. ich liebe ihn noch über alles !

E
Hallo Wuppi,
hallo Pat,

ich habe mir vorgenommen, ihn nicht mehr mit bohrenden Fragen zu nerven. (Wenn dies nicht immer so schwer fiele ! Ich versuche immer, alles runterzuschlucken, doch dann kommt es einfach aus mir rausgesprudelt. Werde versuchen, mich zu bessern... !) Damit erreiche ich ja eh nichts. Ich will versuchen zu akzeptieren, daß wir einen glatten Schnitt machen müssen; schon um - jeder für sich - nach vorne gucken zu können. Ich weiß, es geht nicht anders. Rücksichtnahme meinerseits will er nicht - also lasse ich es.

Aber glaubt ihr wirklich, daß, nur weil er finanziell jetzt einen absolut glatten Strich ziehen will, wir definitiv keine zweite Chance bekommen ? Ich weiß nicht - finde nicht, daß dies jede Aussicht kaputt macht. Eigentlich ist es doch nur fair, einen komplette Strich zu ziehen. So hat man irgendwann, später, die Möglichkeit, wieder völlig unvoreingenommen aufeinander zuzugehen. Ohne Abhängigkeiten auf beiden Seiten, ohne Verpflichtungen. Ich kann und will meine Hoffnung nur aus diesem Grund jetzt nicht völlig begraben.

Ich werde jetzt mehr an mich denken. Will vor ihm auch nicht mehr die Heulsuse sein. Damit mache ich nur uns beiden das Leben schwer. Gestern kam ich spät von 'ner Freundin, traf ihn zuhause und - was soll ich sagen - ich war gut gelaunt und habe mich ganz normal mit ihm unterhalten können. Keine Fragen, keine Vorhaltungen, nichts dergleichen. Damit geht es mir viel besser.

Heute hab' ich schon wieder 'ne Kohlfahrt - von der Firma aus.
Freue mich drauf. Er ist natürlich nicht dabei. Kann also ganz für mich alleine Spass haben. Und, ob ihr's glaubt oder nicht - er hat mir sogar angeboten, mich heute abend / nacht (?) ;D vom Bahnhof abzuholen ! Und morgen dann hab' ich 'nen Mädel-Abend. Hab' gar keine Angst mehr vorm Wochenende !!!

Gruß,
Nick

28.01.2005 15:02 • #46


E
Hallo Ihr Lieben !

Was soll ich sagen - das Wochenende war wirklich okay ! Keine Weinattacken, keine Streiterei, keine bösen Worte. So langsam schaffe ich es, meine Gefühle draussen zu lassen. Bin schon ein klein wenig Stolz auf mich.

Kohlfahrt am Freitag - und er hat mich sogar am Bahnhof abgeholt ;) ... dann Mädels-Abend am Samstag (viel gelacht!), Sonntag war ich dann auch noch bei Freunden ... es war ein GUTES Wochenende ! Und ich merke - ich kann sogar mit ihm wieder lachen. Vielleicht ist dies ein Anfang; wer weiß ? Ich merke auf jeden Fall, daß es mir besser geht so. Ich glaube, ich fange an, mich mit der Situation abzufinden. Klar gibt es immer mal wieder schwache Momente, aber die versuche ich dann mit mir alleine oder mit guten Freunden rumzukriegen - nur ihm nicht zeigen, wie's in mir aussieht. Tue ich uns beiden keinen Gefallen mit.

Seiner Mutter hab' ich gestern dann auch angefangen schonend beizubringen, daß ich ausziehen werde. Ich dachte mir, besser sie erfährt es von mir als von jemand anderem. Sprechen kann sie mit mir aber nicht drüber. Sie hat sich nur angehört, was ich ihr gesagt habe und meinte dann: Ich darf da gar nicht weiter drüber nachdenken...! Is' ja auch okay. Nun hab' ich diese Hürde auch genommen - lag mir auch wie ein Stein im Herzen. Als ich dann ging, meinte sie noch einmal aber wir bleiben doch in Kontakt, oder?

Die nächsten Wochenenden sind auch schon gut verplant. Einige Einladungen werden wir auch beide wahrnehmen (Geburtstage). Da muß ich durch - und, wenn es so bleibt, wie's momentan läuft, schaffe ich dies auch ganz gut ! Ich glaube momentan fast, daß unsere gemeinsamen Freunde mehr Probleme haben, damit umzugehen, als wir zwei ... ;)

Mein X hat mir kürzlich dann sogar angeboten, mir beim Umzug zu helfen und gleich dazu gesagt, er würde natürlich nicht wollen, daß ich denke, er würde mir nur helfen, damit ich möglichst schnell verschwinde. Habe lange darüber nachgedacht und hin- und her-überlegt. Nachdem ich aber auch mit einigen Freunden (die mir helfen werden) darüber gesprochen habe, habe ich mich nun entschlossen, seine Hilfe anzunehmen. Wir haben uns ja schließlich vorgenommen, Freunde zu bleiben. Ist für mich auch okay.

Sagt's mir ruhig, wenn ihr mich für bescheuert haltet ...

Mir geht's momentan aber so ganz gut.

Gruß,
Nick

31.01.2005 15:37 • #47


A


. ich liebe ihn noch über alles !

x 3


E
Hallo Nick,

ich verfolge Deine Entwicklung weiterhin und lese, was Du machst, wie Du Dich veränderst.

Zum Einen hätte ich den Wunsch (vielleicht machst Du das ja - ich tat es immer), daß Du den Thread von Anfang an ab und an nochmals liest.

Zum Anderen gratuliere ich Dir, daß Du (anscheinend) keine Probleme mehr hast, mit Deinem EX umzugehen.
Sei aber nicht enttäuscht, wenn es Rückfälle gibt - die muß es nicht geben, ich will sie nicht hochbeten... aber es kann passieren.

Bleib weiter locker und genieße die schöne Zeit. Das machst Du auf jeden Fall richtig! Gruß, Gerd

31.01.2005 18:09 • #48


E
Hallo Gerd,

Ja, auch ich lese desöfteren noch den Thread von Anfang an durch. Manchmal erschrecke ich mich fast, wenn ich dann feststelle, daß es mir doch schon besser geht, als zu Anfang. Ich kann dies irgendwie gar nicht fassen, nicht verstehen. Ich liebe ihn nach wie vor. Doch ab und an schoß mir schon der Gedanke durch den Kopf, ob er, so wie er jetzt ist, denn tatsächlich der Mann ist, mit dem ich mein Leben würde verbringen wollen. Dies kann ich nicht bejahen. Manchmal erschrecke ich mich selbst über meine Gedanken.

Andererseits gehört mein Herz noch ihm - demjeniegen, an den ich mich erinnere, so wie er früher war. Ich weiß auch, daß dieser Mensch noch irgendwo in ihm vergraben steckt. Und ich muß auch nach wie vor sagen, daß ich, würde er es wollen, es noch einmal mit ihm versuchen würde. Ich weiß, es müßte sich einiges ändern, aber ja, ich würde alles dafür geben, es noch einmal zu probieren.

Im Moment habe ich mich mit der Situation arrangiert. Aber ich lebe ja auch noch mit ihm unter einem Dach, er ist noch Teil meines Lebens. Ich habe furchtbare Angst vor dem was noch kommt. Wenn ich erst ausgezogen bin, werde ich sicherlich erst richtig wieder ins Loch fallen. Weil er dann einfach nicht mehr um mich ist.

Er hat sich in den vergangenen Tagen doch wieder zum positiven verändert. Er hat meine Worte ernst genommen und nimmt sich mehr Auszeiten (will sagen er kniet sich nicht mehr ganz so tüchtig in seine Nebentätigkeit) und er besucht auch zwischendurch wieder unsere Freunde. Ich glaube, ich habe ihn ein wenig aufwecken können. Er hat kapiert, daß er so nicht weitermachen kann.

Ist irgendwie ein schönes Gefühl, daß meine Worte ihn doch so erreicht haben. Hoffnung habe ich sicherlich auch noch. Ich weiß auch nicht, vielleicht schauspielere ich ja momentan auch nur - auch vor mir selbst ? Kann selbst nicht verstehen, warum ich momentan so einigermaßen gut über die Runden komme. Macht mir irgendwie Angst. Wahrscheinlich kommt das große Loch ja wirklich noch wieder auf mich zu.

Lieben Gruß,
Nick

02.02.2005 10:35 • #49


E
Hi Nick,

vielleicht geht es ihm aber auch gut, weil er durch die ausgesprochene Trennung befreiter ist. Wenn die Fronten erst mal geklärt sind, lebt es sich viel besser. Das er früher mehr Nebentätigkeiten gemacht hat, kann nur eine Flucht gewesen sein.

Also mach Dir nicht allzuviele Hoffnungen. Geh weiter Deinen Weg und laß alles weitere auf Dich zukommen.

LG
Wuppi

02.02.2005 13:19 • #50


E
Hallo Wuppi,

klar, kann natürlich auch sein, daß er jetzt besser drauf ist und öfter zuhause ist, weil er den Schritt getan und sich von mir getrennt hat.

Ich glaube aber nicht (oder will nicht glauben), daß dies allein der Grund ist. Ich glaube schon, daß auch meine Ansprache gefruchtet hat. Meine Worte sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen, davon bin ich überzeugt.

Ich glaube mein Problem ist, daß ich wieder anfange, die Zeit mit ihm zu genießen. Auch wenn es jetzt natürlich anders ist. Aber wir können wieder entspannt nebeneinander sitzen, fernsehen, gemeinsam lachen, wir essen abends mal zusammen (und er kümmert sich ums Essen), er erkundigt sich plötzlich wieder wie's mir geht, nimmt Anteil.

Ich weiß, ich darf (und ich will auch nicht) zu viel hineininterpretieren. Doch es ist wieder schön, zuhause zu sein. Darum ja auch meine Angst, daß ich mich daran jetzt wieder so gewöhne - ich habe Angst vorm Absturz, wenn ich erstmal umgezogen bin.

Verstehe mich nicht falsch - ich ändere nix an meinem Weg. Nein, ich werde auch weiterhin daß tun was mir gut tut, viel unterwegs sein, Freunde treffen. Ich werde nicht ins alte Verhaltensmuster zurückfallen und meine Zeit nach ihm ausrichten - NIEMALS !

So sehr ich die - wenn auch wenige - Zeit mit ihm im Moment genieße, so weiß ich doch, wo mein Weg hinläuft. Ist es denn so schlimm, wenn ich die letzten Wochen noch versuche so gut wie möglich rumzukriegen ? Sollte ich tatsächlich jetzt schon versuchen, ihm so weit es geht aus dem Weg zu gehen ? Würde mir dies vielleicht Schmerzen ersparen wenn ich erstmal ausgezogen bin ?

LG,
Nick

02.02.2005 13:51 • #51


C
liebe nick,
versuche ruhig, die zeit zu genießen, wenn es dir möglich ist. ich habe eine ähnliche situation hinter mir. die tage, abende, nächte allein in deiner wohnung kommen früh genug.

allerdings muß ich dir auch sagen, dass zu befürchten ist, dass er so gut drauf ist, weil dein auszug jetzt feststeht, weil er dich sicher auch noch gern hat und deswegen vielleicht ein schlechtes gewissen, weil er vielleicht auch froh ist, dich, solange du noch mit ihm zusammen wohnst, in einer einigermaßen guten stimmung zu halten, um womöglich selbst keinen stress zu haben.

tut mir leid, dass zu sagen, aber ich hatte dieses gefühl bei dem mann mit dem ich nach der trennung von meinem ehemann zusammenziehen wollte (nachdem wir fast 2 jahre eine platonische beziehung hatten), der diese entscheidung nach einer übergangszeit in einer ferienwohnung, während wir nach einer richtigen wohnung suchten, dann rückgängig gemacht hat.

bedingungslose liebe, ja das war und ist gewünscht, jedoch wenn man(n)/frau sie bekommt, droht die luft auszugehen und alles leben und wachsen in einer beziehung erstickt.

wünsch dir weiterhin viel kraft, dich selbst und deinen weg zu finden. konzentrier dich auf dich selbst, hab dich lieb, das wirkt dann auch auf andere. irgendwann kommt wieder die richtige person auf dich zu.

lg
cd

02.02.2005 14:39 • #52


E
Hallo cd,

auch jetzt geht es mir noch ganz gut. Das Wochenende war okay. Wir waren das erste Mal (seitdem wir getrennt sind) gemeinsam auf einem Geburtstag bei Freunden. Die beiden wissen noch von gar nix. Ich habe auch nichts erzählt - wollte einfach den Abend genießen. Da die Sprache von niemandem (es waren auch Freunde da, die Bescheid wissen) drauf gebracht wurde, wollte ich es mir (und allen anderen) nicht antun, davon zu erzählen - wozu auch ? Der Abend war ganz nett. Mein X war auch mal wieder recht gut drauf.

Am Sonntag dann haben wir mal wieder gemeinsam gefrühstückt - er holte Brötchen, ich deckte den Tisch - es war wie früher. Es tut mir so gut. Momentan kann ich mir gar nicht vorstellen, daß in vier Wochen alles vorbei sein soll, daß nichts mehr wie früher sein soll. Mit jedem Tag der vergeht, kriege ich mehr Angst vor dem, was auf mich zukommt. Ich habe so Angst, in ein ganz tiefes Loch zu fallen. Meine Welt wird erneut für mich zusammenbrechen.

Mein X hat sich in der letzten Woche verändert. Er ist viel mehr zuhause, seine Nebentätigkeit läßt er links liegen. Und das macht sich bemerkbar. Er ist fast wieder der Alte. Er ist nicht mehr so gestresst, nicht mehr so schlecht drauf. Einer Freundin, die von unserer Trennung weiß und auch auf dem Geburtstag war, ist die Veränderung zum Positiven auch aufgefallen.

Tja und was passiert mit mir ? Ich verliebe mich gerade wieder richtig in ihn. Die Gedanken, die mir zwischendurch schon gekommen waren, daß er - so wie er in den vorigen Wochen war - gar nicht mehr der Mensch ist, mit dem ich mein Leben verbringen möchte, kann ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Ich liebe ihn ! :'(

Und nun sind es noch vier Wochen, bis ich ausziehe. Mit jedem Tag der vergeht, sehe ich meine Galgenfrist verstreichen. Ich habe richtig Horror vor dem Tag des Auszugs. Habe Angst, daß ich komplett zusammenbreche.

Nick

07.02.2005 15:57 • #53


F
Hallo Nick,

genieße das Positive in jedem Tag. Da ich auch gerade mittendrin stecke, weiß ich, wie schwer das manchmal fällt. Versuche, Dich nicht zu Entscheidungen zu zwingen. Laß das auf Die zukommen. Und keine Angst: auch in der neuen Umgebung wirst Du Dich einleben - es hängt allerdings auch vom eigenen Engagement ab.
Ich habe auch die finanziellen Dinge geregelt und getrennt, obwohl wir uns zunächst mal nur für 6 Monate getrennt haben. Aber das ist nicht fix, sondern Minimum! Und: das Ergebnis kann so und so aussehen. Nach 2 Monaten kann ich nun schon etwas mehr das Leben wieder genießen - und auch wieder nachts schlafen. Das ist mir anfangs so allein sehr, sehr schwer gefallen.
Kopf hoch - und mit Mut in die Zukunft blicken.
fazerBS

07.02.2005 20:49 • #54


E
Hi, Nick,
dir geht es genau deswegen so gut, weil du im prinzip genau so leben kannst wie vorher - es ist kaum ein unterschied merklich.
das ist sehr gefaehrlich, denke ich. du wiegst dich in sehr truegerischer sicherheit, denn fuer den verlassenen ist zunaechst NUR wichtig, dass es - irgendwie - weitergehen moege! die trennung zu vollziehen, also ein anderes leben zu beginen udn den anderen loszulassen, ist einfach qualvoll, und das vermeidest du momentan!
ich vermute auch, dass er deshalb so ruhig ist, weil er mit dir keinen stress hat. natuerlich ist eine trennung fuer beide nicht schoen. der, der verlaesst, hat oft schlechtes gewissen, schuldgefuehle, und auch trennunggschmerz. zu sehen, dass man dem ehemals geliebten parter so weh ut, ist stressig und belastend. da er nun sieht, dass es dir anscheinend ganz gut geht, ist auch er ruhiger. aber in der tat - ein ende ist ja abzusehen, bald bist du fort. dann kann er aufatmen... du aber wirst vermutlich richtig in ein boeses loch fallen, weil du erst dann begonnen kannst, die trennung richtig zu verarbeiten. das, was du jetzt erlebst, verlaengert deinen schmerz. es zoegert heraus, dass du den richtigen schock erst bald erleben wirst, so sehe ich es jedenfalls.
auch ich bin verlassen worden, kurz nach einzug ins gemeinsame haus. ich bin gelbieben, weil mein exfreund das haus nicht haben wollte. wir haben die finanzierung (beide standen im grundbuch) sobald es ging auseinanderdividiert, was auch friedlich und gut ging - auch die banken spielten mit. man sollte das solange machen, wie man (noch) ruhig und respektvoll miteinander reden kann, denn sonst kann es sein, dass man sich wegen der finanzen irgendwann boese in die haare bekommt, und dann ist auch mit freundschaft absolut nichts mehr drin. bei uns hat es geklappt und wir verstehen uns heute gut.
finanziell habe ich ihm eine entschaedigung gezahlt. es war mir sehr wichtig, das ganze sobald es ging sauber zu trennen. wie habt ihr euch mittlerweile dazu entschieden? ich kann deinen exfreund auch gut verstehen. es ist sinnvoll, alles zu trennen, denn sonst werden allzu leicht nebenschauplaetze aufgemacht.
auch fuer dich ist das wichtig. denk mal ueber das haftungsrisiko nach, das du hast. ich weiss jan icht, was ihr fuer modalitaeten gefunden habt - grundbuch etc. - aber es ist wichtig, das bald zu trennen.
klammere dich nicht an eine hoffnung. das vermiedet schmerzen NICHT, sondern zoegert sie hinaus und macht sie noch schlimmer!
alles gute
juliet

08.02.2005 10:50 • #55


E
Hallo Juliet,

hab' vielen Dank für Deine Antwort. Vieles von dem, was Du geschrieben hast, weiß ich im Unterbewußtsein auch. Ich weiß, daß die momentane Normalität, die ich empfinde und doch so genieße, für mich wahrscheinlich nicht gut ist. Ich weiß auch, daß der eigentliche Zusammenbruch sicherlich erst noch kommt, wenn ich ausgezogen bin. Doch ich kann im Moment nicht anders. Wenn ich mich noch erinnere, wie es mir die ersten Wochen ging ... ich hätte dies bis heute nicht so weiter durchstehen können. Für mich ist diese Normalität momentan überlebenswichtig.

Ich könnte aber wirklich nicht anders momentan. Meinst Du wirklich, es wäre gut, wenn ich schon jetzt absolut auf Abstand zu ihm gehen würde ? Ich glaube, mir geht es momentan besser damit, wenn ich versuche, aus den letzten Wochen unter einem Dach das Beste zu machen. So, daß es mir gut dabei geht. Was soll ich mich in diesen Wochen vor dem Umzug denn schon so quälen ? Ich würde auch dann trotzdem nochmal in ein richtiges Loch fallen, wenn ich ausziehe.

Was die Finanzen betrifft, so kümmert sich der Notar um alles. Ich werde aus dem Grundbuch ausgetragen und steige aus der Finanzierung aus. Wir warten momentan auf die Papiere, die der Notar für uns vorbereiten wollte. Inzwischen haben wir auch schon grob durchgesprochen, welche Möbel ich mitnehme und welche nicht. Ich weiß, mich kann wahrscheinlich niemand mehr verstehen, aber ich muß richtig mit mir kämpfen, überhaupt etwas mitzunehmen. Zum einen, weil mir an allen Dingen einfach zu viele Erinnerungen hängen und zum anderen, weil ich meinen X nicht ohne alles dastehen lassen will. Ich glaub' ich bin echt zu blöd für diese Welt. Klar weiß ich, daß ich auch an mich denken muß. Will ja schließlich auch nicht in eine leere Wohnung ziehen. Muß vielleicht endlich mal in meinen Kopf kriegen, daß ich nicht mehr so viel an ihn denken darf.

Momentan ist er mal wieder unterwegs - auf Seminar. Ist schon jetzt ein komisches Gefühl, allein in diesem großen Haus zu sein. Ich glaube nicht, daß ich in diesem Haus alleine hätte glücklich werden können ...

Nick

09.02.2005 11:47 • #56


Z
Liebe nick,

Also ich habe da auch so meine Erfahrungen gemacht (ich laufe nicht nur hinter verheirateten Frauen her ;)).

Glaub mir, dein sicherlich sehr schmerzvoller Auszug ist der richtige Weg in ein neues, unabhängiges Leben - DEIN Leben. Dem Haus wirst du nicht mehr lange nachtrauern und schnell feststellen, wie unwesentlich solche Dinge eigentlich sind. Es wird dir leichter fallen, zu vergessen und dich neu zu orientieren, und nach einiger Zeit wirst du dich darauf freuen, abends in deine eigenen vier Wände zurückzukehren, die du so gestalten kannst, wie du ganz alleine es willst. Das alles kannst du dir jetzt noch nicht vorstellen, denn du hast noch eine sehr grosse Hürde vor Augen, aber vertraue darauf, dass es genau so kommen wird, wie ich jetzt beschrieben habe. Eines Morgens wirst du aufwachen und dich ungemein stark, unabhängig und selbtsicher fühlen. Du wirst stolz auf das sein, was du allein geschafft hast. Du wirst dich so frei fühlen, wie nie zuvor...

Deine momentane Situation ist nicht einfach, aber irgendwie werden die nächsten Wochen vorbeigehen. Bei mir waren es damals 3, in denen ich so viel wie möglich ausser Haus war, was du ja auch tust. Du machst dir Gedanken darüber, warum er sich jetzt anders verhält, versuchst, zu deuten und zu interpretieren, aber ich denke, er ist jetzt einfach nur lockerer, weil es raus ist. Er fühlt sich befreit, ist die Last los, die er mit sich herumgetragen hat. Mehr solltest du wirklich nicht dahinter sehen.

Sieh den Auszug nicht als den Tag deines Untergangs. Es wird sehr schwer werden, aber du wirst keinen Zusammenbruch erleiden, wie du zu befürchten scheinst. Versuche, dich so gut wie möglich darauf vorzubereiten und akzeptiere, dass die nächste Zeit eine sehr schwere wird, ohne zu vergessen, dass all diese Schmerzen vorbei gehen werden.
Je eher du ihn nicht mehr alltäglich siehst, desto früher kannst du dich mit deiner neuen Situation auseinander setzten. Und genau das musst du tun, ob du willst oder nicht.

Alles Liebe.

zira

09.02.2005 16:13 • #57


E
Und die Moral von der Geschichte
[img]toonster.de/ic/46/04/04250919886.jpg[/img]

11.02.2005 07:24 • #58


E
Hallo Zira,

es ist lieb von Dir, daß Du versuchst, mir die Angst vor dem Umzug zu nehmen. Klingt schon ganz gut, was Du schreibst, aber - wie Du auch vermutet hast - ich kann's mir im Moment wirklich nicht vorstellen.

Ich werde auf jeden Fall versuchen, den Umzugs-Tag so gut wie möglich rumzubringen. Ich habe liebe Freunde, die mir beim Umzug helfen (die gleichen, die uns vor ein paar Monaten beim Umzug ins Haus geholfen haben :'(). Alle haben sofort ihre Hilfe angeboten - was für ein schönes Gefühl, solche wahren Freunde zu haben ... !!! Wenn der Umzug geschafft ist, habe ich alle noch eingeladen, mit mir gemeinsam den Einzug zu feiern. (Schon komisch - ein Stühlerücken hat in dem Haus natürlich nicht mehr stattgefunden, nachdem die Trennung bekannt wurde.. - uahhh - schmerzt das schon wieder ..) Ach ja, und mein X ist evtl. dann auch dabei. Wir werden also so 10 / 12 Leute sein. Ich denke, es ist das Beste, was ich machen kann... Tja und meine zwei besten Freundinnen habe ich gebeten, mit mir in der Wohnung zu übernachten (drei Weiber in einem Bett *grins*).

So werde ich hoffentlich nicht zu viel ins Grübeln kommen und den Tag einigermaßen überstehen. Die ANGST vor diesem Tag ist leider trotzdem noch da ....

Lieben Gruß,
Nick

@grübel:

Sorry, aber mit dem Comic konnte ich so gar nix anfangen...

11.02.2005 14:12 • #59


E
Hallo Allerseits.

Nun sind es nur noch knapp 3,5 Wochen, bis ich umziehen werde. Die Tage vergehen wie im Flug und meine Angst wird immer größer. Irgendwie ist bei uns wieder so eine Art Alltag eingetreten. Wir gehen jedenfalls nett miteinander um. Die Finanzen haben wir mittlerweile durchgesprochen. Es ist also so gut wie alles geklärt.

Und gestern nun war ja Valentinstag. Habe nur bei mir so gedacht - hoffentlich vergeht dieser Tag möglichst schnell... Und was war ? Morgens gleich bekam ich eine Grusskarte von meinem X, eine Karte mit Rosen drauf, und er wünschte mit alles Gute zum Valentinstag. Nix weiter. Hat mich komplett umgehauen - damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Habe mich aber total darüber gefreut und ihm dies auch gesagt. Abends dann, als ich nach Hause kam, stand auf dem Tisch ein Strauß Tulpen - meine Lieblingsblumen. Hossa - ich wäre fast hintenüber gefallen....

Was soll ich denn nun bitte DAVON halten ? Bin ihm gleich in die Arme gefallen und habe mich bedankt. Habe mich unheimlich darüber gefreut, doch auf der anderen Seite verwirrt es mich auch total wieder....

Wie soll ich das denn nun wieder interpretieren ?

Habt ihr 'ne Idee ?

Eure verwirrte Nick

15.02.2005 10:53 • #60


A


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