Liebe Forumsmitglieder,
nach 10 Jahren Beziehung und 8 Jahren Ehe trenne ich mich nun von meiner Frau und obendrein geht mit ihr, wie sollte es anders sein (?) mein 8 jähriger Sohn, den ich mehr liebe als mein verkorkstes Leben.
Seltsam, mir gehen so viele Gefühle und Gedanken durch den Kopf aber ich weiß nicht wie oder wo ich anfangen soll etwas zu schreiben. Das liegt wohl daran dass ich mit mir selbst nicht weiß was ich anfangen soll.
Deshalb schreibe ich wild drauf los, chaotisch ohne Zusammenhang, so wie ich mich fühle. Ich fühle mich leer, ausgebrannt, wütend, verzweifelt, hoffnungslos, dann manchmal voller Hoffnung, eifersüchtig auf jemanden
den es nicht gibt aber irgendwann geben wird… wie kann ich verkraften dass meine Frau irgendwann mit einem anderen Spaß im Bett hat, ich fange gleich das würgen an…
Ich esse kaum noch was, schlafe 3 – 4 Stunden die Nacht, sehe aus wie nach einer Wurmkur oder als käme ich mal gerade eben aus Guantanamo herausspaziert. Herzrasen, kalter Nachtschweiß, ich handele nur noch emotional,
Heulanfälle, Wutanfälle, die totale Leere in mir, ein schwarzes Loch dass immer mehr von mir aufsaugt, bis ich weg bin; aber wohin zieht es mich;? Mir zieht es den Boden unter den Füßen weg.
Ich reagiere chaotisch, sinnlos und ziellos. Es ist so unwirklich obwohl wir uns in beiderseitigem Einverständnis getrennt haben. Wie geht sowas überhaupt? Und wieso verdammt nochmal passiert mir das? Gibt doch 7 Milliarden
Menschen auf dem dusseligen Planeten, und irgendwie fühle ich dass es mich am beschissensten von allen erwischt hat. Ich habe mich von IHR getrennt, und SIE sich von MIR. Ich habe verlassen, aber fühle mich dabei
total verlassen. Jetzt zieht sie am 15.11. aus mit unserem Sohn (immerhin nur 2 km weg). Fakt. Und ich steh kurz vorm emotionalen Super Gau. Das mit 38 Jahren, ein erwachsener, gebildeter und rational denkender
Mann … fühlt sich wie ein dreijähriger der im Kaufhaus seine Mutter verloren hat. Saft und kraftlos, 10 kg abgenommen und da geht noch was. Meine Arbeit erledige ich eher schlecht als recht aber ich boxe mich durch.
Freude an irgendetwas empfinde ich nicht mehr, alles dunkelgrau und kräfteraubend für mich; auch die schönen Dinge.
Ich habe Sie 2004 kennen und lieben gelernt; Liebe auf den ersten Blick, totale Verliebtheit, ein Herz und eine Seele, 2 Jahre später Heirat und die Geburt meines Engels. Danach Hausbau. Alles wie im Bilderbuch. Aber wie es so manchmal
läuft haben wir uns auseinandergelebt mit den Jahren, andere Interessen, Ansichten, Erziehungsmethoden, ich studiert mit Abschlüssen, sie an der Kasse im Supermarkt. Sie hat mir immer wieder Zeichen gegeben dass was nicht stimmt;
ich ihr gesagt das sie respektlos ist und nicht liebevoll. Zwischen uns… der Sohn. Eine Eheberatung war für die Katz. Dann vor 4 Wochen die Aussprache und Trennung. Es gab kein vor und zurück mehr, keine Gemeinsamkeiten, viel Streit,
Hilfeholen von ,,Dritten“, nur noch Unverständnis, Missmut und Eifersucht. Der Sohn nur noch am weinen und ins Bett machen (grausam, schlimm, unsäglich!). Und so haben wir einen Anwalt eingeschaltet der vermittelt um uns in Frieden zu trennen:
immerhin: kein Streit ums Kind, Haus oder Geld. Ich darf ihn sehen wann ich will. Dennoch! Ich habe meine Familie, meine Frau und meinen SOHN (!) verloren, weg, ende aus amen. Ich dachte immer wenn der Tag kommt stecke ich das locker weg,
weil ich bis dato meine Probleme immer selbst lösen konnte, stark und standhaft im Leben bin und bei mir ja auch die Gefühle zu IHR weg waren. Aber es ist alles andere als einfach oder ein Spaziergang durch den Park. Ganz im Gegenteil!
Nie zuvor in meinem Leben habe ich derart gelitten, nie einen derartigen Schmerz gefühlt obwohl es meine ureigene Entscheidung war (mit IHR zusammen)!
Ich konnte nicht mehr mit IHR und sie nicht mit MIR. Aber warum tut es dann so unfassbar weh? Wieso dauert das so lange und wird eher schlimmer als besser. Ich bin ein Schatten meiner selbst; was soll ich tun? Akzeptieren, vergessen,
saufen, wegrennen, nur ich kann nicht vor mir wegrennen oder vor der Realität. Zwar sind genug Freunde da, aber das hilft nur wenig bei der Trauerarbeit. Wie vergeht dieser Albtraum? Egal wie; bitte, bitte, ganz schnell! Der Horror wird der 15.11. sein wenn
beide ausziehen, mir zieht es jetzt schon die Socken aus. Sorry für die chaotische Story an der Stelle aber so wie der Text ist fühle ich mich gerade. Wie in ,, A Nightmare On Elmstreet“ …
28.10.2014 15:25 •
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