. Montag ist es nun genau 1 Jahr her und tja was soll ich sagen. ich leide immer noch wie ein Hund.
. und dabei habe ich alles brav nach Lehrbuch gemacht. Von Anfang an bin ich unter Leute gegangen und trotz meines Häufchen Elend da seins. Ich hab allen Kontakt abgebrochen zum ex, hab mir professionelle Hilfe gesucht, war 3 Monate krank geschrieben, 6 Wochen davon in einer Tagesklinik. Ich hab in der Zeit so gut es ging viel unternommen, habe Freunde gefunden, alte Freunde verloren und habe unheimlich viel Verständnis und Unterstützung von Freunden und von meiner Firma bekommen.
Die Phase das man die Trennung nicht wahrhaben will und nicht akzeptiert, habe ich komplett ausgelassen. Direkt nachdem es ausgesprochen war hat sich in mir ein enormer Hass breit gemacht. Ich bin am ersten Tag noch ausgezogen, habe sofort den Kontakt komplett abgebrochen, so gut es eben möglich war, wenn man eine gemeinsame Wohnung auflösen muss. Ich hasse ihn, weil er gesehen hat und auch immer noch sieht das es mir schlecht geht und was kam von ihm? NICHTS, blankes ignorieren. Kein kleines wie gehts. In der ganzen Zeit, kein winziges Anzeichen von Mitgefühl, nur genervt sein und verdrehte Augen, wenn wir doch mal in Kontakt treten mussten und sobald ich emotional wurde, wurde ich blockiert.
Und ich war weiß Gott nicht groß schwierig, wennauch sicherlich nicht vorbildlich friedlich. Das hab ich ganz anders schon gehört. In der Anfangszeit hat sich Wut, noch mit Trauer abgewechselt und wir konnten noch halbwegs miteinander reden, aber als solche Worte wie es geht mir viel besser seit du weg bist fielen hat sich das blatt gedreht. Erst später wo nichts und wiedernichts kam und er mich von oben herab, wie ein lästiges Parasit behandelt hat, hat der Hass überhand gewonnen. Ich bin enorm wütend, bin schnell ausgerastet, ich hab ihm das Schlimmste gewünscht, mit mir konnte er ohne Frage nicht mehr reden und ich hab mich benommen wie ein kleines Kind. Aber wieviel hat er davon eigentlich abbekommen? Eigentlich fast nichts, der Kontakt war abgebrochen. Wir mussten kaum miteinander reden. Die paar male hab ich schlimmes gedroht, aber er wird schnell gemerkt haben, dass alles nur leere Worte waren. Ich war viel zu schwach und entkräftet, als dass ich irgendwas hätte umsetzen können. Die Wut und den Hass, ich hab das alles mit mir selbst ausgemacht, hab ihm nicht geschadet und ich hab keinen Kontakt gesucht.
Nach vielen qualvollen Monaten habe ich es endlich geschafft meine enormen Hassgefühle so weit in eine Ecke zu schieben, dass sie sich endlich zumindest so halbwegs kontrollierbar angefühlt haben und der Hass nur noch zu einer riesen Wut wurde. Es ging mir wirklich besser, ich dachte das schlimmste sei überstanden - bis zum 11.05. diesen Jahres. Mein Ex wurde versetzt. Er ist gleichzeitig mein Arbeitskollege, aber er hat immer in der anderen Ecke der Firma gearbeitet, der Kollegenkreis hat sich nicht überschnitten und man hat sich selten gesehen und reden musste man auch nicht miteinander. Jetzt wurde er versetzt und sitzt einen Raum weiter, wir haben die gleichen Arbeitszeiten, die Kollegen möchten mich immer darüber informieren was er privat so macht. Ich kann doch keine Rundmail an 100 Leute schicken, das bitte zu unterlassen. Vom Tag seiner Versetzung an wurde ich wieder zu Tag 1 nach der Trennung zurückkatapultiert, der Hass war wieder da. Ich war wieder krank geschrieben. Ich hab alles wieder von vorne durchlebt. Kontakt abbrechen will und will einfach nicht klappen und ich will wiedermal nur noch sterben. Ich weiß genau das ich einen Jobwechsel bereuen werde, weil ich in jedem Fall weiter fahren muss, jetzt sehr gut verdiene, was ich so in der form nicht so einfach wieder finde und mir eigentlich mein Job auch spass macht. Aber ich weiß weder ein noch aus, nichts funktioniert mehr, alles ablenken, sport machen, mit freunden quatschen und auch der psychodoktor bringt nichts mehr. Seit monaten ist nicht ein deut besserung in sicht und selbst wenn ich den job wechseln würde, ich habe so eine leise ahnung, dass sich mein zustand nicht ändern würde. Ich habe ein bißchen den verdacht endgültig in depressionen angekommen zu sein und es nur noch eine frage der zeit ist, bis ich gar nicht mehr arbeiten kann.
11.08.2017 18:38 •
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