Hallo an Euch,
WOW. Es geht ja immer noch weiter hier. Finde ich sehr gut. Ich nehme gerne Stellung zu den neuesten Meinungen und Fragen.
Hi Shannon,
die Sache mit dem Alk. siehst du richtig. Sie scheint im „normalen“ Alltag mit Hemmschwelle keine wichtigen Entscheidungen in Liebesdingen zu bewältigen. Eine Warmhalte-Taktik fährt sie insofern, das sie mit Sicherheit Angst hat, mich zu verlieren, wenn ich mitbekomme, das andere Männer in ihrem Leben sind. Deshalb spielt sie alles herunter, obwohl sie sich längst in einer Beziehung mit dem Neuen sieht. Diese Angst ist ja auch nicht unbegründet, aber: damit muß SIE wohl fertig werden.
Warum habe ich die Gelegenheiten verstreichen lassen ?
Nun, dazu muß ich sagen, das ich schon lange nicht mehr an „die“ eine. oder die „Richtige“ glaube. Die Erfahrung hat mir gezeigt, das ich mal bei mir reingucken sollte, als immer nur auf die richtige Partnerin zu setzen.
Hätte ich sie gleich am Anfang so kennengelernt, wie es normalerweise passiert, wären wir heute längst ein Paar. Wie gesagt, von ihr kamen keine Signale - so wurde ich zum Freund. Als solcher sah ich mich irgendwann auch selbst und dachte: »Ist auch gut so. Sie hat eh dies und das, was mir nicht gefällt und außerdem...« Eine solche Selbstprogrammierung kann sehr stark in einem wirken, das weißt du sicher auch. Du glaubst gar nicht, wie Freunde, Bekannte, usw. auf mich eingeredet haben: »Los ! KÜss sie doch endlich mal !« Ich glaube, das durch die Zeit der (S.) Freundschaft bei mir die Typfrage wieder in den Vordergrund gerückt war. Sie ist, wie gesagt, eigentlich nicht mein Typ und umgekehrt. Wenn mir eine Frau von Anfang an jedoch so dermaßen symphatisch ist, interessiert mich die Typfrage nicht mehr, und auch sonst laufe ich ja nicht rum und suche nach Partnerinnen, die eine ganz spezielle Art oder Optik haben. Dennoch kann sich ja keiner von uns GANZ von dieser Frage lösen.
Sie hatte umgekehrt vielleicht ein ähnliches Problem. Irgendwann ist ihr bestimmt bewußt geworden, das unsere s.lose Beziehung (so schön sie auch ist) nicht dauerhaft ist. Da hat sie eben versucht, sich in mich zu verlieben.
Du siehst, liebe Shannon, mit deinen Vermutungen liegst du gar nicht so falsch.
Ich habe mich entschlossen, ihr keine Liebeserklärung zu machen, ihr meine Gefühle nicht zu gestehen. Zum einen weiß sie eh schon einiges durch meine SMS (hatte ja nach dem Trennungsgespräch geschrieben: »...ich habe mich in dich verliebt.«
Das sollte reichen, denn ich glaube nicht, das sie die Macht, die ich ihr damit über uns gebe, haben möchte.
Zu und Freemind:
Die Trennung von meiner Frau verlief über einen längeren Zeitraum, wir hatten uns eigentlich schon seit fast 2 Jahren getrennt, oder (ich hasse den Begriff) auseinandergelebt. Die Bedeutung und Wichtigkeit von einer Ruhezeit ist mir bewußt. Ich bin kein Mann, der sich vor der Angst drückt. Ich kenne die Angst und letztlich sind die meisten Beziehungsprobleme (Fremdgehen, Verlassenwerden, Streit, Konflikte, Einschlafen der Leidenschaft, etc.) immer nur entsprechende Unterkategorien der eigenen Angst.
Was ich Euch aber versichern kann: ich bin mit dem Thema Angstbekämpfung sicher um einiges weiter als sie. Soviel steht fest. Sonst hätte sie kein Problem damit gehabt, selber mal ein- oder zwei Monate länger allein zu sein. Aber wie gesagt: ihr Verhalten zeigt, das sie einen Fahrplan hatte, z.T. bewußt , z.T. unbewußt: Ich muß einen finden, ich muß in eine Beziehung, Knutschen - jetzt !
Und ich glaube, das sie einen großen Schritt nach vorn machen wird, wenn sie sich eines Tages mal mit dem unbewußten Teil dieses Fahrplans beschäftigt.
Und die aktuellen Ereignisse:
Sie fährt übers Wochenende (wahrscheinlich schon ab heute, Freitag) nach Hamburg, zu ihm. Natürlich sagt sie mir, sie trifft dort alle möglichen Leute, ihn sieht sie eigentlich selten. Das hat mich dann doch sauer gemacht und ich schrieb ihr: »Mir geht es gut. Lebe deine Beziehung so, wie du es brauchst. Du brauchst dein Glück«. Das fand sie total blöd. Mann, oh mann. Das wird ein Bestandteil unseres nächsten Gespräches werden, sage ich Euch. Sie soll wenigstens soviel Mut aufbringen, mir in die Augen zu sehen und zu sagen: »Ja, ich gehöre zu ihm. Ich will bei ihm sein. Ich schlafe gern mit ihm.« Punkt. Ich kann das nicht mehr hören, Angst mich zu verlieren und das alles. Das Risiko, das ich mich von ihr verabschiede, muß sie eingehen, oder ?
Ich habe zwar gar kein Interesse daran, weil ich AUCH SO wirklich supergerne in ihrer Nähe bin (gut, sicher mehr als das). Aber dafür darf sie kein Angsthase sein, da muß sie jetzt mal durch.
Sie wollte sich gestern mehrfach mit mir verabreden, erst irgendwo zum Mittagessen, dann abends etwas trinken. Rief sogar meinen besten Freund an, weil sie mich nicht erreichen konnte: ob wir am Abend etwas zusammen machen wollen. Ich hatte viel zu tun und habe zum ersten Mal seit langem keine Zeit gehabt. Am Abend war ich auf einer Party unterwegs. Sie reagierte bockig.
Ich weiß, was ihr jetzt sagen wollt.
Ich habe übrigens keinerlei Bindungsängste und ich suche auch nicht nach zuviel Nähe - ich brauche keine neue Mutter. Ich stehe absolut und total auf Beziehungen. Ich war immer in Beziehungen, hatte mit Affären weniger am Hut, wobei das aber auch spannend war. Man lernt aus allem.
So, Ihr Lieben. VIelen Dank für Eure Gedanken und Eure Zeit.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Euer Dirc
06.12.2002 15:41 •
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