1 Freundin trennt sich nach 3,5 Jahren

A
Hallo ihr da ...

ich weiß gar nicht, was ich mir von diesem Post erwarte. Vielleicht möchte ich mir einfach mal das Herz ausschütten,

vielleicht habt ihr Tipps, die man noch nicht gelesen hat. Vielleicht tritt mir auch einfach jemand virtuell in den Ar..

Entschuldigung schonmal für einen langen und/oder unstrukturierten Post ..

Meine erste Freundin hat sich vor 5 Tagen von mir nach 3,5 Jahren getrennt. Diese Trennung kam für mich völlig überraschend und per Telefon. (Wir haben eine Fernbeziehung geführt seit 1 Jahr)
2 Tage nach der Trennung hätten wir endlich wieder ein gemeinsames Wochenende gehabt. Sturmfrei, viel Zeit für Liebe, Zärtlichkeit und Reden. Leider haben wir es bis dahin nicht mehr geschafft..

Meine Ex und ich kennen uns schon viele Jahre und gingen auf dieselbe Schule. Während des Abis hatten wir mehr Kontakt und sie hat mir während einer Schwärmerei für ihre beste Freundin über meinen Mini-Mini-Mini-Liebeskummer hinweggeholfen.

Wir haben danach immer mehr geschrieben, uns getroffen und Zeit miteinander verbracht, ohne eine Beziehung zu führen. Wir waren beide 19 und völlig unerfahren, was das angeht. Beide sehr schüchtern, zurückhaltend ..

Nach dem Abi gings ins Studium. 500km weg. Wir sind bewusst an dieselbe Uni gegangen, obwohl wir noch nicht zusammen waren. Es zeichnet sich aber irgendwie doch ab und unsere emotionale Bindung war wirklich sehr stark schon zu diesem Zeitpunkt.

Während des 1. Semester hat sie dann auch den ersten Schritt gemacht und wir kamen zusammen. Die Beziehung ansich war sicher nicht immer die leichteste. Meine Ex-Freundin ist eine sehr emotionale Person, die sich am Anfang der Beziehung sogar selbstverletzt hat. Ich hingegen war und bin ein sehr rationaler Mensch, den Gott bei der Verteilung der emotionale Kompetenz etwas vernachlässigt hat... wir beide sind dementsprechend sehr verschieden (gewesen).
Diese Phase der Selbstverletzung haben wir überstanden. Ich stand ihr bei und ein Therapeut hat professionelle Hilfe geleistet. Unsere ganze Beziehung war in der Folge von einer sehr emotionalen Bindung geprägt. Wir haben uns alles erzählt, sämtliche Intimitäten, sämtliche Gefühle, sämtliche Probleme, sämtliche Sorgen. Und wir haben uns aufgrund unserer unterschiedlichen Perspektiven (Emotional - Rational) sehr gut ergänzt - ich hab das unglaublich geschätzt, da meine beschränkte Sichtweise immer wieder durch diese liebevolle, emotionale Person erweitert wurde...

Nichtsdestotrotz gab es aufgrund unserer Unerfahrenheit (was darf man in einer Beziehung verlangen? Darf man etwas verlangen?) und unseren unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen häufiger Streit. Meist Kleinigkeiten, oft ging es auch um Grenzen der Beziehung, die abgesteckt und von uns beiden nicht immer identisch bewertet wurden... ich habe sie am

Anfang doch relativ stark eingeschränkt und sie war eher der freiheitsliebende Mensch. Ich habe einige Monate gebraucht, bis ich mich da wirklich anpassen, ändern konnte.. und sie hatte viel Geduld mit mir.
Dazu bin ich - wie oben beschrieben - nicht immer der sensibelste. Ich bin rational, sarkastisch und direkt ... da rutscht einem auch der ein oder andere Spruch raus, den man so direkt nicht hätte sagen sollen und auch nicht gemeint hat. Meine Ex-Freundin hat das scheinbar sehr verletzt, wie ich im Nachhinein (!) weiß. Sie spricht von gedemütigt, was ich ihr so nicht einmal ansatzweise ansehen konnte. Sie muss so unglaublich viel in sich reingefressen haben.
In der Beziehung war ich eher der dominante Typ. Ich hatte, obwohl ich nicht der Typ Mensch bin, der sich durch viel Selbstbewusstsein auszeichnet, das Gefühl, ich muss der starke sein, der die Richtung vorgibt. (eben auch aufgrund ihrer psychischen Labilität..). Ich habe desöfteren auf bestimmte Entscheidungen (vor allem Kleinigkeiten) gedrängt und sie hat es hingenommen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass das wohl die Beziehung gekostet hat..

Nun, geprägt von Tiefen aber auch Höhen (toller Urlaub, Beistehen bei sämtlichen Problemen, etc), verlief die Beziehung weiter. Für das letzte Jahr des Studiums sind wir sogar zusammengezogen, danach musste ich für das Aufbaustudium in eine neue Stadt. Das war vor einem Jahr, meine Ex-Freundin hatte ihr Studium noch nicht abgeschlossen..

Danach also Fernbeziehung: Der Sprung war für beide hart und wir haben uns wohl so alle 3 Wochen gesehen. (da, wo wir beide eigentlich herkommen..). Da wir beide nie viel Geld hatten, war mehr einfach nicht drin.

Jetzt hat sie mich vor 5 Tagen abgeschossen. 3 Wochen vorher hatten wir uns noch Zuhause gesehen, hatten aber beide leider nicht sonderlich viel Zeit füreinander. Die wenige, die wir hatten, war wunderschön. Ich habe noch betont, dass es sich für mich wie am ersten Tag anfühlt..

Und jetzt ist sie weg. Die letzte Woche war kommunikationsmäßig von meiner Seite aus nicht toll. Ich habe die Macke/das Problem, mich bei eigenen Sorgen, bei denen man mir nicht DIREKT helfen kann, zurückzuziehen. Ich wollte sie damit nicht belasten und habe sehr wenig geschrieben, mich kaum geöffnet. Das war nicht böse gemeint, sondern eher Rücksichtnahme. So war es jedenfalls gemeint.
Sie begründet die Trennung damit, dass sie in den letzten Tagen gemerkt hat, dass wir uns auseinander gelebt haben. Sie nimmt aktuell Anti-Depressiva (seit 4 Wochen) und sehe durch die Medikamente jetzt klarer. Das durch die Pillen gewonnene Selbstvertrauen habe ihr klar gemacht, dass sie in den letzten Jahren viel zu viel zurückgesteckt hat, sich für mich verstellt hat, um es mir recht zu machen. Außerdem habe sie es geschafft, durch die Anti-Depressiva die emotionale Abhängigkeit von mir zu lösen und Probleme mit sich selbst auszumachen.
Vieles aus der Vergangenheit könne sie mir nicht verzeihen, das merkt sie jetzt, wo sie klarer sieht. Deswegen hat sie sich emotional gelöst, weil sie vieles sehr verletzt hat, was ich gesagt habe. Jedes negative Wort war ein mittelgroßer Weltuntergang.
Sie will soetwas nie wieder und sieht keine Zukunft. Wir sind halt zu verschieden. Außerdem müsse sie sich jetzt um sich (und ihre Depressionen) kümmern.
Das Ganze ist endgültig, da ist nichts mehr zu machen. Realistisch. Emotional krieg ich das nicht auf die Kette. Ich habe sie noch nie so rational, so aufgeräumt wahrgenommen wie an diesem Tag. Sie konnte mir sämtliche Fehler vorhalten, das Ganze sachlich begründen und den Kontakt sofort einstellen. (2 Tage später war sie dann auch direkt feiern ... )

Mir geht es elend. Ich bin mir bewusst, dass ich Fehler gemacht habe. Sie am Anfang der Beziehung auch eingeengt habe. Und u.a. (!) diese Fehler, die 3 Jahre zurückliegen, kann sie mir im Nachhinein nicht verzeihen.
Ich war unglaublich fixiert auf diese Person. Wir hatten alltägliche Routinen (abendliches Telefonat, viel anderweitige Kommunikation über Whatsapp, Skype o.ä.) und sie war nicht nur meine Partnerin, sondern auch meine beste Freundin. Ich konnte ihr alles erzählen. Ich bin hier an meinem Studienort doch relativ allein, habe mich immer - auch über die Entfernung - an ihr festgehalten. Viele Sorgen und Probleme (Wohnsituation, Leute hier vor Ort) konnte sie abschwächen. Sie hat mir sehr, sehr viel Kraft gegeben und ich konnte das bei ihr wohl nicht mehr ..

Jetzt sitz ich hier. 5 Tage nichts gegessen, 9 1/2 Stunden Arbeit am Tag, jeden Abend 1,2 B., damit ich überhaupt 2, 3 Stunden schlafen kann. Ich habe keine Motivation mehr. Keinen Antrieb. Ich kriege meinen Alltag nicht mehr organisiert, räume nicht mehr auf, zerschepper hier irgendwelches Geschirr und heule, heule, heule.
Wie gesagt, eigentlich ein rationaler Typ. Aber das geht mir unfassbar an die Nieren. Ich habe sehr, sehr viel aus meiner Beziehung gezogen, war, bzw. bin ganz sicher auch emotional abhängig ... Ich hätte mit 19 Jahren nicht einmal im Leben daran geglaubt, dass ich mich einem Menschen so bedingungslos öffnen kann.

Dazu kommt, dass ich sehe, wie schnell sie über diese Sache weg ist. Ich kann nicht verstehen, wie man innerhalb weniger Tage (und das sagte sie) so eine Entscheidung so konsequent und selbstsicher treffen kann und 3 Wochen vorher beim letzten persönlichen Treffen noch so vertraut und liebevoll sein kann...

Ich habe mir vorgenommen, mich nicht bei ihr zu melden. Ist heute gleich wieder schiefgegangen, als ich ihr geschrieben habe, wie sehr ich sie vermisse. Zurück kam nix ... klar, die hat damit ja auch abgeschlossen.
Mir hats innerhalb von 20 Minuten den Boden unter den Füßen weggerissen, komplett. Und ich kann nicht sauer oder wütend auf sie sein. Wäre sie fremdgegangen, ich glaube, ich würde mich anders fühlen. Aber so? Einen Spiegel vorgehalten bekommen und so überrascht, geschockt zu werden? Ohne jede Vorahnung? Wir haben die Stabilität dieser Beziehung so unterschiedlich wahrgenommen, die Reichweite unserer Streits so verschieden eingeschätzt.



Ich weiß momentan wirklich nicht, wie ich das schaffen soll.

15.09.2014 18:29 • #1


X
Hey Anonym23,

Ich weiß genau wie du dich fühlst. Meine Ex (auch Fernbeziehung mit viel Routine (jeden Tag telen usw.)) hat mich auch abgeschossen. Ich habe es auch anders wahrgenommen.
So: Erstmal will ich dir sagen das jeder Mensch so ist wie er ist und die Fehler die wir machen sind ein Teil von uns selbst, so sehr wir sie auch verachten sollten. Behalt das im Hinterkopf.
Fixiert zu sein ist immer schwierig. Manche Menschen können das nicht leiden und manche machen das automatisch (ich bin so jemand der sich auch leicht abhängig macht). Das sind nunmal Menschen, manche brauchen sowas, manche nicht. Klar muss man dem Partner Freiraum lassen, aber du sagtest du hättest dich geändert? Ich sehe Abhängigkeit, wenn du es geändert hast nicht als Trennungsgrund. Zu dem dominanten Verhalten: Sie hat es mit sich machen lassen, hätte sie was gesagt oder es schon vorher gesagt hätte sich das auch ändern können, aber sie hat es gemacht! Sie braucht es dir nicht vorzuhalten wenn sie nie eine Chance gelassen hat um es zu ändern.
Glaub mir.. ich weiß genau wie sich das alleinsein anfühlt.. da klammert man sich so an einen Menschen und dann lässt der einen einfach zurück. Man hat die Routine nicht mehr, die Sicherheit ist weg und die Gespräche.. Das alles ist weg und das ist unheimlich schwer..
Ich finde eine gewisse emotinale Abhängigkeit ist normal.. aber sie dann loszulassen ist schwer..
Es ist traurig wenn man noch mitbekommt wie egal es dem Ex-Partner ist. Vielleicht versucht sie sich auch nur abzulenken, wer weiß?
Wütend zu sein ist da auch anfangs schwer, aber halt dir immer vor Augen das (außer beim fremdgehen oder ähnlichem) immer 2 dazu gehören!
Diesen Schreib-Drang zu beherrschen ist schwer und ich rate dir ganz dringlichst ihre Nummer zu löschen und sie überall zu blockieren. Das klingt hart, aber besser so, als das ihr noch irgendwie Kontakt habt und du nie damit klar kommst.
Werd alles los! Wirklich alles! Versuch dich mit Leuten auszutauschen (ich bin gerne bereit mal mit dir zu mailen wenn dir das hilft) und versuch positiv zu denken.
Ich weiß wie doof und blöd das klingt.. wirklich, aber vertrau mir, irgendwann geht es dir auch wieder gut. Meine Trennung ist jetzt 1 1/2 Monate her und ich bekomme mein Leben auch wieder auf die Reihe.
Lass alles raus, das ist völlig normal!
Ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft!

LG Xeha

15.09.2014 23:34 • #2


A


1 Freundin trennt sich nach 3,5 Jahren

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M
Hallo,

ich weiß genau, was in Dir vorgeht, da es mir zurzeit genauso ergeht. Ich war in meiner Beziehung die Dominantere und mein Freund hat im Grunde genommen alles gemacht, was ich wollte. Er hat nie mit mir geredet und sich nie beschwert. Nach der Trennung hat er zu mir gesagt, dass er alles hingenommen hat, weil er Angst hatte, mich zu verlieren. Er hat mir aber damit auch die Chance genommen, mich zu ändern und an unserer Beziehung zu arbeiten. Darüber bin ich wütend und traurig. Es ist schlimm, wenn ein Partner leidet und nicht mit dem anderen darüber redet aus Angst, diesen zu verlieren. Meine Trennung ist jetzt keine 2 Wochen her und ich leide jeden Tag. Gestern habe ich es endlich geschafft, ihn aus WhatsApp zu löschen. Mir geht es langsam besser. Ich rate Dir, den Kontakt abzubrechen und ihr nicht zu schreiben. Mein Freund war dadurch nur genervt und ich habe das Gegenteil davon erreicht, was ich erreichen wollte. Der, der geht möchte erst einmal seine Ruhe. Der der zurück bleibt, hat es sehr viel schwerer.
Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft hast und alles überstehst. Halte Dich zurück, gib ihr die Möglichkeit, dich zu vermissen. Wenn sie es nicht tut, ist es sowieso vorbei.

16.09.2014 06:20 • #3


A
Hallo ihr Lieben,

erst einmal Danke für die netten Worte.
Ich habe natürlich trotzdem den Fehler gemacht, mich so im Abstand von 2, 3 Tagen zu melden. Diese Frau ist mir halt ganz und gar nicht egal und - wie gesagt, sehr rational - mir fehlt das Verständnis für die aktuelle Situation.

Sie zieht jetzt in ein neues Umfeld, neue Uni, neue Freunde, wahrscheinlich neue Männer. Und ich werde davon nichts mehr mitkriegen (sämtliche Kommunikationskanäle sind nun blockiert)

Ich liebe dich nicht mehr. Mir geht es besser so. Ich vermisse dich nicht - das war die Quintessenz eines gestrigen Gesprächs. Ich kann damit kaum umgehen, andererseits war es nochmal sehr deutlich. Auch als Mensch bin ich ihr egal.

Ich habe die Beziehung noch einmal reflektiert und muss sagen: Ja, vieles hätte ich anders machen sollen. Ich war/bin unerfahren, am Anfang sehr misstrauisch (teilweise begründet) und immer sehr ehrlich und direkt.
Ich glaube im Nachhinein, dass ich versucht habe, die anhaltende emotionalen Verstimmungen/leichte bis mittelschwere Depressionen meiner Ex zu therapieren. Blöd. bescheuert, aber ich wollte ihr helfen. Und ich habs dazu noch falsch gemacht. Ich war sehr ehrlich, habe ihr oft meine Meinung gesagt, habe versucht, einen Antipart zu ihren Freundinnen zu geben, die zu allem Ja und Amen sagen.
Bei jeder Kleinigkeit scheint bei ihr aber eine kleine Welt zusammengebrochen zu sein. Für mich war vieles Kleines mit einer Umarmung erledigt, bei ihr blieb wohl immer etwas hängen.
Dennoch - das sagte sie jetzt - war sie emotional abhängig. Jedes Wort von mir bestimmte ihre Laune, erfreute sie oder machte sie unglaublich fertig. Zu oft eben letzteres. Ohne es mir zu sagen, weil sie wohl Angst hatte, dass ich mich trenne. Was sie mir dafür sagte, ist, dass sie sich selbst nicht akzeptiert und liebt. Deswegen hat sie sich wohl von mir emotional derart abhängig gemacht.

Nun ist die Zeit, wo sie medikamentös behandelt wird (zum ersten Mal), sie ist oben auf. Nun ist der Leidensdruck der Beziehung wohl zu groß gewesen (im Nachhinein betrachtet) und sie erkennt, dass ihr andere Dinge (neues Umfeld, Psychopharmaka) doch viel besser helfen und einiges in der Beziehung nicht richtig lief. (was ich auch nicht in Frage stelle, aber für mich waren das keine unüberwindbaren Hindernisse.)

Das ist so meine retrospektive Erklärung. Hilft sie? Nicht wirklich.
Ich habe mich im Laufe der 3,5 Jahre sehr stark in diese Rolle hineingesteigert, wollte immer wissen, wie es ihr geht, was sie so tut, ob es ihr gefällt ... ihre Gefühle haben auch mich irgendwie bestimmt. Wahrscheinlich über das normale Maß hinaus.

War das wirklich eine gesunde Beziehung? Wohl ganz sicher nicht.
Jetzt bleibe ich mit Schmerzen und - so denke ich zumindest - mit einer ordentlichen Portion emotionaler Abhängigkeit zurück, während sie in ein neues Leben startet und sehr schnell abgeschlossen hat.
Das ist irgendwie einfach nur bitter, derart überraschend und konsequent degradiert zu werden.

Sie scheint zum ersten Mal eine richtig glückliche Person, da sie endlich in Therapie ist, was sie vorher immer ablehnte (der Leidensdruck war wohl noch nicht groß genug). Ich werde diese Phase nicht mehr miterleben..

01.10.2014 14:44 • #4


A
Hallo,

ich melde mich nochmal; Auch wenn keiner antwortet, vielleicht hilft es doch wieder ein kleines Stückchen

Gestern ist es 5 Wochen hergewesen, dass ich aus meinem bisherigen Leben gerissen wurde. Eine vollkommene Kontaktsperre herrscht nun seit 7 Tagen, ihrerseits bereits seit 12 Tagen ...

Im Moment fällt es mir noch schwer, meine Gefühle zu sortieren und zu beschreiben. Wenn ich sehr viel arbeite, geht es mir einigermaßen gut, abends und morgens direkt nach dem Aufstehen ist es aber immer noch sehr heftig.

Ich muss zugeben, dass ich sie auch jetzt noch ein Stück weit stalke .. in den sozialen Netzwerken. Real nicht. Natürlich nicht. Abgesehen davon, dass sie weit weg ist, bin ich mir dieser Grenze ja Gott sei Dank bewusst.

Ich versuche das zu minimieren, aber die Fragen Wie geht es ihr? Wie geht es ihr in ihrer neuen Stadt? Wie geht es ihr in ihrem neuen Studiengang? Ist sie glücklich?, die sind wirklich quälend. Mir ist dieser Mensch immer noch sehr, sehr wichtig. Wir waren so intensiv und enge Bezugspersonen. Mit der Trennung kam das erste Mal ein neuer Lebensabschnitt, 2 Wochen später zog sie dann in ein komplett neues Umfeld (2. neuer Lebensabschnitt in kürzester Zeit)
Mir fällt es sehr schwer, sie wirklich loszulassen, obwohl von ihr keinerlei Hoffnung rübergebracht wurde.
Dadurch, dass ich doch häufiger nochmal bei FB nachschaue, erschwere ich es mir sicherlich sehr, wenn ich die anderen Beiträge hier so lese.
Andererseits muss ich sagen, dass es mir danach besser geht. Es beruhigt mich irgendwie, dass es ihr scheinbar gut geht. Es beruhigt mich und macht mich kurzzeitig fröhlich. Wie kann das sein?

Auf der anderen Seite bin ich gerade in der absoluten Wut- und Hassphase. Ich habe am Anfang allein meine Fehler reflektiert und jetzt den Blick doch geweitet. Ich sehe auch ihre Fehler und ich habe im Nachhinein eben auch gesagt und gezeigt bekommen, dass sie mich in der Beziehung sehr oft angelogen hat. Ich hab das nie mitgekriegt, aber sie hat ihre Spielchen getrieben. Und da Ehrlichkeit für mich immer die wichtigste Voraussetzung war, bin ich im Nachhinein sehr sauer und enttäuscht.

Sauer und enttäuscht und immer noch total im Liebesrausch, wenn ich an sie denke. Und andererseits froh, wenn ich weiß, dass es bei ihr weitergeht, dass sie glücklich und zufrieden ist.
Das ist total verwirrend und ich finde keine Erklärung für diese eigentlich sehr paradoxen Gefühle.
Und wenn ich keine Erklärung für irgendetwas habe, geht mir das besonders an die Nieren.

Vor der Beziehung war ich ein super Einzelgänger, danach bin ich es nicht mehr. Oder noch nicht? Ich weiß, dass ich sie um die Weihnachtszeit wiedersehen werde. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hoffe, das Gefühlswirrwarr hat sich bis dahin entknotet.

Unstrukturierter Beitrag. Aber so sieht es in meinem Kopf und Herzen auch gerade aus. Ach sch... :'(

16.10.2014 19:59 • #5


S
Zitat:
Ich muss zugeben, dass ich sie auch jetzt noch ein Stück weit stalke .. in den sozialen Netzwerken. Real nicht. Natürlich nicht. Abgesehen davon, dass sie weit weg ist, bin ich mir dieser Grenze ja Gott sei Dank bewusst.


Tu dir selbst einen großen Gefallen und lass das. Wenn du das nicht kannst: Sei mal 20 Sekunden trotzig und lösch sie einfach aus deinen Netzwerken.

Dass man heute nach einer Trennung dazu neigt, den Expartner über Facebook Co zu beobachten, ist eine wirklich ungesunde Entwicklung, das hab ich an mir selbst bemerkt. Man sieht, wo die Exfreundin war, mit wem sie da war, mit wem sie jetzt neue Kontakte schließt usw. Das sind alles Dinge, die man kurz nach der Trennung überhaupt nicht sehen will. Und wenn irgendwann mal ein aktuelles Foto von ihr auftaucht, reißt das auch wieder was auf. Und wenn sie - Gott bewahre! - auf diesem Foto auch noch glücklich aussieht während man sich selbst noch mit so einer Trennung rumschlägt ist es gleich noch schlimmer.

Lösch ihre Kontaktdaten jetzt, das spart dir wirklich eine Menge Leid.

Und iss mal was.

17.10.2014 01:25 • #6


B
Hey

ich weiss genau wie es in dir aussieht. Übrigens ist es hier mein erster Beitrag den ich schreibe und ich lies aber schon seit ca. 2 Wochen mit. Es tut gut zu lesen das man nicht der Einzige ist, der so empfindet , man traut sich teilweise die Gedanken gar nicht laut zu sagen, weil man als Mann die Befürchtung hat, ausgelacht zu werden. Was mich am meisten irritiert ist, dass man seit Jahren eine Emotionale Bindung aufgebaut hat, sie moralisch unterstützt hat. Aber an dem Tag an dem ihr klar wird, das aus euch nix werden kann, ist es so als ob du eine Fremde Person vor dir hast. Nichts mit Loyalität, nichts mit wo sind die ganzen Jahre hin, in dem wir durch Dick und Dünn zusammen gegangen sind. Der Frau ist es plötzlich egal wer du bist und wie du dich fühlst. Die Frau die noch vor einigen Tagen gesagt hat, das sie dich sehr liebt, hat plötzlich einfach keine Gefühle mehr für dich. Sogar der Pommesbuden verkäufer um die Ecke erhält mehr Aufmerksamkeit als du es jemals erhalten wirst. Es war für mich schwer zu verarbeiten, das ein Mensch der dir näher war als viele deiner Familienmitglieder, in dem du mehr investiert hast, als in irgendeine andere Person, ist aufeinmal nicht mehr da und es interessiert sie weder wie es dir geht noch wie es in dir aussieht. Ich kann dir nur sagen, das egal was du über die Person denkst, sie hat dich nicht verdient. Unser Problem ist das wir glauben den liebsten Menschen der Welt getroffen haben, weil sie emotional abhängig war, und diese Abhängigkeit hat sie in unseren Augen als unendlich süss und unersetztlich erscheinen lassen. So Eine kommt niewieder. Aber als sie am Drücker war, und keine Gefühle mehr hatte, war sie aufeinmal klar und sie hat mit einigen Sätzen dein Herz perforiert. Dann sagen sie dir ich will Frei sein, du bist zu eifersüchtig, du tust mir Weh mit deinen Worten. Aber das du immer zu ihr gestanden hast und was du alles geopfert hast, das spielt eh keine Rolle mehr. Von daher vergiss sie, es kommen besser glaub mir, du wirst eine bessere kennenlernen und bis dahin hast du auch gelernt was du besser machen kannst bei deiner nächsten Beziehung.

17.10.2014 03:06 • #7


T
Zitat von Brian79:
Hey

ich weiss genau wie es in dir aussieht. Übrigens ist es hier mein erster Beitrag den ich schreibe und ich lies aber schon seit ca. 2 Wochen mit. Es tut gut zu lesen das man nicht der Einzige ist, der so empfindet , man traut sich teilweise die Gedanken gar nicht laut zu sagen, weil man als Mann die Befürchtung hat, ausgelacht zu werden. Was mich am meisten irritiert ist, dass man seit Jahren eine Emotionale Bindung aufgebaut hat, sie moralisch unterstützt hat. Aber an dem Tag an dem ihr klar wird, das aus euch nix werden kann, ist es so als ob du eine Fremde Person vor dir hast. Nichts mit Loyalität, nichts mit wo sind die ganzen Jahre hin, in dem wir durch Dick und Dünn zusammen gegangen sind. Der Frau ist es plötzlich egal wer du bist und wie du dich fühlst. Die Frau die noch vor einigen Tagen gesagt hat, das sie dich sehr liebt, hat plötzlich einfach keine Gefühle mehr für dich. Sogar der Pommesbuden verkäufer um die Ecke erhält mehr Aufmerksamkeit als du es jemals erhalten wirst. Es war für mich schwer zu verarbeiten, das ein Mensch der dir näher war als viele deiner Familienmitglieder, in dem du mehr investiert hast, als in irgendeine andere Person, ist aufeinmal nicht mehr da und es interessiert sie weder wie es dir geht noch wie es in dir aussieht. Ich kann dir nur sagen, das egal was du über die Person denkst, sie hat dich nicht verdient. Unser Problem ist das wir glauben den liebsten Menschen der Welt getroffen haben, weil sie emotional abhängig war, und diese Abhängigkeit hat sie in unseren Augen als unendlich süss und unersetztlich erscheinen lassen. So Eine kommt niewieder. Aber als sie am Drücker war, und keine Gefühle mehr hatte, war sie aufeinmal klar und sie hat mit einigen Sätzen dein Herz perforiert. Dann sagen sie dir ich will Frei sein, du bist zu eifersüchtig, du tust mir Weh mit deinen Worten. Aber das du immer zu ihr gestanden hast und was du alles geopfert hast, das spielt eh keine Rolle mehr. Von daher vergiss sie, es kommen besser glaub mir, du wirst eine bessere kennenlernen und bis dahin hast du auch gelernt was du besser machen kannst bei deiner nächsten Beziehung.


Das versteh ich auch absolut nicht. ''Nur'' weil man nicht mehr zusammen ist, finde ich es sehr schmerzvoll, einen Menschen komplett aus dem Leben zu streichen. Man war doch ein so intensiver und wichtiger Teil des Lebens und plötzlich ist es schon egal, wie es einem geht?!
Ich halte sogar immer an Freunden ganz doll fest und lasse die Menschen nie los und gerade bei einem Menschen, den ich liebe, ist es unmöglich.
Wie lange ist denn deine Trennung her?

17.10.2014 03:14 • #8


B
Ca. 3 Wochen und wir hatten 9 Jahre eine Fernbeziehung. Ich kann dich wirklich gut verstehen

17.10.2014 03:25 • #9


T
Zitat von Brian79:
Ca. 3 Wochen und wir hatten 9 Jahre eine Fernbeziehung. Ich kann dich wirklich gut verstehen


Und machst du Fortschritte?

17.10.2014 03:36 • #10


B
Ja im Vergleich zum ersten schon. Aber ich hab Tage in dem ich mich Frage wie ich das überstehen soll. Aber es wird immer besser und besser. Weisst du hätte man mich gefragt ob sie sich irgendwann von mir Trennen wird, hätte ich damals gesagt eher trifft der Himmel auf die Erde, als das sie sich von mir trennt. So kannst du dir jetzt den Ausmaß der Schocks vergegenwärtigen den ich zu erleiden hatte.

17.10.2014 03:46 • #11


A
Kurzes und endgültiges Update:

Wir hatten die letzten Tage noch ein paar Mal geschrieben ... viele nette Worte, manche waren weniger nett.

Gestern offenbarte mir meine Ex, dass sie sich wieder ritzt. Während der ganzen Beziehung nicht, aber jetzt wieder. Scheinbar, weil ihr meine Worte so weh getan haben und ich ihr Schuldgefühle vermittelt habe, da ich ihr vorgeworfen habe, dass sie uns nicht hat kaempfen lassen.

Was soll ich sagen ... ich habe dann tatsaechlich abends angerufen, ihr gut zugesprochen und ihr empfohlen, sich dieses Mal bitte bitte bitte an mehrere, ihr nahe stehenden Personen zu wenden.
Ich kann und darf das jetzt nicht mehr machen. Sie hat mich aus ihrem Leben entlassen und sie leidet scheinbar wegen mir. Kontakt ab jetzt 0. 0,0.

Ich wäre sehr gerne für sie da, wäre am liebsten sofort in den Zug gestiegen. Aber es macht einfach keinen Sinn.

Wenn ich gewusst hätte, dass sie derart darauf reagiert - ich haette keinen Kontakt mehr aufgenommen. Hmpf.

Das ist alles echt eine kranke, beschissene schei.. (sorry..)
Jetzt sitze ich hier, leide selbst, mache mir tierische Sorgen um sie und bin doch irgendwie immer noch sehr sauer und enttäuscht. Ab-ar-tig.

20.10.2014 15:09 • #12


A
Ich muss mich doch nochmal an euch wenden...

Gestern waren 9 Wochen seit der Trennung vergangen. Kontaktsperre hat seit dem letzten Mal gehalten - aber ok, sie hat mich auch auf sämtlichen Wegen blockiert... da gäbe es außer Mail eh keine Möglichkeit mehr.

Ich kann nicht mehr heulen, aber ich fühle mich immer noch total verloren. Ich denke - ungelogen - jede Minute an sie. Halte ich ein Referat, denke ich an sie. Gehe ich schlafen, denke ich an sie. Stehe ich unter der Dusche, denke ich an sie. Spiele ich Fußball, denke ich an sie.

Das ist nicht normal. Seit einigen Tagen habe ich anhaltende Bauchschmerzen und einen Druck auf dem Solaplexus, der mir teilweise richtig Angst macht. Ich kriege relativ schlecht Luft und versuche möglichst viel zu schlafen, um einfach mal nicht zu denken und die Schmerzen nicht zu spüren.
Das ist zu 99,9% eine psychosomatische Sache und mit sowas hatte ich nie zu tun. Ich war immer ein ziemlich gefestigter Typ... eigentlich.

Das sind brutale Gefühle. Das erste Mal nach der ersten Trennung nach der ersten Beziehung nach der ersten Liebe ...

Es ist sehr viel Wut mittlerweile dabei, aber das hindert die Sehnsucht nicht, gleichzeitig mit durchzudringen. Ich weiß gar nicht, was ich fühle - es ist ein Mischmasch aller möglichen Emotionen. Ich habe das Gefühl, ich habe komplett die Kontrolle verloren, schmeiße jetzt mein Mastersemester, weil ich zu nichts in der Lage bin. Klar, ich kann in die Uni gehen ... aber Hausarbeiten o.ä.? Unvorstellbar, einfach keine Konzentration, um abzuliefern.

Ich fühle mich meinen Gefühlen so ausgeliefert und mir geht es wie am 5. Tag nach der Trennung. (Die ersten 4 Tage muss ich mal ausklammern, die waren von Suizidgedanken u.ä. Müll geprägt..)

EIGENTLICH beginne ich im Februar ein Auslandssemester. In der jetzigen Verfassung ist das einfach nur sinnlos.
Eine psychologische Betreuung ist so auch nicht möglich - vor Februar kriege ich da eh nichts mehr.

Ich bn fertig und irgendwie bricht gerade alles über mir hinein. Dieser anhaltende, gleichbleibende Schmerz, jetzt die körperlichen Schmerzen dazu ... wofür das noch jeden Tag? Nach 9 Wochen kann das doch nicht normal sein, dass man immer noch nicht weiter ist.

Ich hielt mich immer für recht selbstbewusst und stabil. Pustekuchen. Ich bin SO klein mit Hut und habe das Gefühl, da selbst nicht rauszukommen. Meine Ma hört mir zu (mein Vater arbeitet im Ausland, deshalb schwierig) und mein emotionaler Ansprechpartner Nr. 1 war leider meine Ex. Ich hab niemanden wirklich, der dieses Vakuum annähernd füllen kann... ich habe Freunde, Kumpels, aber um diese wochenlang damit vollzusülzen, da reicht es dann doch nicht. Auch eine traurige Erkenntnis.

Wie kriege ich mich bis Februar wieder fit, dass ich mein Studium nicht noch weiter versaue. Wegen einer Frau, die schon Wochen vorher sich innerlich distanziert hatte und sich erst noch im Schutz der Beziehung zurücklehnte, bevor für sie der strategisch richtige Zeitpunkt kam, um abzuhauen und alle Zelten abzubrechen.
Das ist - rational gesehen - so bescheuert. Und ich bin doch so ein rationaler Typ... und ich kriegs jetzt nicht auf die Reihe.

21.11.2014 01:49 • #13


G
Lieber Anonym23,

tut mir echt leid, was du da gerade erlebst... mir geht es ähnlich. meine trennung ist jetzt 1 woche her... eigentlich hat es sich aber die letzten 2 monate hingezogen. mein ex freund hat sich mehr und mehr von mir distanziert, mir immer wieder gesagt, dass diese fernbeziehung für ihn einfach keinen sinn mehr macht, ihn so viele dinge an mir stören und er das alles eigentlich so nicht mehr will. er hat mir also eigentlich gesagt, dass er mit mir schluss machen möchte, hat es aber nicht getan... stattdessen kam das thema immer wieder auf, bis ich ihm schließlich zugestimmt habe. es gab auch so noch andere probleme. ich war gerade mitten dabei meine masterprüfungen vorzubereiten. du kannst dir meine lage sicher vorstellen... ich sitze in der bib und lerne und er schreibt mir sowas. ich war am boden zerstört. mit lernen war nicht mehr viel... ich weiß gar nicht, wie ich meine prüfung überstanden habe... es war die hölle... ich dachte die ganze zeit nur, ich muss diese prüfung rumbringen und danach macht mein freund mit mir schluss, er wartet nur noch, dass die prüfung vorbei ist. ich hatte auch magenschmerzen... mich hat das alles psychisch derart fertig gemacht und auf das prüfungsergebnis hat es sich logischerweise auch ausgewirkt. ich kann dir nur raten... auch wenn es schwer fällt... geh unter menschen, geh in die bib und lern da, beobachte die anderen wie sie lernen, beschäftige dich irgendwie. ich bin jetzt fertig mit dem studium und hab leider im moment gar nichts, mit dem ich mich ablenken kann... das auslandssemester tut dir sicher gut, da kommst du weg von allem und kannst irgendwie distanz herstellen... das würde ich an deiner stelle trotzdem durchziehen. da es mir im moment auch nicht gut geht, kann ich dir leider nicht mehr tipps zum besser-fühlen geben

21.11.2014 11:04 • #14


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