nur ein großes Problem : Nur ihr Mädchenname und ihr Geburtsort waren mir bekannt.
So vergingen viele Jahre. Dann kam (ich nenne es mal) die Ironie des Schicksals und Dr. Google: auf der Suche nach ihrem Geburtsnamen und ihrem Geburtsort fand ich eine Todesanzeige; ihre Mutter war verstorben und alle trauernden wurden genannt ; auch meine verlorengeglaubte große Liebe. Ganz leicht war es zwar nicht ihre Telefonnummer zu finden aber das ging über eine Schwester von ihr. Am nächsten Tag hatte ich eine whatsapp-Nachricht mit dem Hinweis sie anzurufen. Das ist mein schönster Tag seit 33 Jahren ! Der 1.12.2016 ! MEIN TAG ! Wir bewegten uns auf sehr, sehr dünnem Eis denn auch sie ist gebunden und ich habe nicht das Recht irgendetwas in ihrem Leben zu zerstören. Vier mal haben wir bisher telefoniert und es ist wieder wie am ersten Tag. Inzwischen ist aber wieder Funkstille eingekehrt. Beim letzten Anruf war ich fast soweit die Fassung zu verlieren und war den Tränen sehr nahe; am liebsten hätte ich ganz laut gerufen ICH LIEBE DICH! Ich darf es nicht . Zu viel ist passiert was uns trennt . Aber eins ist geblieben : die Hoffnung ! Die Hoffnung dass es uns beiden gelingt irgendwann dann doch noch eine gemeinsamen Weg zu gehen. Auch wenn dies nur ein kurzer Weg sein wird. Wir sind beide gespannt ob die Ironie des Schicksals uns diesen Traum erfüllen wird.
Die Hoffnung stirbt zuletzt

30.12.2016 22:01 • x 3 #62


A


10 Jahre Liebeskummer und oder Trennungsschmerz

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W
Dito, sehr schön und eindrücklich beschrieben!
Was ich allerdings nicht sehe bzw. verstehe, ist, weshalb solche (letztlich ja fatalen Entscheidungen) vernünftig sein sollten.
Ich habe (ganz allgemein in solchen Fällen) eher den Verdacht, es geht hier darum, die Vernunft als Grund vorzuschieben, damit die eigentlichen Gründe (Ängste, Gewohnheit, übermächtige Verantwortungsgefühle, gesellschaftliche Konventionen usw.) nicht zum Vorschein kommen und man sich zumindest noch auf die Vernunft berufen kann.
Allerdings wüßte ich nicht, weshalb es unvernünftig sein sollte, das zu tun, was einen glücklich macht. Ist nicht gerade das Gegenteil der Fall? Glück, würde ich sagen, ist der einzige vertrauensvolle Wegweiser, den wir überhaupt haben, wollen wir im Lauf der Zeit zu uns selber finden.

Mag sein, daß die Hoffnung zuletzt stirbt. Aber die Hoffnung kann auch ein langes Sterben sein.
Ich wünsche Dir und Euch, daß sich Euer Traum vielleicht doch noch irgendwann erfüllt und Euch, klopft er nochmals an Dir Tür, nicht wieder ein Vernunftgrund stolpern läßt.

31.12.2016 01:45 • x 3 #63


S
@whynot60 manchmal ist es so, dass Entscheidungen,welche einen selber glücklich machen , andere Menschen zu tiefst unglücklich machen würden.. Daher ist es oft so ,dass man selber an die eigene Vernunft appelliert....

31.12.2016 01:55 • #64


W
@Sternenschnuppe
Das mag kurzfristig richtig sein, aber nicht über weitere Lebensstrecken gesehen.
Denn wenn man (so es um etwas Nennenswertes geht) sein Glück opfert, dann wird man auch niemanden glücklich machen können. Das momentane Unglück, das man jemandem erspart, zieht sich lediglich gewaltig in die Länge und bleibt bestenfalls im Untergrund verborgen.
Jedenfalls tut man damit niemandem etwas Gutes - weil man dadurch letztlich auch dem Glück jener Person im Wege steht, die man um den Preis des eigenen Glücks nicht (zutiefst) unglücklich machen wollte.
Was dabei herauskommt, sieht man ja wieder und wieder.
Zumindest mir würde es nicht das kleinste Glücksgefühl verschaffen, wenn jemand einfach mit mir zusammen wäre, obwohl sein Herz ganz woanders ist.
Zudem kann man es auch umgekehrt sehen: Man hält jemanden fest, vielleicht mit aller Gewalt, um nicht zutiefst unglücklich zu werden. Das aber macht ja, wie zu vermuten ist, jenen Festgehaltenen zutiefst unglücklich. Davon wird man zuletzt also nichts haben.
Jedenfalls halte ich es für besser, nach seinem Sehnsuchtsort zu gehen und nicht Dingen anzuhaften, mit denen man kaum noch etwas zu tun hat.
Das Unglück anderer ist zwar immer ein gerne ins Treffen geführtes Argument. Aber wenn es richtig sein sollte, daß jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, dann kann es ja nur so sein, daß jeder auch seines eigenen Unglückes Schmied ist. Und gerade jene, die meinen, zum Glücklichsein reiche es schon, Unglücksgefühle zu vermeiden, und sei es mit Zwang und Vorschlaghammer, schmieden am eiferigsten daran.

31.12.2016 02:22 • x 6 #65


D
Hallo Sternenschnuppe
Du hast es aus meiner Sicht bei Deiner Antwort an whnot60 richtig erkannt. Es gibt im Leben nicht immer eine pauschale Denk- oder Handlungsweise, es geht nicht immer nur geradeaus, es gibt nicht nur schwarz oder weiß, manchmal muss man auch in einer Grauzone Entscheidungen treffen über deren Reichweite man nicht die geringste Ahnung haben kann. In meinem Thread habe viele Dinge aus Zeitmangel, oder weil ich sie nicht für erwähnenswert fand, nicht erwähnt.
Zum Beispiel einen wichtigen Aspekt:
Die ganze Geschichte spielte in der 2.Hälfte 1983. Es begann im Sommer und endete in der Vorweihnachtszeit. Eine sowieso schon emotionsgeladene Zeit in der auch meine damals noch kleineren (10- und 4 Jahre) Kinder sich auf eine andere, eine schönere Bescherung freuten. Auch muss gesagt werden dass diese Affäre zu tiefsten DDR-Zeiten spielte wo man nicht so ohne weiteres sagen konnte wir nehmen uns eine eigene Wohnung. Sie wohnte damals mit anderen Kolleginnen in einer 3-Raum Wohnung. Heute würde man es als eine WG bezeichnen. Also Sorgen und Probleme wären vorprogrammiert gewesen.
Anfang glaubte ich ja auch dass ich diese Geschichte schneller vergessen könnte. Real aus heutiger Sicht betrachtet ist es ja so dass es sich nur um ein halbes Jahr handelte und inzwischen 33 Jahre vergangen sind und nicht umgekehrt. Emotional kommt es mir doch umgekehrt vor. Das hat aber auch damit zu tun dass ich seit 3 Jahren einmal in der Woche am Ort unserer Bekanntschaft bin und die Erinnerungen jedes mal neu erwachen. Zum anderen war es bei meinem ersten Anruf am 1. Dezember 2016 so als würde es jetzt gerade passieren. Sie wollte eine Bestätigung von mir dass ich es bin der da anruft (die Welt ist ja schlecht geworden) ; also habe ich das Wie, Wann und Wo bis ins Detail beschrieben. Aber unabhängig davon waren die letzten 33 Jahre nicht immer leicht für mich. Die schon erwähnte Eifersucht und das allgegenwärtige Misstrauen verfolgten mich auf Schritt und Tritt. Da war vor ca. 15 Jahren ein Klassentreffen (das erste seit 1970) meiner alten Schulklasse angesagt.
Ein Theater erster Klasse : Ich hätte ja nur vor dorthin zu fahren (ca. 1 1/2 Stunden Autofahrt) um alte Jugendlieben aufzufrischen und mit denen dann ins Nest zu steigen. Damals bin ich auch mal laut geworden und habe meine Frau gefragt ob sie nicht endlich mal die Geschichte von damals vergessen will. NIE kam zu Antwort. Auf der Rückfahrt mitten in der Nacht gab es auch noch ein dichtes Schneetreiben; die Einladung von einem alten Schulkumpel bei ihm zu übernachten habe ich abgelehnt; wer weiß was ich sonst hätte erlebt wenn ich ein ganze Nacht weggeblieben wäre ?!
Eigentlich ist das alles Psychologie : Sage einem Kind dass es nicht den um den Hals hängenden Haustürschlüssel verlieren soll, sonst gibt es richtig Ärger ! Wiederhole diesen Satz regelmäßig und du wirst sehen das Kind verliert den Schlüssel (ist übrigens in meiner Familie wirklich passiert).
Mir geht es genauso. Durch das ewige Misstrauen meiner Frau konnte ich nicht anders als nach der verlorenen Liebe meines Lebens zu suchen und fündig zu werden.
Mal sehen wie das Leben so spielt und was mir/uns die Zukunft noch bringt.
Bisher bin ich in ein neues Jahr mit dem Wunsch gegangen etwas von ihr zu hören. Mein diesjähriger Wunsch ist es sie wieder zu sehen ganz, ganz schnell.
Allen Forenteilnehmern ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr 2017 . Mögen sich all´ eure Wünsche erfüllen !

01.01.2017 21:54 • #66


Waldfee47
So traurig und doch schön... ich kann euch verstehen...
wobei, bei mir ist es anders geworden..
aber das was ihr beschreibt, dieses Sich-Erkennen .. auch ich habe es erleben dürfen.
Man kann bei aller Trauer und allem Schmerz auch dankbar sein, dass man so etwas erleben durfte, denn so eine LIebe erlebt nicht jeder... dies hat mir mal die Telefonseelsorge gesagt, als ich ziemlich verzweifelt war...

sie sagte:So etwas was sie mit diesem Mann erlebt haben, erleben nicht alle Menschen.
Liebe Grüße von der Waldfee

01.01.2017 22:07 • x 2 #67


D
Hallo Trollbunden und alle anderen leidenden.
Es war so ein einfacher Hinweis von mir dass Du den Schmerz mit in die Kiste nehmen wirst. Das sagt man so einfach; ist es aber nicht !
Bis zu besagtem Tag im Dezember 2016, als sich mein langersehnter Wunsch nach einem Lebenszeichen in Form eines Telefonanrufes erfüllte, war meine Welt eigentlich in Ordnung. Ich hatte viel Zeit investiert um meine verlorengegangene Liebe auf den ersten Blick wieder zu finden, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden was dann kommt. Mit keiner Silbe habe ich daran geglaubt dass es eigentlich danach noch schlimmer werden wird.
Natürlich war ich überzeugt davon dass sie nicht nur auf meinen Anruf oder mein Erscheinen wartete um dann ihrem Partner und das mit ihm erlebte Leben Lebewohl zu sagen,um dann mit mir einen zweiten Versuch zu starten! Aber als es sich dann doch so darstellte : das war schon eine bittere Erkenntnis !
Tiefe Traurigkeit,verbunden mit Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bestimmen nun meinen Tag. Sie wohnt etwa 3-4 Autostunden von mir entfernt und ist trotzdem unerreichbar für mich geworden
Jede freie Minute bin ich im Gedanken bei ihr und frage mich wie ich damit fertig werden kann. Ich frage mich auch immer wider was wäre damals gewesen wenn ... ?
Im Gedanken träume ich oft davon mit ihr, ab der Stelle an der sich unsere Wege trennten, gemeinsam alles noch einmal zu erleben (ist in machen Situationen unrealistisch aber es wert davon träumen), die vergangenen 33 Jahre nachzuholen
und sich im Alltag richtig kennen zu lernen. Durch Höhen und Tiefen gehen,die wir in der kurzen Zeit unserer Zweisamkeit niemals hätten gehen können. Es ist ein schöner Traum aber es tut dennoch alles sehr weh!
Wir hatten ja eine Funkstille vereinbart um nicht unseren Partnern gegenüber in Erklärungsnöte zu kommen. In 3 Jahren hat sie einen runden Geburtstag, erst dann wollen wir wieder telefonieren. 3 Jahre können aber sehr, sehr lang sein. Lang und hart!
Ich habe keine Ahnung wie ich diese Zeit überstehen kann. Nun bin ich es der diesen Schmerz mit in die Kiste nimmt wenn nicht doch noch ein Wunder geschieht.
Wunder gibt es zwar ab und an aber allein es fehlt der Glaube. Die besagte Ironie des Schicksals könnte es ja auch noch einmal gut mit mir/uns gutmeinen.
Hat irgendjemand da draußen eine Ahnung , einen Rat oder einen Tipp wie ich mit diesem Schmerz leben kann?
Schreibt mir bitte über eure Erfahrungen.
Ansonsten melde ich mich in drei Jahren im Januar 2020 wieder! Hoffentlich mit besseren Gefühlen
DITO

08.01.2017 21:30 • #68


S
Darf man seine Geschichte auch noch loswerden nach so langer Zeit, würde super dazu passen und mir vielleicht etwas Auftrieb geben. Ich finde mich in vielen Beiträgen als mein ich wieder als würden fremde Personen aus meinem Leben erzählen, besonders im ersten Thread.

04.06.2017 14:04 • #69


Kawasaki-Z1000
Natürlich darfst Du das tun.
Schreib Dir alles von der Seele.

Lg Kawa

04.06.2017 20:48 • #70


B
Liebe Trauergemeinde,

Hab verzweiflungshalber vorhin in google Liebeskummer eingegeben und bin auf dieses Thead gestossen!

Ich habe unfassbar geweint als ich den text von troll gelesen habe.
Man merkt in jedem wort seinen schmerz den er im Herzen trägt und ich kann ihn sogut verstehen weil es mir haargenau ähnlich geht. selbst beim eintippen kullern bei mir die tränen ungewollt die backen runter.
Mkr ergehts zwar noch keine 10 jahre so, aber 3 Jahre sind es jetzt auch.
Seit 3 Jahren sitzt der schmerz genauso tief noch wie am tag nach unserem kontakt abbruch!
Dieser Mensch hat mir alles bedeutet es war / ist nicht nur meine Liebe des lebens sondern mein seelenpartner mein bester freund und meinHerz!
Als er gegangen ist hat er mein Herz mitgenommen!
seitdem schlage ich mich mehr schlecht als recht!
troll sagts ganz richtig, es gibt gute tage und es gibt weniger gute tage. heute befinde ich mich mal wieder in einem weniger guten Tag.
seit 3 jahren ermahne ich mich nach vorne zu blicken, den kopf aus dem sand zu nehmen es hinzunehmen und endlich wieder zu leben!
dies gelingt mir bedingt.
alles mögliche hab ich versucht um ihn hinter mir zu lassen,empfohlene rituale versucht, urlaub, unternehmungen , auf neue männer zugehen und da waren wirklich einige dabei die toll waren aber sie waren nicht ER! ich habe nach 3 jahren bei den einfachsten dingen ihn noch im kopf, bei seinem Joghurt im kühlregal, bei gewissen wörtern, bei bestimmten liedern, zitaten , selbst beim fußball, oder wenn ich in ner bar in ner karte blättere und sein lieblingsgetrönk sehe ...
ich versuche es auszublenden aber es ist mir schier unmöglich!
selbst (und jetzt bitte nivht lachen) bei ner esoterik tante war ich um mir rat zu holen, diese sagte wir sind dualseelen und das dauert bis zu 30 Jahren um voneinander loszukommen! himmel ich bin 29 da kann ich mir bis ich 60ig bin die kugel geben!
ich bearbeite mich oft aelber und rede mir ein sei froh, das du ihn kennenlernen durftest viele erfahren nie die grosse liebe, sei dankbar für die 1.5 Jahre so siehst du das die grosse liebe kein hokuspokus ist!
dankbar zu sein gelingt mir manchmal sogar aber oft siegt die wut von ungerechtigkeit ihn nicht an meiner seite zu haben ...
der spruch triffts find ich genau:

weine nicht weil er weg ist, sondern sei dankbar das er da war

und unser speuch war
bis zum Mond und alle sterne und wieder zurück
da kann man sich ja denken wie ich heule wenn vollmond ist

aber es tut gut zu wissen das ich nicht verrückt bin und es einige gibt denen es so ergeht wie mir und die gerade durch die selbe seelenreise gehen ...

sooo gerne würde ich erfahren wie es denn heute bei dir aussieht troll ?

ich hoffe ich schreibe nicht zu spät und jemand liest das noch hier und antworter mir . ...

Schick euch ganz viel kraft

26.06.2017 17:21 • x 2 #71


S
Hey,

Google hat mich auf diesen Thread gebracht
Suchgegiff: Jahrelanger Liebeskummer..

nun den da bin ich.. ich würde gerne meine gedanken dazu niederschreiben wenn es ok ist?!

vor fast genau 10 Jahren traf ich dieses Mädchen.. Ich bin selbt eine Frau und für mich war es dieser eine moment im Leben den ich nie wieder vergessen werde. Liebe auf den ersten Blick! Auf beiden seite war eine wucht an gefühlen vorhanden.. die anfangszeit war sehr schwierig da wir beide nicht geoutet waren und wir angst hatten das uns die Freunde/Familie komisch behandeln würden.Wir haben es aber geschafft.Ich stand zu ihr! Sie war um ein bissal jünger wie ich und sie tat es ab mit einer Phase.. die Phase dauerte bis zum schluss 7 Jahre.. Anfangs die ersten 4 Jahre lebten wir eine tolle Beziehung mit allem drum und dran.. danach eher schlecht als recht.. ein ständiges hin und her... auch bei unserm letzten Treffen waren die emotionen noch so extrem das wir beide weinend voreinander sassen... Ich Liebe sie noch immer.. werde sie immer lieben.. egal was passiert oder besser gesagt was passiert ist. Wir beide sind seit längerem in einer Beziehung. Sie hat es schneller geschafft sich loszulösen wie ich ;( meine Freundin wirft mir vor warum ich in diesem Forum herumsurfe.. ich schweige dann.. was soll ich sagen?! Sie weiß das ich diese Frau geliebt habe.. sie spürt das ich niemals so für sie entfinden kann und nimmt es hin.. ich auch.. wir verstehen uns und haben die gleichen ziele.. das sollte doch reichen.. der gedanke ist das das es nicht reicht.. jeden tag! Heute früh sah ich sie dann wieder zufällig.. ich hab sie nicht angeschaut aber ich spürte sie ist es.. dieser Stromschlag.. jedesmal.. schrecklich.. zu wissen das es da draussen jemanden gibt der soetwas bei mir bewirkt.. schrecklich.. ich habe sehr unter der trennung gelitten.. alle fehler gemacht was man machen kann mich selbst verloren.. alk andere Frauen.. party egal hauptsache das gefühl dieses verlustest vergessen.. Jahre ein Jahr aus ging das dahin.. bis ich endlich den mut hatte zusagen aus ! Ich will dich nicht mehr in meinen Leben.. seit dem geht es bergauf.. das Gefühl jedoch bleibt und die angst das es für immer so bleibt wäschst.. Es hat mein Leben so verändert.. so zum negativen ich bin einfach verloren und finde mich erst seit kurzem wieder stück für stück wieder. Die errinnerung bleibt..Ich kann nicht dankbar sein für die zeit die wir hatten.. die zeit danach war einfach zu schrecklich.. Sie ist glücklich und ich lebe im unglück vor mich hin.. Wenn es doch diesen schalter geben würde.. wenn ich doch nur alles vergessen könnte.. glaubt mir ich würde alles dafür geben.. ich war eine schöne Frau mit austrahlung mit einem wunderbaren lächeln.. heute bin ich verbittert und meine ausstrahlung ähneld eines Atomanschlages.. ich kann mich kaum mehr im Spiegel betrachten.. Vielleicht ist das mein Schicksal vielleicht hab ich es nicht anderes verdient vielleicht wird es eines tages wieder anderes sein.. vielleicht.. aus heutiger sicht bin ich realistisch : es wird noch sehr sehr lange dauern bis ich das alles überstanden habe.. ich denke ich nehme sie mit ins Grab.. diese eine liebe

29.06.2017 07:56 • x 4 #72


BiszumMond
@ solala ich bin sprachlos ...

04.07.2017 21:48 • #73


T
Guten Morgen, liebe (ehemalige) Leidensgenossen und Genossinen.

Zuerst möchte ich mich noch mal für die rege Teilnahme hier bedanken.
Es tat gut zu schreiben und lesen zu können, dass man mit seinem Kummer nicht ganz allein ist.

Vielleicht kann ich euch mit den folgenden Worten etwas Mut machen:

Es ist jetzt ca. ein Jahr vergangen, seit ich meine erste und vielleicht auch einzige große Liebe das letzte Mal gesehen habe.
Und wisst ihr was? Ich fühle mich großartig. Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat.
Ich musste feststellen und mir eingestehen, dass wir uns in den 12 Jahren des Nichtsehens ziemlich unterschiedlich entwickelt haben.
Tja...es passte wohl einfach nicht mehr.
Es gab im Nachhinein betrachtet doch so einige Dinge, welche ich als wirklich unangenehm empfand. Ich musste mich in der kurzen Zeit, in der wir wieder zusammen waren, irgendwie mit Teenagerproblemen herumschlagen.
- Auf den bin ich total abgefahren, wir haben zwei mal zusammen S. gehabt, aber stört dich doch nicht, wenn ich mich heute Abend mit ihm treffe, oder?
- Mich?! Du trinkst Milch? Du weißt, was da für Giftstoffe drin sind?
- Lässt du dir Koteletten für mich wachsen? Finde ich voll s.y.
- Lässt du dir die Haare wieder lang wachsen?
- Würdest du dich öfter vegetarisch ernähren?
- Sollen wir ein Haus zusammen mieten? Au ja lass das machen. (nach zwei Wochen Beziehung)
- Ich hole mir jetzt einen Hund. (Auf den Hinweis, dass ich mir so etwas gerne genauer überlegen würde und noch nichts übereilen möchte gabs Geschmolle)
- Du magst das Lied nicht?! (Enttäuscht im Sinne von dann teilst du meine Gefühle wohl nicht)
- Konzert hier, Mittelaltermarkt da, schon erster gemeinsamer Urlaub geplant
- Ich möchte Tagesmutter werden und adoptieren.
- Ich möchte einen Hof mit ganz vielen Tieren.
- Ich habe etwas zu *beep* mit.
- Ich finde Typen cool, die barfuß herumrennen, bio total mögen und autark bzw. einen alternativen Lebensstil leben wollen. (So in etwa)
- Ich finde Männer s.y, die sich mal prügeln, wenn es sein muss.
usw usw usw

Ich wurde innerhalb der ersten Tage schon überschüttet mit Plänen. Darunter nicht nur Kleinigkeiten sondern Dinge, welche für Jahre oder gar Jahrzehnte eine deutliche Lebensumstellung bedeuten würden. Teilweise überhaupt keine Dinge, welche ich trotz Kompromissbereitschaft unbedingt mitmachen möchte.
Mit Ende 30 bin ich auch aus dem Alter heraus mich mit irgendwelchen männlichen Flammen herumschlagen zu wollen.
Wenn ich mit einem Mädel mehrfach herumgebumst habe und da eine gewisse Anziehung besteht lade ich die doch nicht noch zum Geburtstag ein, wenn ich mich mit jemand ganz anderem in einer Beziehung befinde. Da wird ein Strich durch die Sache gemacht und feddich ist. Bei mir jedenfalls.

Ich möchte jemandem auch so genügen, wie ich jetzt bin. Ich will keine langen Haare mehr haben, ich werde in diesem Leben höchstwahrscheinlich nicht mehr zum Vegetarier, mit Esoterik-Firlefanz, der gelegentlich aufkam, kann ich auch überhaupt nichts anfangen.

Ich bin dankbar bis über beide Ohren verliebt gewesen zu sein. Ich kann jetzt tatsächlich mit einem Lächeln zurückdenken.
Und ich hatte wohl unheimlich großes Glück die erste große Liebe wiedergetroffen zu haben und ihr wieder nähergekommen zu sein.
Ansonsten hätte ich nie feststellen können, dass ich quasi 12 Jahre meines Lebens weggeschmissen habe.
Traurig ist auch, dass ich zwischenzeitlich jemanden an meiner Seite hatte, der sich über lange Zeit extremst um mich bemüht hat. Aber mit dieser gelegentlichen Herzblockade eigentlich auf verlorenem Posten kämpfte. Schande auf mein Haupt!
Nun...die Sache ist ja jetzt auch gegessen.

Total unromantisch, aber ich bin froh, dass es mit der ersten großen Liebe im zweiten Anlauf nicht lange gehalten hat.
Ich habe das Gefühl Schlimmerem, etwas wahnsinnig Anstrengendem, entkommen zu sein.

Noch bin ich Single, die erste große Liebe war mittlerweile auch schon mehrmals auf meinem Singleprofil, aber es ist mir nicht mal mehr einen Mausklick wert mit ihr Profil anzusehen.
Mich interessiert ihr Beziehungsstatus nicht usw. Juckt mich nicht die Bohne.

Ich bin frei! Keine Albträume mehr, keine schlechten Tage wegen der Erinnerung an sie. Schon seeehr lange nicht mehr.
Ich will sie nicht mehr. Sie mich sicherlich auch nicht.
Man hat extrem viele Gemeinsamkeiten, könnte mein verschollener Zwiling sein, aber beziehungtstechnisch passt es üüüberhaupt nicht mehr.

Ihr, die ihr nicht die Chance habt oder bis jetzt nicht hattet, die Person, der ihr nachtrauert, noch mal zu treffen, tut mir leid.
Ich bin mir sicher, dass es sehr vielen von euch die Augen öffnen würde.
Die Zeit bleibt nicht stehen und geht an niemandem spurlos vorbei.
Eure alte Liebe ist höchstwahrscheinlich nicht mehr die Person, die er/sie mal war. Das denke ich jedenfalls.
Wie es bei älteren Ex-Paaren ausschaut weiß ich nicht, aber von Anfang/Mitte 20 bis Mitte/Ende 30 macht man doch irgendwie noch eine größere Veränderung an sich selbst durch.

Es mag Gründe für eine Trennung geben, bei welcher beide Parteien dazu gezwungen waren.
Manchmal lohnt es sich vielleicht am Ball zu bleiben.

Aber schmeißt euer Leben nicht weg.
Ich habe auf so vieles verzichtet. Von Kumpels abgekapselt das erste Jahr über, an nichts mehr Spaß gehabt, Menschen nicht in mein Leben bzw. mein Herz gelassen bis ich irgendwann aufwachte und nicht mehr 20, sondern Ende 30 war.
Was für eine Sche-i-s-se.
Wenn ihr es auch nicht unbedingt steuern könnt, macht nicht den gleichen Fehler wie ich.
Lasst die an euch heran, die sich um euch bemühen und euch so lieben, wie ihr seid.

Jetzt habe ich eine ziemlich klare Sicht auf die Dinge.
Klar, es ist ein bisschen Schade, dass es damals nicht auf Anhieb geklappt hat. Aber dieses Wunschdenken führt zu rein gar nichts.
Zumal hat man jetzt doch die Möglichkeit noch mal durchzustarten und es besser zu machen.
Unheimlich schwierig jemanden zu finden, der nicht einen an der Waffel hat. Ü30 ist wirklich ätzend als Single.
Als wäre man nur noch von Problemfällen, Weltenbummlern/Ganzjahresurlaubern, Partyhasen, Selfie-Möchtegern-Models und Ich-Suche-nach-Alternativen-Beziehungsstilen Pfeifen umgeben. Die Normalen scheinen alle bereits unter der Haube zu sein. ^^
Gut, dann bleibt der Onkel halt noch ein bisschen länger Single.
Macht so lange, was euch guttut. Lasst los.

Ihr jagt ein Phantom. Die Person von vor 10 Jahren gibt es, wahrscheinlich in den meisten Fällen, nur noch in eurem Kopf.

Wenn jemand euch verlässt und auch nach Jahren nicht zurückkommt....wart ihr nicht wichtig genug.
Meine erste große Liebe war nach mir 10 Jahre lang verheiratet. Und das nicht mal glücklich.
Hat wohl öfter mal an mich denken müssen. Wurde hier und da durch Dinge an mich erinnert. Hatte meine Briefe in einer Schatulle.
Aber gereicht um zurückzukommen hat das alles irgendwie nicht. Also FCK it!

Es wartet jemand anderes auf euch. Da bin ich mir sicher.

Ich kann meine Musik wieder hören. Melodic Rock. Balladen. Die ganzen alten Songs aus der Zeit. Ohne dabei in der Vergangenheit schwelgend die Decke anzustarren. Jetzt tagträume ich dabei positiv.
12 Jahre lang habe ich ihre Jogginghose aufbewahrt um sie ihr evtl. irgendwann wiedergeben zu können.
Hat mittlerweile den Weg in den Müll gefunden.

Eure Hoffnung möchte ich euch nicht zunichtemachen.
Aber diese Art von Hoffnung kann auch ein ziemlicher Mistkerl sein.
Wenn jemand nicht bei euch ist dann ist er das für gewöhnlich aus freien Stücken nicht.
Das ist die falsche Person zum Hinterhertrauern. So in der Art hat es mir hier auch jemand mal geschrieben. Er oder sie hatte wohl nicht so ganz Unrecht.
Ich dachte ich hätte damals alles falsch gemacht.
Habe ich aber nicht. Jedenfalls nicht alles, obwohl ich teilweise echt anstrengend war.
Als ich mich mit meiner ehemaligen großen ersten Liebe 2016 unterhalten konnte räumte sie ihrerseits Dinge ein, die sie besser hätte machen können. Oder besser nicht gemacht hätte.
Aber während ich über die Jahre an mir gearbeitet habe (Du streitest dich viel zu erwachsen. Hä?) waren so ein paar Problemchen ihrerseits noch immer vorhanden.
Sie war nach ihrer Heirat und kurz vor dem zweiten Versuch mit einem jüngeren Typen zusammen. Hat sich dann, ich weiß es nicht mehr genau, drei oder fünf mal von ihm getrennt.
Und dem Typen ging es genau so wie mir damals.
Nur dass ich mich mit Ende 30 nun damit herumschlagen musste, dass ständig ein besoffener 28Jähriger bei ihr anruft und am Telefon herumheult. Dazu sollte ich dann Tipps geben. Mehrmals. Ein Mal ist er sogar zu ihr getrampt. Bus, Zug, zu Fuß, Taxi.
Kehr ich bin mittlerweile zu alt für so ein Drama bzw. für so einen Käse. Ich will solche Probleme nicht mehr um mich herum haben und wenn sie nicht für Klarschiff sorgen kann, weil der Junge ihr ja so leid tut....also bitte. Er ist doch so ein Lieber.
Und in den paar Wochen, die wir zusammen waren, bewegten wir uns auch ständig irgendwie auf der Kippe.
Kurz Schluss, dann wieder zusammengefunden. Schluss.
Ver-ar-s-ch-e-n kann ich mich auch alleine. Bin doch kein Spielzeug.
Zum Therapeuten ging sie übrigens auch. Regelmäßig. Wahrscheinlich resultierend aus Problemen mit dem Vater (abgehauen) in der Kindheit.
Habe kein Problem damit, wenn man solche Hilfe nutzt. Aber ich möchte auch nicht mein Leben lang, wenn nichts fruchtet und ich selbst darunter leide, selbst zum Therapeuten oder Opfer werden. Helfe sehr gerne. Immer. Aber manchmal kann man halt nicht helfen.
Selbst der Therapeut sagte in seinen Analysen bzw. hat mir ihr herausgearbeitet, weil er keine direkte persönliche Meinung geben wollte, dass ich die richtige Wahl bin. Fragt mich nicht mehr, wie genau er/sie dazu kam. Mehrere Sitzungen mit Rollenspielen und wat weiß ich nicht allles, Schreiben von mir, welche sie zeigte usw.

Naja. Ihr seht...man ist nicht immer der einzig Schuldige, wenn etwas in die Brüche gegangen ist.
Was habe ich mir Vorwürfe gemacht über ein Jahrzehnt lang. Dabei war ich gar nicht allein am Bruch schuld.
Auch das im Nachhinein alles vor Augen geführt zu bekommen, hat mir unheimlich geholfen, wie ich sagen muss.

Ich möchte nicht das kaputtreden, was war. Das vor 12 Jahren gehört zu meinen schönsten und zugleich traurigsten Erlebnissen.
Aber die 12 Jahre der Trauer danach habe ich einfach verschenkt. Irgendwie verpasst. Verschwendet.
Die gibt mir auch niemand mehr zurück. Und das ist verdammt viel Zeit.
Nicht zu vergessen der andere Mensch dazwischen, dem ich wiederum seine Zeit gestohlen habe.
Eine junge Frau, die es knapp 6 Jahre mit mir ausgehalten hat und die nicht wusste, warum es mir manchmal so schlecht ging.
Furchtbar. Ich glaube das ist das wirklich Schlimmste und Gemeinste daran.
Nicht, dass ich sie nicht auch geliebt habe. Es war nur nicht so unbefangen, wie es hätte sein sollen und wie sie es verdient hätte.

Also. Löst euch von dem Mist. Ich muss es so hart sagen. Weg mit den Altlasten. Hat zwar jeder, sie dürfen euch jedoch nicht im Weg stehen.
Denkt nicht mehr an ein was wäre, wenn...
Es ist, wie es ist.
Und vielleicht ist es gut so.
Für mich ist es das jetzt.
Ich habe mich selbst zurück.
Endlich und endgültig und ich wünsche jedem von euch das Gleiche.

18.07.2017 09:21 • x 29 #74


T
Um das noch mal klarzumachen:
Was ihr versucht wiederzufinden gibt es nur noch in eurer Erinnerung. Viel mehr ist es ein Mix aus Erinnerung und Fantasie.
Bei mir war es so und bei den Meisten von euch ist es nicht anders.
Nach der von mir gemachten Erfahrung möchte ich das fast garantieren, wenn ich natürlich nicht für jeden sprechen kann.

Und selbst wenn der/die andere euch so gerne wiederhaben möchte, wie ihr ihn zurückhaben wollt, dann würdet ihr euch schon lange wiedergetroffen haben. Gerade zu dieser Zeit, wo alles vernetzt und nur einen Mausklick bzw. eine Google-Eingabe weit entfernt ist.
Wer nicht auffindbar ist möchte nicht gefunden werden.

Ich dachte es geht. Aber ihr könnt die Vergangenheit nicht zurückholen.
Was einst war ist jetzt weg oder anders.

Wer die gemeinsame Vergangenheit nicht so sehr wie ihr aufarbeiten möchte, der hat einfach nicht so sehr daran zu knabbern.

Die Menschen, die ihr jetzt habt oder haben werdet, sind für euren weiteren Lebens- und Liebesweg viel wichtiger.

Von mir aus fasst euch ein Herz, kontaktiert und konfrontiert Herrn oder Frau X.
Schlimmstenfalls verliert ihr nur etwas mehr Zeit, bestenfalls schickt euch das Erlebnis zurück ins Leben. Auf welche Art auch immer.
Nur klammert euch nicht für viele weitere Jahre an eine schon vor langer Zeit gescheiterte Sache und Erinnerungen.
Das habt ihr sicher nicht verdient. Tut euch das nicht an.
Es ist so erlösend wieder geradeaus statt zurück zu blicken.
Egal wie jung oder alt, kommt da raus aus dem Loch. Von mir aus zieht die Bleikugel hinter euch her. Aber macht euch auf den Weg. Irgendwann fällt das Teil ab oder reibt sich am Weg runter bis zu einem hübschen Fußkettchen.

Dass ich aus der Nummer noch mal herauskomme habe ich nicht für möglich gehalten. Wirklich nicht.
Los. Mir nach! Es geht!

So.
Und jetzt zieht ihr euch bei Yo-ut-ub-e noch White Lion - Broken Heart rein und hört auf die positive Message im Refrain.

18.07.2017 10:35 • x 8 #75


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