Teil 2:
Gott klingt das billig, was ich da geschrieben habe. Auf diese Art kann es kein Leser wirklich nachvollziehen. Irgendwie entzaubernd.
Ihr müsst mir einfach glauben, dass das ganze Widersehen weitaus umfangreicher war. Kann ich hier nicht in wenigen Zeilen nachvollziehbar und vor allem nicht spürbar zusammenfassen
Allein dieses sich ellenlang in die Augen schauen, die Gänsehaut nur vom Zusammensitzen und vor allem das Sich-Wiederfinden in den Geschichten des anderen...
Ich habe doch wirklich vieles ausgelassen.
Nunja.
Danke für die rege Beteiligung. Tut gut.
Zu euch:
@carlaa: Ich kann nicht akzeptieren, dass es keine Zukunft haben soll. Also...ich nehme es hin. Aber nur widerwillig. Ansonsten bin ich der Meinung, dass es zusammengehört. Wie bereits erwähnt ist die Frau wie ein Spiegelbild von mir. Evtl. ist das auch ein Teil des Problems. Eine erschütterungsempfindliche Mischung.
Andererseits sucht man doch, so glaube ich, nach genau so jemandem, in dem man sich wiederfindet.
Eine Therapie möchte ich nicht, da ich nicht glaube, dass mir ein Außenstehender helfen kann. Wahrscheinlich sitzt mir auch nur jemand gegenüber, der sein Wissen aus Büchern hat und nie ähnlich fühlte. Glaube kaum, dass jeder Therapeut das Patentrezept für eine gute Beziehung, gegen Liebeskummer etc. im Tresor hat. In 99% ein genau so ratloser Mensch mit 1.000 Problemen wie ich. Gutgemeinte Ratschläge und Verarbeitungstipps helfen in so einem Fall einfach eh nicht.
Ich träume noch immer, dass wir nicht zusammenkommen und wache dann gebeutelt auf.
Aber ein guter Therapieansatz war der, dass ich dieses zweite Mal alles habe anders machen können. Die gleichen Vorwürfe von damals muss ich mir nicht mehr unbedingt machen.
Dennoch hilft nichts. Den schei. nehme ich wohl mit ins Grab. Und dann versuche ich sie im nächsten Leben wieder zu erobern.
@whynot: Toller Beitrag. Vielen Dank. Da hast du zum Teil genau das angesprochen, was uns unter anderem auch passiert ist. Haushohe Erwartungen, ängstlicher als sonst, Kleinigkeiten bekamen unwirkliches Gewicht usw.
Die Sache mit dem Abglanz liest sich traurig. Hoffen wir mal zwei mal großes Glück zu haben. An irgend eine Hoffnung muss man sich ja klammern.
Das mit der Erinnernung, an die man fröhlich zurückdenkt, klappt noch nicht. Die paradiesische Insel ist ja nicht versunken. Ich hab' nur 'n Loch im Boot und die Möglichkeit rüberzuschippern ist noch nicht ganz aussichtslos.
@toolate: 2 bis 3 Jahre habe ich auch schon getrauert und die Kurve dann doch noch bekommen. Ich glaube laut Statistik liegst du so gerade noch im Rahmen. Wird eng...aber es ist noch nicht aussichtslos.
ps.: Das ist ja die Sch....e. Die Frau ist nach all den Jahren wie beim ersten Mal wieder auf mich abgefahren. Verknallt...ich sei wie eine D-r-o-g;e von der man nicht lassen kann etc.
Tja. Hat wohl doch noch Methadon im Schrank gehabt.
Würde dir ja gerne sagen nicht den gleichen Fehler wie ich zu machen. Aber hier findet sich kein Schalter, den man umlegen kann.
Sich selbst keine Vorwürfe machen zu müssen ist aber lindernd.
@grace: Symbolisch beerdigen klappt nicht. Das ginge evtl., wenn man weiß, dass man sich vieles nur eingebildet hat. Aber sie ist real und die Zuneigung zueinander bzw. Parallelen sind nicht alltäglich. Wir haben irgendwie einen besonderen Bezug zueinander. Den möchte ich lieber nutzen statt zu beerdigen und ihn in absehbarer Zeit ersetzen zu können halte ich für unwahrscheinlich.
Nicht als Angriff gemeint und nur rein theoretisch: Kinder sind ebenfalls ersetzbar und da muss man sogar nur garantierte 9 Monate auf Ersatz warten. Trotzdem könntest du nicht loslassen, wie du selbst sagst.
Siehste. So einfach ist es leider nicht. Ich kann nicht.
Vielleicht möchte ich eher hinterherhängen statt zu zu beerdigen, um das ganze wenigstens etwas am Leben zu erhalten. Ich gebe etwas von mir.
Hmmm...nee. Könnte ich würde ich sofort umschalten.
Ich fühle auch nicht mich gegen andere schützen zu müssen. Ich fürchte mich nicht vor einer Bindung, kann mich fallenlassen und öffnen und schäme mich nicht mal schwach zu sein. Habe ja auch Qualitäten.
Tja was soll ich sagen. Nicht auszuschließen, dass ich leicht einen an der Waffel habe. Irgendwie kaputtgegangen bin und die Räder nicht mehr so ineinandergreifen, wie sie sollten.
Aber auf freiwilliger Basis läuft das jedenfalls nicht wirklich.
Ich sitze auch nicht vom Kummer gebeutelt philosophierend am Tisch und gehe meinen Kumpels auf den Sack. Von denen weiß niemand, wie es in mir tickt. Ich bin der ruhige aber gutgelaunte Kerl, der ich immer war.
Ich baue meine Selbstständigkeit immer weiter aus und stehe mir nicht selbst im Weg. Bin offen für alles.
Hat doch alles keinen Sinn mehr... blabla hat noch keiner von mir gehört.
Das eine schließt hier ja nicht das andere aus.
Wer will kommt immer nach vorn mag oftmals zutreffend sein. Sicherlich. Aber es gibt Dinge, die man nicht unbedingt in der Hand hat.
Es grassiert momentan das unglaublich dämliche Zitat im Netz Glücklich zu sein ist eine Entscheidung..
Dem kann ich aber absolut nicht zustimmen.
Also mal abgesehen von der Liebe...erzähle das mit dem Glück mal jemandem, den das Schicksal richtig hart getroffen hat.
Furchtbar, was sich manche Tanten auf speziellen FB-Zitat-Blöcken für Möchtegern-Weisheiten einholen. ^^
@brokenlove: Der Spruch von meiner Omma hatte mir auch zu denken gegeben. Yo.
Vielleicht halte ich (unter anderem) auch wegen solcher Sprüche etwas länger fest.
Ich möchte am Ende meines Weges jedenfalls nicht solche Gedanken haben. Das ist ja ein Leben auf dem Standstreifen.
Aber noch ist nicht aller Tage Abend.
Vielleicht starte ich noch einen Frontalangriff und wenn ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe und dennoch nicht ans Ziel kam...evtl. fällt es dann leichter.
@sostill: Man hat unterschiedliche Ziele im Leben. Für mich stand eine besondere zwischenmenschliche Bindung auch immer ganz weit oben.
Die Zukunft kann man nicht erzwingen, aber durchaus am Verlauf und dem späteren Ergebnis geringfügig herumfeilen.
Und naja...12 Jahre festhalten hat mich, zumindest für einen kurzen Zeitraum, noch mal genau dorthin geführt, wo in hinwollte. Ich durfte übelst viel aufarbeiten.
All die Jahre immer eine Zeitmaschine gewünscht und auf einmal war sie tatsächlich da. Quasi reingesetzt und alte Fehler begradigt.
Jetzt stehe ich fast genauso doof wieder da...aber immerhin. ^^
@ellirosi: Ähnlich wie bei meiner Schwester. Nur ist sie jetzt mit einem A-Loch zusammen. Hauptsache die gemachten Pläne gehen auf. Spätestens mit 30 Kind und Ehemann. Jetzt hat sie das, was sie immer wollte, aber leider mit der falschen Person. Nichtmal optisch ihr Fall, wie sie beichtete. Betrogen hat er sie und die Frau davor auch schon.
Da sie nicht alleine sein kann bleibt sie bei ihm.
Zwei Autos, große Wohnung, nette junge Familie nach außen...und das war's.
Auch nicht wirklich erstrebenswert.
Abstriche muss man wohl immer machen. Aber so...
So. Alle durch.